Voy: 16
"Learning Curve" (Erfahrungswerte)

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Staffel1
15: "Jetrel"
17: "Projections"

Szene
US-Erstsendung:
22.5.1995

SAT1-Erstsendung:
27.9.1996

Sternzeit:
48846.5

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Ronald Wilkerson

Jean Louise Matthias

Musik:
Jay Chattaway

Kamera:
Marvin Rush A.S.C.

Gaststars:

Armand Schultz
als Dalby

Derek McGrath
als Chell

Kenny Morrison
als Geron

Catherine MacNeal
als Henley

Thomas Dekker
als Henry

Lindsey Haun
als Beatrice

Inhalt:

Szene Janeway ist gerade auf dem Holodeck und spielt ihr "Lord Burleigh"-Programm, als aufgrund von Energiefluktuationen einige Holofiguren verschwinden. Tuvok macht eine fehlerhafte Stelle im Versorgungsnetz der Voyager ausfindig. Als er dort ankommt, findet er Ex-Maquis-Mitglied Dalby vor, welcher ohne Autorisierung an den Schaltsystemen der Voyager eine Reparatur durchführt. Dalby kümmert es nicht, daß durch sein Verhalten einige Schiffsfunktionen ausfielen und fordert Tuvok auf, ihn zu verhaften, wenn ihm sein Vorgehen nicht gefalle.

Tuvok erzählt Janeway von diesem Vorfall. Janeway erkennt, daß man von den Maquismitgliedern, die nie auf der Akademie waren, nicht verlangen kann, nach Sternenflottenvorschriften zu handeln. Tuvok wird beauftragt, den störrischen Maquis-Leuten einen Crashkurs in Sachen Disziplin zu erteilen. Die Crewmänner Dalby, Chell, Geron und Henley werden Tuvok für diesen Crashkurs zugeteilt. Bereits beim ersten Treffen brechen die vier eigenmächtig den Unterricht ab. Chakotay knöpft sich Dalby vor und schlägt ihn zu Boden. Er meint, daß das der Maquis-Weg sei, er könne ihn täglich haben, wenn er wolle. Daraufhin finden sich die vier wieder bei Tuvok ein, dessen Anweisungen sie mit deutlichem Widerwillen befolgen. Neelix erklärt Tuvok, daß er Maquis-Mitglieder nicht so behandeln kann wie willige Kadetten. Dabei findet Tuvok heraus, daß Neelix zur Käseherstellung Bakterien angesetzt hat. Diese sind für die Infizierung der Biosysteme verantwortlich. Der Holodoc findet heraus, daß nicht die Bakterien, sondern die Viren innerhalb der Bakterien die Systeme infizieren. Inzwischen sind aber schon alle Systeme befallen. Die Hauptsysteme fallen aus. Tuvok steckt mit seinen Maquisleuten derweil im Frachtraum fest. Mit Hilfe des Warpantriebs soll eine Überhitzung aller Leitungen erzeugt werden, welche die Bakterien abtötet. Im Frachtraum platzt eine giftige Plasmaleitung. Tuvok befiehlt Dalby, Chell und Henley, sich in Sicherheit zu bringen. Geron ist ohnmächtig. Entgegen der Sternenflottenregeln kehrt Tuvok um und rettet Geron. Dalby ist beeindruckt, er meint, wenn Tuvok die Sternenflottenregeln ignorieren könne, könnten sie sie auch befolgen. Die Hitze besiegt erfolgreich die Bakterien.

Kritik:

Das Thema "Integration der Maquis" mußte logischerweise früher oder später aufgegriffen werden. Leider war der "Konflikt" hier doch recht unspektakulär, die Folge sollte wohl größtenteils in eine humorvolle Richtung gehen, nach dem Motto: Ein paar Auseinandersetzungen gibt es schon auf der Voyager, aber nichts wirklich Ernstes oder Beunruhigendes. Also wurde eine humorvolle Episode kreiert, in der Tuvok ein paar Maquis schikaniert.

Genau da blieb einem aber das Lachen im Halse stecken. Denn offenbar sind dumme und engstirnige Militärschikanen selbst in der Sternenflotte noch nicht ausgestorben. Ob eine solche Botschaft in Roddenberrys Sinne gewesen wäre? Gereifte Menschheit ja, aber das Militär ist so blöd wie eh und je?Die Gepäckmärsche mit erhöhter Schwerkraft mögen ja noch einen gewissen Fitnesswert haben. Daß Tuvok beim kleinsten Widerspruch gleich fünfzig Runden Dauerlauf anordnet, ist schon schwerer zu schlucken. Das Maß war aber voll, als Tuvok das Crewmitglied Chell zwang, mit einem Mikroresonator den Transporterraum zu scannen (im Grunde die SF-Fassung vom Bodenschrubben mit der Zahnbürste). Das ist weder logisch noch sinnvoll, sondern eine sinnlose Schikaniererei, wie es sie im Roddenberry-Universum nicht mehr geben sollte. Und laut Torres soll es sich dabei noch um eine typische Tuvok-Anweisung handeln, offenbar sind derartige Schikanen auf der Akademie nichts Ungewöhnliches. Da konnte man fast schon Verständnis für die Maquismitglieder aufbringen. Solche Schikanen dienen beim Militär in erster Linie dem Zweck, die Individualität zu brechen und einen gewissen, für den Kampf wohl erforderlichen Stumpfsinn zu erzeugen. Hat die Sternenflotte das nötig? Ich habe da meine Zweifel.

Extrem enttäuschend war dann auch die Lösung des Konflikts. Der Vorteil von TV-Helden ist nämlich, daß sich immer zu günstigen Gelegenheiten eine Möglichkeit zur Lebensrettung auftut. Und schon ist Dalby begeistert und klopft Tuvok freudig auf die Schulter, weil Tuvok seinem Schützling Geron das Leben rettete. Das ist nun wirklich billig, und die Gefahr, in der Henley steckte, war auch nicht gerade neu.

Zu Beginn der Episode gab es ein Wiedersehen mit Janeways Holonovel, dank großartiger Kostüme und Kulissen wieder einmal ein Augenschmaus. Diesmal wurden Burleighs Kinder vorgestellt. Janeway erhielt dabei ihr erstes Puzzle: Das Mädchen Beatrice behauptet hartnäckig, letzte Nacht mit ihrer toten Mutter gesprochen zu haben. Die Frage lautet also weiterhin: Was geht in dem Anwesen von Lord Burleigh vor?

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Letztes Update:
6. März 1998

©1998 Thomas Höhl.