Inhalt:

Ein 200 Jahre altes Lichtschiff kommt aus dem Wurmloch. An Bord ist der Bajoraner Akorem Laan, der erklärt, er sei der Abgesandte. Er erinnert sich, wie sein beschädigtes Schiff ins Wurmloch trieb, wo er die Propheten traf. Diese heilten seine Wunden und schickten ihn zurück nach Bajor. Akorem nimmt den Titel des Abgesandten für sich in Anspruch, und Sisko ist glücklich, die ihm schon immer unangenehme Bürde endlich abgeben zu können.

Akorem gefällt es nicht, daß die Bajoraner ihr Kastenwesen "D'jarras" aufgegeben haben. Dieses Kastenwesen schreibt je nach Familienzugehörigkeit genau den Rang und die Aufgabe jedes Bajoraners vor. Akorem führt dieses Kastenwesen wieder ein, auch wenn dadurch eine Mitgliedschaft in der Föderation ausgeschlossen ist.

Als Vedek Porta einen anderen Vedek seines Ordens umbringt, weil der sich nicht an das D'jarras hält, sieht Sisko, daß es doch keine so gute Idee war, Akorem den Titel des Abgesandten zu überlassen. Doch Akorem will auch nicht wieder zurücktreten. Beide begeben sich zu den Wurmlochaliens, die "den Sisko" wiedererkennen und die Akorem in seine eigene Zeit zurückkehren lassen.

Keiko erzählt Miles, daß sie schwanger ist.

Kritik:

"Accession" ist eine nette Episode, die noch einmal Siskos Rolle als Abgesandten festigt und einen tieferen Einblick in den Glauben der Bajoraner liefert. Ansonsten hätte sich die Episode ruhig ein wenig kritischer und dramatischer mit den Vorteilen und den Gefahren eines religiösen Glaubens auseinandersetzen können.

Ich möchte ja nicht als jemand erscheinen, der sich über religiöse Menschen lustig macht, aber die Bajoraner scheinen nun WIRKLICH alles zu glauben, was man ihnen vorsetzt. Da wechseln nur so die Abgesandten, ein anderer Abgesandter kehrt nicht mit Sisko nach Bajor zurück, das Kastenwesen wird wieder eingeführt und gleich darauf wieder abgeschafft... Also, ich denke, da ist schon noch ein langer Weg, bis die Bajoraner die richtige Reife haben, um als wertvolles Mitglied der Föderation angesehen werden zu können.

Leider repräsentiert "Accession" die neue Richtung, die Star Trek mit "Star Trek - Deep Space Nine" einschlägt, nämlich weg von wissenschaftlicher SF hin zu einer pro Religion eingestellten Serie mit Fantasy-Elementen. Ursprünglich waren die Aliens im Wurmloch einfach nur Aliens im Wurmloch. Die Drehkörper waren nur Sonden, mit denen die Aliens andere Wesen ihrer Art finden wollten. Der Pilotfilm verkörperte ein klassisches SF-Konzept. Aliens (die Bajoraner) verehren eine lediglich weiter entwickelte Alienrasse als Götter, und unbekannte Technologien werden zu religiösen Reliquien. Nun aber scheinen diese Aliens, die sich vorher nie um die körperlichen, linearen Fremden kümmerten, plötzlich um den Abgesandten und um Bajor zu sorgen. Die Wurmloch-Aliens schickten Akorem "für den Sisko". Und sie wiederholen zweimal, daß sie "von Bajor" sind. Auch Sisko erfährt, daß er "von Bajor" ist. Es scheint also tatsächlich eine Verbindung zwischen den Aliens und Bajor zu existieren. Für Aliens, die im Pilotfilm noch nicht einmal lineare Lebensform kannten und deren Existenz noch nicht einmal für denkbar hielten, ist das schon sehr ungewöhnlich.

Siskos Besorgnis um die Hauptdirektive geht nicht allzu weit. Okay, dieses D'jarras ist ganz offensichtlich eine schlechte Sache, aber ist es wirklich Siskos Aufgabe, dies zu verhindern und den Titel des Abgesandten wieder zurückzuholen? Also, wenn DAS kein Verstoß gegen die Nichteinmischungs-Vorschrift der Hauptdirektive ist, dann weiß ich auch nicht.

Eine der witzigsten Szenen ist, als Quark meint, Babys seien süß, aber alles, was sie in die Hände bekommen, verschwindet gleich in ihren Ohren. Auch Worfs Reaktion auf Keikos Schwangerschaft ("NOW?") war mehr als geglückt.

Diese Episode zeigt auch deutlich, wie weit die Freundschaft zwischen O'Brien und Bashir gewachsen ist. Besonders geglückt ist das Ende, als Keiko es geschickt einfädelt, daß Bashir und O'Brien wieder zusammen das Holodeck aufsuchen.

Ira Steven Behr wollte ursprünglich David Warner in der Rolle von Akorem. Doch der befand sich während der Dreharbeiten gerade auf einem Erholungsurlaub.