Inhalt:
Nach einer simulierten Changeling-Jagd bereitet sich Sisko auf ein Abendessen mit Kasidy Yates vor. Plötzlich erreicht das
klingonische Flaggschiff unter dem Kommando von General Martok die Station. Weitere 20 Klingonenschiffe enttarnen sich.
Martok bittet darum, die Station zur Erholung nutzen zu können. Man will helfen, den Sektor gegen das Dominion zu
verteidigen. Sisko ordert Worf zu sich, der ihn im Umgang mit den Klingonen beraten soll. Worf findet heraus, daß die
Klingonen vorhaben, Cardassia anzugreifen. Die Zivilregierung hat dort das Zentralkommando übernommen. Gowron denkt
aber, daß in Wahrheit das Dominion dahintersteckt. Als Cardassia vor der Übernahme steht, entschließt sich Sisko, das
Zentralkommando mit der Defiant in Sicherheit zu bringen. Man bringt es auf die Station, die kurz darauf von den Klingonen
angegriffen wird. Nachdem die Klingonen große Verluste hinnehmen mußten, geben sie auf. Doch die Klingonen halten
weiterhin etliche cardassianische Kolonien besetzt. Worf bleibt auf der Station.
Kritik:
Ein beeindruckender Pilotfilm mit bis dahin in einer TV-Serie so noch nie gesehenen Raumschlachten.
Doch nicht nur die Actionsszenen waren sehenswert, fast jede einzelne Szene war ein kleines Kabinettstückchen. So
beinhaltet diese Folge ganze Zitatenschätze, mit denen die Autoren ohne Albernheiten sondern mit hintergründigem Humor
selbstironisch mit Star Trek umgingen. Zu diesen witzigen Szenen gehörte zum Beispiel O'Briens Bemerkung über die nur selten
funktionierenden Holodecks der Enterprise oder Quarks Bemerkung "Just what the station needs, another klingon" (Dt.: Genau das braucht die Station, noch einen Klingonen.).
Sehr schön war auch der Dialog, als Worf über die TNG-Zeiten sprach. "Those were good years." Besser kann man es nicht
sagen. Treffend war auch, als Worf meinte, in der großen Schlacht gegen die Borg habe er nie am positiven Ausgang
gezweifelt. "We were like warriors from the ancient sagas." (Dt.: Wir waren wie die Krieger aus den Heldensagen!)
Schön war auch Garaks fassungslose Reaktion auf den Geschmack von Rootbier. Quark meinte, daß man es seltsamerweise
zu mögen beginne, wenn man nur genug davon trinkt und verglich es mit der Föderation! (Ich habe kürzlich Rootbier probiert
und muß sagen: Garaks Reaktion war absolut treffend. Im ersten Moment trifft einen fast der Schlag, doch gegen Ende findet
man es gar nicht mehr so schlimm.)
Worf nun auf DS9 herumgeistern zu lassen halte ich nach wie vor für keine so tolle Idee. Er störte aber auch nicht allzu sehr.
Etwas fragwürdiger war dann schon die Einführung der Klingonen als Feind. Das ist in doppelter Hinsicht fragwürdig. Zum
einen kennen wir die Klingonen nun schon zu Genüge aus den TOS-Filmen und aus TNG, außerdem erschien der plötzliche
Krieg gegen die Klingonen doch etwas arg konstruiert.
Die Schlachtszenen waren wirklich gelungen. Etwas eigenartig war das Entermanöver der Klingonen, deren Taktik darin
bestand, in möglichst kleinen Grüppchen auf die OPS zu beamen und sich abschießen zu lassen. Aber vielleicht dachten viele,
es sei ein besonders guter Tag zum Sterben und ergriffen die Gelegenheit beim Schopfe. Verblüfft bin ich auch immer wieder,
wenn ich sehe, wie schnell man einen Klingonen K.O. schlagen kann.
Eine kleine Anmerkung sei mir noch gestattet: Sisko schenkt der guten Kasidy etwas, und sie meint verblüfft: "Tholianische
Seide? Wo hast Du die her?" Tja, ich hätte ja auf den Replikator getippt! Doch Sisko meinte, ein Botschafter habe ihm einen
Gefallen geschuldet. Ich wundere mich immer wieder, wie viele Sachen dieser Replikator ganz offensichtlich nicht replizieren
kann.
Eine nette Insider-Anspielung gab es in dieser Folge auf die sich anbahnende Beziehung zwischen Worf und Dax. Dax meinte
zu Worf etwas auf Klingonisch, und er antwortete nur: "I suppose so." Dax wollte nicht verraten, was sie gesagt hatte. Worf
hatte zuvor von Kurzon gesprochen, und Dax meinte, daß sie jetzt besser aussehe.
Ursprünglich war geplant, daß die Vulkanier der Föderation den Rücken kehren. Dann sah Ira Steven Behr noch einmal die Episode "The Die is Cast" (dt.: Der geheimnisvolle Garak Teil 2), und stieß auf den Satz des Gründers: "The only thing wie have to worry about in the Alpha Quadrant is the Federation and Klingon alliance, and that won't be a threat for much longer." (dt.: Das einzige, worüber wir uns im Alphaquadranten sorgen müssen ist die Allianz zwischen der Föderation und den Klingonen. Aber das wir auch nicht länger eine Bedrohung bleiben.) Da fiel es ihm wie Schuppen vor den Augen. Ron Moore war ebenso begeistert und Rick Berman gab sein Okay. Kurz darauf entschloß man sich, Worf mit in die Serie aufzunehmen.
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