Star Trek - The Next Generation: 42
"Q Who" (Zeitsprung mit Q)

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Staffel2
41: "Pen Pals"
43: "Samaritan..."
US-Erstsendung:
6.5.1989

ZDF-Erstsendung:
10.4.1992

Regie:
Rob Bowman

Drehbuch:
Maurice Hurley

Gaststars:
John de Lancie
als Q

Lycia Naff
als Ensign Sonya Gomez

Colm Meaney
als O'Brien

Whoopi Goldbert
als Guinan

Inhalt:

SzenenbildAls Picard einen Turbolift betritt, steht er plötzlich in einem Shuttle, das von Q gesteuert wird. Während man auf der Enterprise noch rätselt, wohin Picard und das Shuttle so plötzlich verschwunden sind, erlaubt Picard, dass Q auf die Enterprise kommen darf.

Dort bittet Q darum, Besatzungsmitglied zu werden. Picard lehnt dankend ab, weil er Q nicht traut. Daraufhin meint Q, Picard würde ihn noch brauchen. Als Picard das bezweifelt, schleudert Q das Schiff in ein 7000 Lichtjahre entferntes Raumgebiet.

Guinan war schon einmal in diesem Gebiet, und sie empfiehlt Picard, sofort Richtung Föderation zu fliegen. Picard möchte aber zuerst die Gegend erkunden. Man findet einen Planeten der M-Klasse. Es gibt Straßen, aber es wurden alle Städte entfernt, so als ob jemand alle Technik aus der Zivilisation entfernt hätte. Es ähnelt den zerstörten Außenposten entlang der Neutralen Zone.

Kurz darauf stößt die Enterprise auf ein großes, würfelförmiges Schiff. Man scannt weder Lebenszeichen, noch findet man eine Brücke sowie Waffen- oder Antriebssysteme. Guinan kennt diese Rasse. Es sind die Borg, die einst ihr Volk fast völlig auslöschten.

Die Borg sind Wesen, die einst humanoid waren, dann aber mittels Technik ihre Intelligenz erweiterten und ein Gedankenkollektiv bildeten. Sie interessieren sich nur für die Technik, die ihnen nützlich erscheint.

Ein Borg beamt auf die Enterprise und zapft die Kontrollen an. Als Worf ihn außer Gefecht setzt, beamt ein zweiter Borg auf die Enterprise. Er hat gegen Worfs Waffen einen Schutzschild entwickelt. Mit den gesammelten Informationen verschwindet der Borg wieder.

Kurz darauf wird die Enterprise mit einem Traktorstrahl festgehalten, und ein Laserstrahl des Borgschiffs schneidet einen Teil aus der Untertassensektion heraus. Dabei kommen achtzehn Crewmitglieder ums Leben. Worf gelingt es, das Borgschiff zu beschädigen.

Riker, Worf und Data beamen auf das Borgschiff, um weitere Informationen zu sammeln. Dort erkennt Data, dass das Schiff sich regeneriert, offenbar arbeitet das gesamte Gedankenkollektiv des Schiffes daran, die Reparaturen auszuführen.

Picard befiehlt sofort den Rückzug und ergreift mit maximaler Warpgeschwindigkeit die Flucht. Das Borgschiff kann mühelos folgen. Nun erweisen sich sowohl Phaser als auch Photonentorpedos als vollkommen wirkungslos. Die Borg zerstören die Schilde der Enterprise und deaktivieren den Warpantrieb.

Nun erscheint Q. Picard gibt zu, dass er Qs Hilfe brauche, woraufhin Q die Enterprise zum ursprünglichen Standort zurückbringt. Guinan warnt Picard. Jetzt, da die Borg von den Menschen wissen, werden sie wohl früher kommen als vorgesehen.

