Drehbuch:
Pter Allan Fields

Musik:
Dennis McCarthy

Gaststars:
Harris Yulin
als Marritza

Marc Alaimo
als Gul Dukat

Robin Christopher
als Neela

Inhalt:

Ein kobherrianischer Frachter dockt bei DS9 an und übergibt einen Passagier an Bashir, welcher am Kalla-Nohra-Syndrom leidet. Kira erinnert sich, daß Kalla-Nohra die Arbeiter der cardassianischen Arbeitslagers Gallitepp befallen hat Doch der Patient ist kein Bajoraner, wie sie entsetzt feststellt, sondern ein Cardassianer.

Der Mann gibt sich als Marritza aus, welcher nicht auf der bajoranischen Liste der Kriegsverbrecher steht. Kira will Marritza der bajoranischen Justiz ausliefern. Kalla-Nohra kann er sich nur auf Gallitepp geholt haben, und Gallitepp war das grausamste Lager, das die Cardassianer während der Besetzung je errichteten.

Marritza meint, er war nie auf Gallitepp, er leide an einer ähnlichen Krankheit. Doch Bashir findet heraus, daß er definitiv Kalla-Nohra hat. Sisko möchte Kira aus der Untersuchung raushalten, doch sie bittet ihn eindringlich, die Nachforschungen leiten zu dürfen. Sie beginnt, den Cardassianer zu befragen, der nun zugibt, auf Gallitepp gedient zu haben. Doch er behauptet, all die Mißhandlungen und Verbrechen seien nur vom Leiter des Lagers, Gul Darhe'el, erfunden gewesen, um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Sisko nimmt mit dem früheren cardassianischen Commander von DS9 Kontakt auf und spricht mit Gul Dukat, welcher Sisko auffordert, Marritza freizulassen. Odo untersucht eine Aufnahme aus den bajoranischen Archiven, welche Marritza zeigen. Doch die Person auf der Fotografie sieht anders aus, aber als man die anderen abgebildeten Cardassianer vergrößert, erkennt man, daß der Gefangene nicht Marritza, sondern Gul Darhe'el ist. Der Cardassianer gesteht, Gul Darhe'el zu sein, begeistert gibt er die Missetaten zu und lacht Kira aus, ihre Tätigkeit in der Widerstandsbewegung Shakaar wäre lächerlich gewesen. Später wundert sich Odo, weshalb sich ein Lagerführer an eine kleine Terroristin erinnert. Er findet heraus, daß Gul Darhe'el vor drei Monaten Informationen über Kira angefordert hatte. Von Gul Dukat erfährt Odo, daß Gul Darhe'el tot ist. Außerdem hat der Cardassianer sich einer chirurgischen Gesichtsoperation unterzogen. Als Kira das erfährt, teilt sie dem Cardassianer mit, was sie weiß. Der Cardassianer bricht zusammen und weint. Er ist tatsächlich Marritza, welcher damals hilflos den Grausamkeiten zusehen mußte und nun in einem Schauprozeß als vermeintlicher Gul Darhe'el alle Schuld auf sich nehmen möchte, um Cardassia zu zwingen, die Wahrheit zuzugeben. Doch Kira läßt Marritza frei. Als sie ihn auf dem Weg zu seinem Schiff begleitet, wird Marritza von einem Bajoraner erstochen.

Kritik:

Obwohl diese Episode eine bugdetsparende "Bottle-Show" war, konnte sie doch durch eine interessante Thematik und gute Dialoge überzeugen. Die Parallelen zur Nazithematik sind hier unmöglich zu übersehen und man bekommt langsam den Verdacht, die Cardassianer stehen weniger für die Russen (wie zum Beispiel im Buch "Das Star Trek Universum" von Ralph Sander behauptet) als für die Nazis, jedenfalls haben die Schilderungen über die Greueltaten im Lager Gallitepp starke Ähnlichkeiten mit Berichten über KZ-Lager.

Die Wende gegen Ende der Episode war sehr überraschend. Die Aussage, daß jedes Land dem Untergang geweiht ist, wenn es nicht zu den Verbrechen in der Vergangenheit Stellung nimmt, ist insofern besonders treffend, wenn man sich die Neonazi-Szene in Deutschland ansieht, welche in den letzten Jahren durch ihre Verbrechen immer wieder in die Schlagzeilen gerückt ist und nach wie vor hartnäckig und entgegen aller Fakten und Beweise versucht, Lügen (Stichwort: Auschwitzlüge) zu verbreiten. So gesehen scheint "Duet" wie für den deutschsprachigen Raum zugeschnitten.

Wohl zutreffend war das, was der Cardassianer über den "Krieg" zwischen Bajor und Cardassia erzählte, denn tatsächlich war es wohl auch gar kein Krieg, sondern eine Ausbeutung und Besetzung, welche nicht dadurch endete, daß die Bajoraner siegten, sondern dadurch, daß sich die Cardassianer einfach zurückzogen.

Fazit: Eine hervorragende Episode, mit der sich mal wieder zeigt, wo eben der Unterschied liegt zwischen Star Trek und sonstigen SF-Serien.