Inhalt:

Anfang Mai 2151
Die Enterprise erreicht einen unbewohnten Planeten mit einer Sauerstoffatmosphäre. Die Begeisterung der Crew ist nicht zu bremsen, und daher unternimmt Captain Archer auch gleich mit einem Außenteam einen Ausflug auf die fremde neue Welt.

Um weitere Tests durchführen zu können, bleiben T'Pol, Tucker, Mayweather, Crewman Cutler und Crewman Novakovich über Nacht auf dem Planeten. Nachts kommt ein Sturm auf, und das Außenteam ist gezwungen, sich in eine Höhle zurückzuziehen. Dabei wird Novakovich verletzt, man muss ihn vor der Höhle zurücklassen.

Mayweather sieht vor der Höhle drei Leute. Ethan beginnt ebenfalls, Stimmen zu hören. T'Pol hält dies für Halluzinationen, die Scans zeigen klar, dass der Planet unbewohnt ist. Tucker sieht schließlich seltsame Wesen, die sich aus einem Gesteinsbrocken herausbilden. Cutler behauptet schließlich, sie habe T'Pol dabei beobachtet, wie sie mit den fremden Felsenwesen sprach.

Ein Rettungsversuch ist erfolglos, nur Novakovich kann hochgebeamt werden. Da erkennt Dr. Phlox, dass das Außenteam offenbar mit den Pollen einer Pflanze infiziert wurde, die durch den Sturm übertragen wurden. Schließlich machen sich die Auswirkungen der Pollen auch auf T'Pol bemerkbar. Sie kann nur noch in ihrer Muttersprache sprechen, und Emotionen beginnen ihr Handeln zu beherrschen.

Der Doktor findet heraus, dass in den Pollen eine giftige Substanz enthalten ist. Archer möchte ein Gegenmittel zum Außenteam hinunterbeamen, doch Tucker ist bereits so paranoid, dass er nicht davon abzubringen ist, dass T'Pol gemeinsame Sache mit den geheimnisvollen Felsenwesen macht. Er weigert sich, irgendjemanden an die Medizin herankommen zu lassen. Captain Archer spielt schließlicht mit. Er behauptet, T'Pol habe den Auftrag, mit den Felsenwesen Kontakt aufzunehmen. Sie müsse Vertrauen zu denen herstellen, denn die Wesen würden bereits die Enterprise bedrohen. Dafür müsse er den Phaser zur Seite legen. Als er dies schließlich tut, feuert T'Pol einen Betäubungsschuss auf ihn ab. Sie kann das Außenteam mit der Medizin versorgen, und am nächsten Tag erkennen alle, dass ihre Vorurteile und tief verwurzelten Ängste durch die Pollen zum Ausbruch gekommen waren.

Kritik:

"Strange New World" ist eine spannende und darstellerisch beeindruckende Episode, vor allem Jolene Blalock und Dominic Keating konnten überzeugen. Die wie immer überzeugende Regie von David Livingston unterstützte die Darstellerleistungen. Natürlich hätten die Pollen auch irgendeine Alienkrankheit sein können, hier aber wurden die Symptome der Krankheit geschickt mit der Grundprämisse der Serie verknüpft: Für diese Menschen sind Aliens zwar faszinierend, aber eben auch furchteinflösend. Die Vulkanier sind in der Entwicklung viel weiter, sie wirken schlauer und mächtiger. Glaubhaft ist auch die Geschichte von Tucker, der sich immer vor seinem vulkanischen Biologielehrer fürchtete.

Einen eindrucksvollen darstellerischen Moment hatte auch John Billingsley als Dr. Phlox. Er erkennt, dass durch seinen Leichtsinn beinahe ein Patient gestorben wäre.

Etwas unglücklich war, dass Archer in dieser Episode schon wieder eine Warnung von T'Pol ignoriert, wodurch er seine Crew einer großen Gefahr aussetzt. Zu diesem Zeitpunkt musste man befürchten, die Autoren würden daraus ein immer wiederkehrendes Muster machen.

Insgesamt zeigt auch "Strange New World", dass "Enterprise" in der Lage ist, ein gutes Grundniveau zu liefern. Seit dem Pilotfilm gab es zwar noch keine umwerfenden Höhepunkte, die aber sind zu einem so frühen Zeitpunkt auch noch nicht zu erwarten. Fakt ist: Der große qualitative Einbruch, den sehr viele Serien kurz nach dem Piloten erleben, fand nicht statt.

Details:

Der Planet wurde hier der Minshara-Klasse zugeordnet, offenbar leitet sich hiervon die M-Klasse ab. T'Pol verwendet hier zum ersten Mal den vulkanischen Nackengriff, den Spock so oft in der Classic-Serie einsetzte. Tucker hatte einen vulkanischen Biologielehrer. Er war der erste Außerirdische, den er je sah, und er fürchtete sich vor ihm.