Inhalt:
Im Gammaquadranten besteht Dax darauf, einen Planeten, der von einer Energiebarriere umgeben ist, zu erforschen. Doch die Defiant wird von der Barriere beschädigt. Kira erleidet Verletzungen. Auf dem Planeten befindet sich eine 8000 Mann starke Kolonie. Yedrin, der Anführer der Kolonie, erklärt, daß in zwei Tagen die Barriere der Grund sein wird, daß die Defiant 200 Jahre in der Vergangenheit auf dem Planeten abstürzt. Kira würde einige Wochen später an ihren neuralen Verletzungen sterben, weil Bashir nicht die nötige Ausrüstung hat, um sie zu heilen. Sie seien die Nachkommen der Defiant-Crew, die seitdem auf dem Planeten Gaia leben.
Sisko erkennt, daß ihm dieses Wissen die Möglichkeit gibt, den Unfall zu vermeiden. Doch dann wird die Kolonie aufhören zu existieren.
Yedrin, der den Symbionten Dax in sich trägt, hat eine Idee, wie man die Defiant vor dem Unfall verdoppeln kann. Dann könnte die Crew heimkehren, während ein Duplikat auf dem Planeten abstürzt und die Kolonie gründen kann. Doch Dax findet schnell heraus, daß Yedrin lügt, er will nur sicherstellen, daß der Unfall sich wirklich ereignet.
Odo, der seit 200 Jahren auf dem Planeten lebt, erklärt Kira, er habe sie schon immer geliebt. Er möchte nicht, daß Kira sich opfert. Doch um so mehr die Crew der Defiant Zeit mit den Kolonisten verbringt, um so mehr kommt man zu der Überzeugung, daß man diese 8000 Menschen nicht sterben lassen kann.
Als man die Barriere durchfliegen will, ändert die Defiant den Kurs und weicht der Anomalie aus. Odo, der vorher mit dem 200 Jahre älteren Odo verschmolz, weiß, daß sein älteres Ich den Flugkurs umprogrammierte, um sicherzugehen, daß die Defiant sicher nach Hause kommt.
Kritik:
"Children of Time" ist eine interessante Episode. Alle Beteiligten lieferten überdurchschnittlich gute Darstellerleistungen, und es überzeugt eine intelligente SF-Idee. Auch wurde das Verhältnis Kira/Odo vertieft, da hier endlich ein sehr ungewöhnlicher und origineller Weg gefunden wurde, Odos heimliche Liebe gegenüber Kira zu offenbaren. Der Konflikt der Crew und das moralische Dilemma waren nachvollziehbar und fesselnd, auch wenn man wußte, daß unsere Hauptfiguren ganz sicher nicht in der Vergangenheit auf diesem Planten stranden werden.
So angenehm "Children of Time" aus den nicht immer ganz so hintergründigen Action- und Spaßepisoden der fünften Staffel herausragt, man muß doch leider auch Abstriche machen.
Die Kolonisten bleiben viel zu gesichtslos, als daß einem ihr Schicksal wirklich nahegehen könnte. Enttäuschend ist auch das Dorf, das, wie fast alle Zivilisationen in Star Trek, einen viel zu unfuturistischen Eindruck macht. Besonders peinlich war da ein wenig funktionstüchtig aussehender Pflug. Auch gelang es nie, auch nur annähernd mit einer Statistenzahl aufzuwarten, die die enorme Zahl von 8000 auch nur im Ansatz realistisch hätte wiedergeben können.
Ein weiteres Problem ist die Vorhersehbarkeit der Handlung. Kaum daß sich unsere Helden entschlossen hatten, doch in die Vergangenheit zu reisen, war klar, daß diese Vorhaben scheitern würde. Selbst der Grund war erahnbar, denn wer anderes als der Odo aus der Zukunft käme dafür in Frage.
Das Zeitparadoxon ist so ziemlich das Verwirrendste, das man je in Star Trek erlebte. Die Kolonisten sind zwar VOR der Reise der Hauptfiguren in die Vergangenheit existent, nach der gescheiterten Zeitreise aber nicht mehr, wobei sie aus der Zeit, aber nicht aus dem Gedächtnis von Sisko und Co gelöscht werden. Ich schätze, ich bin nicht der einzige, dem das Kopfschmerzen bereitet.
Etwas arg seltsam war die Mitteilung von Kira, daß sie ihre Beziehung zu Shakaar beendet habe. Worin lag der Sinn der Autoren, uns mit den ganzen "Kira kommt Shakaar näher"-Episoden zu quälen, wenn dann alles mit einem Satz beendet wird?
Letztlich ist "Children of Time" aber eine bemerkenswerte Episode mit diskussionswürdigen Inhalten und einem interessanten, ethischen Dilemma.
|