Star Trek: 13
"The Galileo Seven" (Notlandung auf Galileo 7; Videotitel: Notlandung der Galileo 7)

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Staffel1
12: "The Conscien..."
14: "Court-Martial"

US-Erstausstrahlung:
5.1.1967

ZDF-Erstsendung:
14.10.1972

Produzent:
Gene Roddenberry
Walter M. Jeffries

Regie:
Robert Gist

Drehbuch:
Oliver Crawford
Shimon Wincelberg

Story:
Oliver Crawford

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Don Marshall
als Lt. Boma

Peter Marko
als Gaetano

Reese Vaughn
als Latimer

Grant Woods
als Lt. Cmd. Kelowitz

Pghyllis Doaglas
als Yeoman Mears

John Crawford
als Ferris

Buck Maffey
als Ungeheuer

Die Handlung

SzenenbildAuf der New Paris-Kolonie ist eine Seuche ausgebrochen. Die Enterprise hat fünf Tage Zeit, die dringend gegen die Suche benötigten Medikamente zum Planeten Makus III zu bringen, von wo aus sie weitertransportiert werden soll. Für den Flug dorthin benötigen sie drei Tage, haben also noch zwei Tage Reserve. Dennoch ist Commissioner Ferris, der den Transport der Medikamente überwacht, alles andere als erfreut, als Kirk, einem Dauerauftrag folgend, beschließt, das quasarähnliche Objekt Murasaki 312, das sich auf dem Weg befindet, zu erforschen. Ferris' Proteste nützen aber nichts. Kirk schickt die Raumfähre Galileo los, an Bord Spock, McCoy, Scott, Lt. Boma, Mr. Latimer, Mr. Gaetano und Yeoman Mears.

Doch Murasaki 312 verhält sich anders als erwartet, es ionisiert die Enterprise und die Galileo. Die Sensoren beider Raumschiffe fallen aus, und die Galileo wird aus ihrem Kurs geschleudert und in Murasaki 312 gezogen. Sie landet unsanft auf dem Planeten Taurus II. Die Enterprise macht sich sofort auf die Suche nach der Raumfähre, kommt aber durch den Ausfall der Instrumente nicht weit. Da der Planet Taurus II Typ M ist, macht sich die Enterprise zu diesem Planeten auf, um hier nach der Galileo zu suchen. Das Verhältnis zwischen Kirk und Ferris, der die Suche aufgeben will und fürchtet, daß die Medikamente nicht mehr rechtzeitig Makus III erreichen, wird immer gespannter.

Inzwischen erkundet die Besatzung der Galileo die Umgebung und untersucht die Raumfähre auf Schäden. Sie hat eine Menge Treibstoff verloren. Um wieder abheben zu können, muß sie erleichtert werden, und zwar um das Gewicht von drei Personen. Spock beschließt, als Kommandant zu entscheiden, wer zurückbleiben wird, was den Widerwillen der Besatzung, besonders von Lt. Boma hervorruft. Er will lieber das Los entscheiden lassen. Inzwischen macht Latimer die schmerzliche Erfahrung, daß der Planet bewohnt ist: Der Speer einer riesigen affenähnlichen Kreatur tötet ihn.

An Bord der Enterprise läßt Kirk die Raumfähre Columbus starten, die den Planeten nach der Galileo abtasten soll. Die Sensoren und der Transporter arbeiten noch nicht zufriedenstellend. Auch läuft die Zeit weiter. Latimer wird beerdigt und die Galileo um 500 Pfund an Ausrüstung erleichtert. Da entdeckt Scotty ein Leck im Treibstofftank - nun kann die Raumfähre überhaupt nicht mehr abheben. Spock schießt zusammen mit Boma und Gaetano auf die Affenwesen, um sie zu erschrecken. Dann läßt er Gaetano als Wache zurück. Da er die Reaktion der Planetenbewohner falsch einschätzt, ahnt er nicht, daß sie sich nicht lange ins Bockshorn jagen lassen. Bald wird Gaetano getötet.

