DS9: 87
"The Sons of Mogh" (Die Söhne des Mogh)

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Staffel4
86: "Return to..."
88: "Bar Asso..."

Cover Star Trek - Deep Space Nine 4.8
US-Erstsendung:
12.2.1996

SAT1-Erstsendung:
30.10.1996

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Ronald D. Moore

Musik:
David Bell

Gaststars:

Tony Todd
als Kurn

Robert DoQui
als Noggra

Inhalt:

Kurn kommt auf die Station. Seit Worf aus der klingonischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurde, hat er sehr zu leiden. Er hat nun keine Ehre mehr. Er bittet daher Worf um das Mauk-To'Vor. Worf soll seinen Bruder töten, um dessen Ehre wiederherzustellen. Dax schöpft Verdacht. Mit ihrer Hilfe kann der schwerverletzte Kurn gerettet werden.

Sisko ist außer sich und läßt sich von Worf versprechen, daß er das nicht noch einmal wiederholen wird. Worf überredet Odo, Kurn in seinen Sicherheitsstab aufzunehmen.

Kira und O'Brien werden während eines Shuttlefluges Zeuge einer unerklärlichen Explosion in der Nähe der cardassianischen Grenze. Sie gehen dem ganzen mit der Defiant nach und entdecken eine weitere Explosion und einen beschädigten klingonischen Schlachtkreuzer, den sie zur Station. Man erkennt, daß die Klingonen offenbar das Gebiet verminen.

Kurn läßt sich von einem Angreifer niederschießen. Worf erkennt, daß Kurn sterben möchte. Odo entläßt Kurn aus dem Sicherheitsdienst. Worf bittet ihn, herauszufinden, was hinter den Aktionen der Klingonen steckt. Als Worf mit Kurn das Klingonenschiff untersucht, tötet Kurn einen Klingonen, der Worf angreift. Nun sieht er seine Unehre als vollkommen an.

Kira fliegt mit O'Brien in der Defiant los. Man warnt die Klingonen, doch sie reagieren nicht. Daraufhin läßt man mit den Informationen aus dem Klingonenkreuzer die Minen hochgehen. Worf läßt Kurns Gedächtnis löschen und das Aussehen verändern. Kurn wird eine neue Identität gegeben, und Noggra, ein Freund der Moghs, nimmt Kurn als Sohn Rodek bei sich auf.

Kritik:

Eine recht spannende Klingonen-Episode, allerdings mit einigen unüberwindbaren Widersprüchen und einem fragwürdigen Ausgang.

Zunächst ist es unverständlich, daß Dax sich in das Klingonenritual zwischen Worf und seinem Bruder einmischt. Sie selbst machte sich einst auf, um nach klingonischem Ritual einen Rachemord zu begehen. ("Bload Oath", dt.: Der Blutschwur) Hält sie eine Tötung aus Rache für ethisch gerechtfertigter als eine Tötung zur Wiederherstellung der Ehre? Dann ist Sisko sehr erbost und meint, das Mauk-To'Vor verstoße gegen die Regeln der Sternenflotte. Seltsamerweise aber hatte Worf in der TNG-Folge "Ethics" Riker gebeten, ihn umzubringen, und Picard hatte Riker damals noch dazu ermutigt. In bestimmten Situationen, so schien es damals, scheinen die Regeln der Sternenflotte nicht zu gelten, und zwar dann, wenn keine Mitglieder anderer Sternenvölker betroffen sind. Doch gehen wir davon aus, Worf dürfe auf einer Raumstation der Föderation kein Mauk-To'Vor begehen, warum wird er dann aber nicht wegen versuchter Tötung angeklagt? Ist in der Föderation nur die vollendete Tötung, nicht aber der Versuch strafbar? (Nur falls es jemanden interessiert, nach deutschen Strafrecht könnte sich Worf mit seinem Mauk-To'Vor eine Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu fünf Jahren einhandeln.) Und am Ende wird Kurns Gedächtnis gelöscht. Nun, wenn dies wirklich die einzige Möglichkeit ist, eine schwer selbstmordgefährdete Person davon abzuhalten, sich selbst umzubringen, mag das sogar ethisch gerechtfertigt sein (darüber kann man natürlich lange streiten), aber verstößt das nicht auch gegen irgendwelche Regeln der Sternenflotte?

Sehr merkwürdig.

Autor Robert Wolfe meinte, die Szene, in der Bashir von Kurn und Worf zu der Gehirnwäsche überredet wird, sei zwischen den Szenen. Da diese Szene nie gefilmt und gezeigt wurde, wirkte das am Ende etwas seltsam. Es erschien so, als wäre Bashirs Krankenstation "Dr. Bashir's House of Horror", nach dem Motto: Rein mit ihnen, ich lösche jedem das Gedächtnis und lasse die Toten wieder auferstehen.

Der Fluß des Blutes und das klingonischen Paradies Sto'Vo'Kor wurde erstmals in dem Film "Star Trek V" erwähnt.

Sisko schreit hier ziemlich herum und würgt unter anderem O'Brien sogar das Wort ab. Wo ist der gute alte "jeder darf hier seine Meinung sagen"-Sisko? Wenn das ein Versuch sein soll, Sisko autoritärer darzustellen, dann, so finde ich, sind die Autoren gewaltig auf dem Holzweg.

Nitpicker-Pabst Phil Farrand hat wegen der klingonischen Minen folgendes errechnet. Um den Zugang zu Bajor und Deep Space Nine zu verminen muß man, immerhin bewegen wir uns in einem dreidimensionalen Raum, muß man die Minen auf einer gedachten Kugel um Deep Space Nine und Bajor anlegen. Da Bajor und Deep Space Nine 160 Kilometer auseinanderliegen, ergibt das eine Fläche von 80 Quadtrillionen Quadratkilometer. Will man nun alle 5000 Kilometer eine Mine anbringen, würde man etwa 800 Millionen Minen benötigen. Wenn 100 Schiffe alle fünf Minute eine Mine anbringen können, würden die Klingonen dafür 76 Jahre brauchen.

Recht witzig war der anfang, als Worf Dax unterstellt, sie habe das freizügige Outfit gewählt, um ihn beim Kampf abzulenken.

Odo meint, er habe etwas bei Worf gut und er sei ein Mann, der diese Schuld einzulösen gedenke. Leider wurde das später nie wieder erwähnt. Etwas unverständlich war auch das hier wieder recht gespannte Verhältnis zwischen Worf und Odo.

Eine Szene mit Julian Bashir als Geheimagent war gedreht worden, mußte aber aus Zeitgründen leider geschnitten werden.

Tony Todd spielte auch den älteren Jake in der Episode "The Visitor" (dt.: Der Besuch).

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Letztes Update:
25.Januar 1998

©1998 Thomas Höhl.