Kommentar:

SzenenbildIn einer großartigen und durchgehend fesselnden Episode sehen wir erstmals, wie ein katastrophaler Erstkontakt der Enterprise mit einer unbekannten Rasse ablaufen würde, deren Absicht und Taktik man zu spät erkennt. Mit zurückhaltenden Mitteln wird eine sehr unheilvolle Atmosphäre erzeugt, wobei die Episode auf direkte Horrorszenen wie in "Conspiracy" (dt.: Die Verschwörung) vollends verzichtet. Als das erste Mal ein Borg auf die Enterprise beamt, der sich von der Enterprisecrew nicht irritieren lässt, und als Riker mit einem Außenteam auf das Borgschiff beamt, wo er eine seltsame und trostlose Welt vorfindet, fühlt man sich erinnert an die Empfindungen, die man als Kind durchlitt, wo es schon genügte, wenn Kirk auf einen fremden Planeten beamte und die Musik unheimlich wurde. Wir verfolgen gefesselt dem Unbekannten, das uns Angst einjagt.

"Q Who" ist im Groben eine Wiederholung des Pilotfilms. Q taucht auf und stellt Picard eine Aufgabe, nur dass die Enterprisecrew sie diesmal nicht lösen kann. Die Wiederholung des Pilotfilms ist passend: Diese Folge ist nämlich nicht nur viel besser und spannender ("Q Who" wäre ein sehr guter Pilotfilm geworden) und zeigt damit, dass das Autorenteam in den letzten eineinhalb Seasons viel gelernt hat, "Q Who" markiert auch den Auftakt zu einem neuen "Star Trek", wie man es bislang nicht kannte. Mit den Borg konnte sich das "Star Trek"-Spin-Off erfolgreich und endgültig von dem Vorgänger lösen und sich als etwas Eigenständiges beweisen. Die Borg waren eine völlig neue Gefahr für das Universum von "Star Trek", und spätestens jetzt musste auch der größte Zweifler zugeben, dass es bei der "Next Generation" nicht um ein Aufwärmen der Classic-Serie ging. Q warf die Enterprise 7000 Lichtjahre weiter, und den gleichen Sprung machte mit ihm die "Next Generation".

"Q Who" endet sehr ungewöhnlich für eine "Star Trek"-Episode. Picard und seine Crew handeln streng logisch wie immer, und sie scheitern erbärmlich. Am Ende können sie nur mit Hilfe von Q entkommen und ihre Unvorsicht eingestehen. Das war ein massiver Einschnitt in die Serie und das Universum. "Star Trek" wird immer wieder vorgeworfen, die Serie handle von Menschen, die nie etwas falsch machen und die innerhalb von 45 Minuten alle Probleme lösen können. Mit dieser Episode wagte man sich vor und präsentierte einen Gegner, der tatsächlich nicht zu besiegen war. Denn dank der Fähigkeit der Borg, sich anzupassen, war jede Verteidigungsmöglichkeit bei der nächsten Begegnung hinfällig. Demzufolge tauchten die Borg in der "Next Generation" auch relativ selten auf, es wäre immer schwerer geworden, eine glaubhafte Auflösung zu präsentieren. Erst in "Star Trek: Voyager" nahmen die Borg ab der vierten Staffel eine zentrale Rolle ein.

Besonders reizvoll ist die Konzeption der Borg, die in "Q Who" schon in ihren Grundzügen festgelegt wurden, auch wenn man später immer wieder Korrekturen vornahm und Elemente hinzufügte. Die Borg waren und sind das krasse Gegenteil der Föderation, und daher sind wohl bis heute der reizvollste Gegner im "Star Trek"-Universum. Es sind auf Gemeinschaften und Anpassung ausgerichtete Wesen, bei denen die Technik nicht länger Hilfsmittel ist; sie ist in das Individuum integriert und wird zum gleichmachenden und beherrschenden Element. Die Borg interessieren sich nicht für Kulturen und Aliens, sie interessieren sich nur für Technologien. Letzteres spielt in "Star Trek" bei Alienkontakten seltsamerweise nie eine Rolle, nie kommt jemand auf die Idee, andere Kulturen nach fortschrittlicheren Techniken zu fragen. Ganz anders die Borg, die unterwegs sind, um neue Techniken zu erforschen. Sie sind nicht an Kommunikation oder intelligentem Leben interessiert. Sie nehmen sich die Techniken, die sie brauchen und wollen, und sie interessieren sich nicht für den organischen Schaden, den sie dabei anrichten.

