DS9: 79
"Little Green Men" (Kleine, grüne Männchen)

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Staffel4
78: "Rejoined"
80: "Starship..."
US-Erstsendung:
6.11.1995

SAT1-Erstsendung:
21.10.1996

Regie:
James Conway

Drehbuch:
Ira Steven Behr
Robert Hewitt Wolfe

Story:
Jack Treviño
Toni Marberry

Musik:
Paul Baillargeon

Gaststars:

Megan Gallagher
als Schwester Garland

Charles Napier
als Denning

Max Grodenchik
als Rom

Aron Eisenberg
als Nog

Conor O'Farrell
als Carlson

James G. MacDonald
als Wainwright

Inhalt:

Quark bekommt von seinem Cousin Gaila endlich das langversprochene Shuttle. Er will damit Nog zur Erde bringen, damit Nog dort die Akademie besuchen kann. In Wahrheit will Quark die Gelegenheit nutzen, um Kemacite zu schmuggeln, eine instabile Substanz. Doch das Shuttle ist sabotiert. Rom gelingt es nicht, den Warpbereich zu verlassen. Mit Hilfe des Kemacites und abgeleitetem Plasma verursacht Rom eine Inversionswelle, die nicht nur das Schiff aus dem Warpbereich bringt, sondern das Shuttle auch ins Jahr 1947 befördert.

Die drei Ferengi kommen auf einer U.S.-Militär-Basis zu sich. Quark erkennt die Möglichkeiten, Profit zu machen. Er will die Technik des 24ten Jahrhunderts verkaufen. Dummerweise wollen die Vertreter des Militärs nur die Gefahren einer Invasion abwehren. Mit Hilfe eines aufgeschlossenen Professors und seiner Verlobten können die drei Ferengi fliehen und mit der Energie eines Atombombentests kann Rom sie alle auch wieder in ihre eigene Zeit zurückbringen.

Kritik:

"Little Green Men" ist die beste Ferengi-Episode bisher. Nicht nur die Idee, daß die drei Ferengi, die wir kennen, für den Roswell-Zwischenfall verantwortlich sind (wenn das Mulder wüßte), auch die Umsetzung war brillant und enthielt Gags in allen Schattierungen, vom offensichtlich Fun (als die Offiziere meinen, sich auf den Kopf zu schlagen sei ein Begrüßungsritual) bis hin zum originellen Insider-Gag, als Rom meinte, Gabriel Bell würde doch sehr nach Sisko aussehen, worauf Quark nur erwidert, daß Menschen doch eh alle gleich aussehen.

Grandios auch, als Quark über die Dummheit der Menschen begeistert ist, die sich mit Tabak vergiften und dafür auch noch bezahlen und ihren Planeten mit Atombomben verseuchen. (Wenn man es so formuliert klingt es ja wirklich ein bißchen blöd, nicht wahr?) "They're crude, gullible, and greedy." (Dt.: Sie sind grausam, leichtgläubig und gierig.) Später: "If they buy poison, they buy everything." (Dt.: Wenn sie Gift kaufen, kaufen sie alles.)

Die Episode ist zugleich natürlich eine witzige Hommage an die vielen SF-Filme aus den 40er und 50er Jahren, und enthielt somit auch alle Standard-Elemente, die solche Filme auszeichnen. Unbezahlbar, als der Offizier meint: "You mean the Martians are going to invade... CLEVELAND?" (Dt.: Du meinst, die Marsianer machen ihre Invasion in CLEVELAND?)

René Echevarria hält diese Episode zusammen mit "Trials and Tribble-ation" (dt.: Immer Ärger mit den Tribbles) für die zwei besten Komödien, die Star Trek in den letzten 30 Jahren hervorgebracht hat. Er meint, das Drehbuch von "Little Green Men" würde auf unglaublich vielen Ebenen funktionieren; als Parodie der Filme der 50er, als Sozialsatire unserer eigenen Zeit und als Charakterstory über die zwei Brüder Quark und Rom.

Rom wandelt sich: Einst der Idiot, der keinen gebogenen Halm geradebiegen kann (so Odo in "Babel"), beherrscht er nun bestes Technobabble. Das wurde auch von Quark festgestellt, worauf Rom meint: "I've always been smart, brother; I just lacked self confidence." (Dt.: Ich war schon immer klug, Bruder, mir fehlte nur Selbstvertrauen.) War er schon immer so schlau? Vielleicht sind aber die Ferengi nur enorm lernfähig. Immerhin hat es Nog in wenigen Jahren vom Analphabeten zum Sternenflottenkadetten geschafft, und das ist weder Picard noch Wunderkind Wesley beim ersten Mal gelungen.

Erstmals wurde in Star Trek - Deep Space Nine der Universalübersetzer angesprochen, der sich gemäß der Voyager-Episode "The 37's" im Kommunikator, bei den Ferengi aber im Ohr befindet. Das bedeutet, daß Rom offenbar kein Englisch spricht, auch wenn der Erd-Guide englische Wörter hatte. Da wir gerade dabei sind: Der Universalübersetzer befindet sich im Ohr, ist aber nicht sichtbar. Er übersetzt nicht nur das Gehörte, auch der Gesprächsteilnehmer ohne Universalübersetzer glaubt plötzlich, seine eigene Sprache zu hören. Wer hier nicht sofort an einen Babelfisch denkt, der weiß wahrscheinlich gar nicht, was ein Babelfisch ist.

Einmal meint Quark, er könne sein Shuttle auf der Ferengi-Heimatwelt verkaufen. Dann hätte man dort Jahrhunderte vor den Menschen, Klingonen oder Vulkaniern Warpantrieb. Die Vulkanier haben noch in einem Jahrhundert keinen Warpantrieb? Haben dann die Romulaner, die vor 1000 Jahren Vulkan verlassen haben, das mit Impulsantrieb erledigt? Und ein Jahrhundert später, in den Sechzigern des 21ten Jahrhunderts, landen die Vulkanier erstmals auf der Erde. (siehe "First Contact") Hatten sie da selbst erst wenige Jahre vorher den Warpantrieb erfunden?

Megan Gallagher springt inzwischen von Serie zu Serie. Sie war die Mutter in der neu aufgelegten Serie "Flipper", sie war die Frau von Tom Veil in "Nowhere Man" und spielt nun die weibliche Hauptrolle in der Chris Carter-Serie "Millennium". Sie hatte bereits in der Folge "Der Symbiont" mitgespielt.

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Letztes Update:
9.Januar 1998

©1998 Thomas Höhl.