An Bord der Galileo hat Scotty eine Treibstoff-Alternative gefunden: Er kann die Energie der Phaser benutzen. Allerdings müßten sie dann auf ihre Waffen verzichten. Jeder händigt ihm seinen Phaser aus, und Scotty macht sich an die Arbeit. Der Transporter der Enterprise arbeitete wieder zufriedenstellend, und Kirk schickt drei Suchtrupps auf den Planeten. Spock findet Gaetanos Leiche und bekommt einen ernsten Streit mit McCoy und Boma, da er nicht einsieht, daß die Affenwesen nicht logisch, sondern emotionell handeln. Als die Eingeborenen die Galileo mit Felsbrocken angreifen, setzt Scotty die Außenwand der Fähre unter Strom, was sie für eine Weile abschreckt. Da sie nun für einige Zeit Ruhe geben, ist Spock nach einem weiteren Streit mit Boma bereit, Gaetano zu beerdigen.

Andere Affenwesen haben inzwischen einen der Landetrupps angegriffen und ein Crewmitglied getötet. Ferris erscheint auf der Brücke und teilt Kirk mit, daß die Zeit abgelaufen ist. Die Enterprise muß die Suche abbrechen. Die Landetrupps werden zurückgebeamt, und auch die Columbus kehrt zurück. Mit Impulsgeschwindigkeit verläßt die Enterprise den Planeten.

Während Gaetanos Beerdigung greifen wieder Affenwesen an und verletzen Spock. Er wird im letzten Moment von Boma und McCoy gerettet. Mit der Energie, die sie haben, werden sie nicht sehr lange in der Umlaufbahn bleiben können. Da sie mit der Enterprise keinen Funkkontakt bekommen, unternimmt Spock eine Verzweiflungstat: Er läßt den übrigen Treibstoff ab und zündet ihn. Dadurch kann sich die Raumfähre nicht mehr in der Umlaufbahn halten und stürzt auf den Planeten zu. Es wird im Inneren allmählich heiß, und das Schiffchen wird in der Atmosphäre bald verbrennen. Doch auf der Enterprise ist man auch Spocks Notsignal aufmerksam geworden. Gerade noch rechtzeitig werden die fünf Personen aus der verbrennenden Fähre herausgebeamt. Die Enterprise macht sich jetzt mit Warpgeschwindigkeit auf den Weg, um Makus III pünktlich zu erreichen. Spock erzählt Kirk, daß die Logik ihm geraten hat, eine Verzweiflungstat zu begehen, und kann nicht zugeben, daß er emotional gehandelt hat.

Besprechung

"The Galileo Seven" behandelt ein delikates Problem für Spock: Er ist gestrandet auf einem fremden Planeten und kommt mit logischer Handlungsweise nicht weiter, was ihm die anderen Besatzungsmitglieder andauernd vor die Nase halten. Immerhin kosten seine Fehlentscheidungen zwei Männern das Leben. Mr. Boma hält Spock laufend seine Kaltschnäuzigkeit vor, während McCoy andauernd andeutet, daß Spock doch nur auf die Gelegenheit gewartet hätte, ein eigenes Kommando zu führen. Die beiden bereiten Spock die meisten Probleme. Yeoman Mears sagt nicht viel, während Scotty eher zu Spock hält und im Grunde der einzige ist, der zu der Situation etwas Sinnvolles beiträgt, indem er die Raumfähre instandsetzt.

Es ist das erste Mal, daß die Raumfähre in der ST-Serie eingesetzt wird. Sie erscheint wieder in "The Menagerie", "The Doomsday Machine", "Journey to Babel", "The Immunity Syndrome", "Let that be your Last Battlefield" und "The Way to Eden". Für die Dreharbeiten wurde ein Miniaturmodell der Raumfähre gebaut, außerdem ein großes Modell, das auch heute noch existiert, sowie das Innere der Fähre. Es wird auch das in "The Conscience of the King" erwähnte Flugdeck gezeigt. Die Raumfähre kann bis zu sieben Personen transportieren und ist für Flüge innerhalb eines Sonnensystems geeignet. Sie wird selten eingesetzt, da es mit dem Transporter schneller und einfacher geht. Angeblich hat die Enterprise 12 Raumfähren, es waren aber nie mehr als zwei zu sehen. In den anderen Episoden heißen die Raumfähren ebenfalls Galileo (manchmal ist noch eine andere Nummer angefügt). Als die Galileo in dieser Folge den Planeten verläßt, ist es das einzige Mal, daß man sie durch die Atmosphäre fliehen sieht. Sie hat gerade die Wolkendecke durchstoßen.