Erst ab "Best of Both Worlds" (dt.: In den Händen der Borg) kam das Element der Assimilierung hinzu, wodurch der Gegenpol zu den Föderationsidealen noch weiter verstärkt wurde. Während es der Föderation darum geht, fremde Kulturen zu erforschen und sie dank der Hauptdirektive zu erhalten, während die Enterprisecrew auf das Ideal einer multikulturellen Gesellschaft setzt, wo die Fähigkeiten der einzelnen Individuen mehr ergeben als die Summe ihrer Teile, wird all dies von den Borg missachtet und zerstört.

Es ist nun einmal so, dass sich die Helden einer Geschichte meist über ihre Gegenspieler definieren. Nachdem das klingonische Imperium eine Allianz mit der Föderation bildete, verlor das "Star Trek"-Universum ein wenig an Gefahren. Zugleich fand die Erforschung unbekannter Gegenden zu selten statt. Viel zu oft flog die Enterprise irgendwelche Außenposten, Kolonien und Raumstationen an, um nach dem Rechten zu sehen. Man musste sich mehr um mad scientists und fehlerhafte Technologien kümmern als um neue Kulturen. Daher kam Q zum genau richtigen Zeitpunkt, um die Crew und die Autoren aus ihrer Lethargie herauszureißen. Mit Gewalt schleudert er die Enterprise zu ihrem Bestimmungsort, zu einem noch unbekannten Platz im Universum, wo das tatsächlich Unberechenbare lauert, und wo die Enterprise an einer echten Bedrohung ihre Kräfte messen kann.

"Q Who" ist eine durchgehend spannende, von Rob Bowman stimmungsvoll inszenierte Episode, die voller Überraschung und unvorhergesehenen Wendungen steckt. Selbst wenn die Borg nie wieder in "Star Trek" zu sehen gewesen wären, wäre "Q Who" bis heute eine herausragende Episode. Doch heute wissen wir: "Q Who" ist mehr als all das. Die Folge ist der Start der Borg-Ära, die sich bald zu einem Schwerpunkt der Serie entwickeln sollte. Gefolgt von dem wohl nach wie vor besten "Star Trek"-Zweiteiler "Best of Both Worlds" führten die Borg nicht nur zum bislang erfolgreichsten – und nach Ansicht vieler besten – Kinofilm mit der "Next Generation", die Borg lieferten auch den spektakulären Teaser des "Next Generation"-Spin-Offs "Deep Space Nine", bis sie in dem dritten "Star Trek"-Spin-Off "Voyager" eine ganz zentrale Rolle einnahmen, einschließlich einer Exborg als Besatzungsmitglied.

All das nahm in "Q Who" seinen aufregenden Anfang, und das Reizvolle an der Episode ist, dass man bereits beim ersten Mal spürte, dass hier ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Es gibt nicht wenige Serien, die dies gewaltsam zu forcieren versuchen, indem sie alle möglichen Weihsagungen und Vorankündigungen einbauen, um dem Zuschauer klarzumachen, dass er gerade den Beginn einer ganz großen Sache gesehen hat. Ein schönes Beispiel hierfür ist die "Deep Space Nine"-Episode "The Jem'Hadar" (dt.: Der Plan der Dominion). Es ist eine von Action überschäumende Episode, in der erstmals der große neue Gegner der Serie eingeführt wird, und am Ende meint die feindselige Vorta verheißungsvoll, Sisko wisse gar nicht, was hier begonnen habe. Doch das, was "Q Who" hat, lässt sich nicht erzwingen, und so kommt auch "The Jem'Hadar" nie und nimmer an die faszinierende Wirkung von "Q Who" heran.

Auch wenn später viele Elemente zu den Borg hinzugefügt wurden, so blieb die Grundstimmung, die die Borg verbreiten, doch die gleiche. Die Fremdartigkeit, die die Borg ausstrahlen, liegt darin begründet, dass sie sich so radikal von allem unterscheiden, was man aus "Star Trek" kennt. Bereits das Schiffsdesign tanzt völlig aus der Reihe. Andere Schiffe folgen bei "Star Trek" meist festen Regeln (wie den stets erkennbaren Warpgondeln). Ein solcher Regelbruch funktioniert natürlich nur bei einer Serie, die auch wirklich Regeln etabliert hat.

"Star Trek" löst viel über den Dialog. Konflikte werden nicht ausgefochten, sie werden ausdiskutiert, und sei es ein alles beherrschender Übercomputer, der von einem eifrigen Sternenflottencaptain in die eigene Selbstzerstörung hineindebattiert wird. Die Borg hingegen haben keine Sprache. Sie führen keine Dialoge, und wenn sie doch sprechen, verläuft die Unterhaltung meist recht einsilbig. Dabei lässt man sie nicht in irgendwelchen albernen Rätseln sprechen. Ihre Anweisungen sind nicht unverständlich, sie lassen nur einen Dialog nicht zu, und genau das macht die Borg so unheimlich und rätselhaft. Durch das Schweigen der Borgdrohnen nehmen die Borg eine ganz besondere Position ein, in "Star Trek" und in der Fernseh-Science-Fiction allgemein. Fernsehen lebt weitaus mehr als das Kino von dem Dialog. Die Borgdrohnen bleiben stumm, sie reagieren oft gar nicht auf ihr Gegenüber, wodurch sie nur noch furchteinflößender erscheinen.

In späteren Episoden wurden die Horrorelemente im Zusammenhang mit den Borg immer weiter verstärkt. Doch bereits hier erinnern die Borg mit ihren schwarzen Kostümen und bleichen Gesichtern an Zombies, wobei diese Parallele natürlich später durch die Technik der Assimilierung noch mehr verstärkt wurde. Dabei bewegen sich die Borg langsam und überlegt, so wie es eben Zombies tun, bei denen es sich um willenlose Marionetten handelt, die von einem Woodoo-Priester gelenkt werden. Die Borg sind aber viel gefährlicher als ein im Grunde harmloser Zombie. Denn auch wenn eine Borgdrohne keine Sprache hat, ist sie doch kein hirnloses Monster. Das macht die Borg so eindrucksvoll: Diese Aliens vermitteln auch ohne Dialog ihre geistige und technische Überlegenheit.

Die Frage, die am Ende bleibt: Was ist die Moral von "Q Who"? Das ist verwunderlicherweise gar nicht so leicht zu beantworten. War Picard vielleicht wirklich zu leichtfertig, zu überheblich? Q hat gewonnen, er zwingt Picard dazu, ihn um Hilfe zu bitten. Oder ist Picard der Sieger, weil er zugeben kann, dass es da draußen vielleicht wirklich unkalkulierbare Risiken gibt, dass er aber bereit ist, diese Risiken einzugehen? Picard hat eine bittere Lektion lernen müssen. 18 Crewmitglieder starben bei dem Angriff der Borg. Vielleicht ist es aber Hauptzweck der Episode, den Zuschauer so zu verunsichern wie Picard, womit sich die Serie von ihren klaren Moralaussagen verabschiedet. Dies verstärkt das Gefühl der Unberechenbarkeit, und genau das brauchte die Serie zu diesem Zeitpunkt.

"Q Who" ist eine außergewöhnliche Episode, mit für damalige Verhältnisse überdurchschnittlich viel Action. Zugleich war die Episode der Auftakt für ein neues und prägendes Kapitel in der Geschichte von "Star Trek". "Q Who" ist der definitive Höhepunkt der zweiten Staffel, und bis heute eine der besten und wichtigsten Episoden der Serie.

Bemerkenswertes:

Die Episode "Q Who" hat einige Auswirkungen, die ebenfalls für die Serie ungewöhnlich sind. Um besser auf einen Angriff der Borg vorbereitet zu sein, übt Picard in "Peak Performance" (dt.: Galavorstellung) ein simuliertes Gefecht.