Lt. Kelowitz, der einen der beiden Landetrupps leitet, erscheint noch einmal in "Arena" und "This Side of Paradise". Phyllis Douglas (Yeoman Mears) spielt in "The Way to Eden" eines der Hippiemädchen. Die Kisten und Behälter, die zur Überprüfung des Transporters auf die Enterprise gebeamt werden, dienten schon in "Dagger of the Mind" zum Verschicken von Fracht. McCoy und Mears tragen auch einige dieser Behälter aus der Galileo.

"The Galileo Seven" enthält einige wissenschaftliche Fehler. Das quasarähnliche Phänomen Murasaki 312 (welches auch wieder in der TNG-Episode "Data's Day" erwähnt wird), ist als wolkenähnliches grünes Gebilde auf dem Bildschirm zu sehen. Als diese Folge 1966 gedreht wurde, waren die Quasare erst kürzlich entdeckt worden, und man wußte noch nicht viel über sie. Erst später kam man zu der Erkenntnis, daß Quasare mit radioaktiven Galaxien (radioaktive Galaxien senden Radiostrahlung, keine radioaktive Strahlung, aus) verwandt und Milliarden von Lichtjahren von uns entfernt sind. Auch als quasarähnliches Objekt kann man Murasaki 312 daher nur schwer akzeptieren. Allerdings haben Astronomen vor kurzen Objekte entdeckt, die innerhalb unserer Galaxis liegen und Miniquasaren ähneln, so daß die Drehbuchautoren damit vielleicht doch gar nicht mal so falsch lagen.

Wenn die Galileo durchs All fliegt, ziehen an ihr Sterne vorbei, was aber nicht sein dürfte, da die Raumfähre so hohe Geschwindigkeiten gar nicht erreichen kann. In einer Szene sieht man sogar die Sterne an der Enterprise vorbeiziehen - obwohl sie gerade Taurus II umkreist. Es bleibt auch ungeklärt, weshalb Kirk ausgerechnet auf Taurus II nach der Galileo sucht, denn ihm standen vier komplette Sonnensysteme zur Auswahl, in denen die Galileo verschollen sein könnte.

Taurus II ist der Standardplanet der ersten Season, aber diesmal dominiert grün. Man sieht Wolkenstreifen und schwarze Flecken. Die Oberfläche ist zum Teil felsig, teilweise auch in dichtem Nebel verborgen. "The Galileo Seven" ist die letzt Folge, in der die Phaser an dem gelben Stoffband befestigt werden. Danach befinden sie sich an einem schwarzen Plastikgürtel.

Der deutsche Titel "Notlandung auf Galileo 7" ist schlicht und einfach falsch, weil der Planet Taurus II heißt. "Die Sieben von der Galileo" wäre besser und korrekt gewesen. CIC-Video hat den Titel bei der Neuveröffentlichung auf Video in "Notlandung der Galileo 7" umbenannt.

In der deutschen Fassung fehlen die Szenen nach dem Vorspann, als sich die Enterprise gerade von dem Sturm erholt und die Reaktionen der Besatzungsmitglieder in der Galileo nach dem Absturz gezeigt werden, sowie die Szene, in der die Affenkreatur Mr. Gaetano tötet. Die Raumfähre Columbus wird einfach nur "Raumfähre C" genannt.

Bantam Books veröffentlichte zu "The Galileo Seven" einen Fotoroman. Er sollte wohl auch bei Bastei Lübbe auf Deutsch erscheinen, da im vorangegangenen Roman "Flucht aus der Vergangenheit" noch die Vorschau auf diesen Roman enthalten war, er wurde aber doch nicht mehr herausgegeben.

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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Letztes Update:
21. Juni 1998

©1998 Martin Stahl.