Die Autoren führten hier Lt. Gomez ein, als hätten sie mit ihr noch irgendetwas vor. Sie taucht aber nur noch einmal in der Episode "Samaritan Snare" (dt.: Das Herz eines Captain) auf, dann war sie nicht mehr zu sehen. Daher wirken die Szenen mit ihr hier ein wenig deplaziert.

Regie führte bei dieser Episode Bowman, der damals erst 27 Jahre alt war. Bowman entwickelte sich bald zum Lieblingsregisseur von Gene Roddenberry und Rick Berman, und er genoss daher auch Freiheiten, die anderen Regisseuren nicht zustanden. Als Bowman die Serie verließ, holte ihn Rick Berman noch einmal für die Folge "Brothers" (dt.: Die ungleichen Brüder) zurück, weil Berman bei der Folge selbst am Drehbuch mitgearbeitet hatte und den seiner Meinung nach besten Regisseur wollte. Danach verließ Bowman die Serie endgültig und wurde Regisseur und Produzent bei der Serie "Akte X". Er drehte dort sehr viele Schlüsselepisoden sowie den Kinofilm.

Data gibt eine sehr witzige Parodie auf Spock. Als er mit Worf und Riker auf dem Borgschiff ist und eine junge Borgdrohne an ihm vorbeiläuft, meint er: "Faszinierend."

Riker irrt: Die Borg haben keine Kinder. Als er auf dem Borgschiff Babys findet, vermutet er, dass die Borg organische Kinder haben, denen sie nach der Geburt Technik einsetzen. Tatsächlich assimilieren die Borg, darunter auch Kinder.

Das Borgschiff repariert sich selbst, etwa so wie das Auto im Carpenter-Film "Christine". Die Leitungen biegen sich zurecht. Später war das nicht mehr so.

Immer wieder kritisiert, daher hier ein Thema: Der deutsche Titel. Unzählige Maße wurde dem deutschen Titel vorgeworfen, er sei falsch, weil eine Zeitreise in der Episode gar nicht vorkäme. Es ist allerdings auch nicht von einer Zeitreise die Rede, sondern von einem Zeitsprung. Gemeint ist der Sprung, dass die Borg nun viel früher auf die Menschen getroffen sind als vorgesehen. Der Titel bezieht sich somit auf das Schlussgespräch, das Picard mit Guinan führt. Das heißt nicht, dass der Titel über jeden Zweifel erhaben ist.

Erfunden hat die Borg Maurice Hurley. Er hat sich alles um sie ausgedacht. Ursprünglich dachte er an Insektenwesen, doch diese Cyberpunk-Variante funktionierte genauso.

Die Episode kostete 50.000 Dollar mehr als normalerweise für eine Folge zur Verfügung stand. (Nemecek, Companion)

Es wird viel über Widersprüche und Fehler im Zusammenhang mit den Borg aufgelistet, daher sollte man auch mal was nennen, was gut passt. Guinan meint hier, ihr Volk sei vor etwa 100 Jahren von den Borg vertrieben worden. Das deckt sich auch zeitlich einigermaßen mit der Anfangssequenz des Films "Star Trek: Treffen der Generationen".

Dr. Pulaski ist in dieser Episode nicht zu sehen.

Nitpicking:

Worf meldet in einer Szene, die Enterprise habe die Schilde verloren. Daraufhin feuert das Borgschiff erneut, und man sieht rund um das Schiff die grünen Schilde aufleuchten.

Bei der Konferenz sieht man das Borgschiff auf einem Monitor. Worf meldet, die Borg hätten einen Traktorstrahl aktiviert. Den sieht man aber nur bei der Außenaufnahme, nicht auf dem Monitorbild.

Wir sehen heute die Borg natürlich in einem anderem Licht. Wir wissen, was einem blüht, wenn sie auftauchen, und heute würde Riker auch anders reagieren. Nur: Ist sein Verhalten nicht ein wenig arg blauäugig? Ich fasse zusammen: Q schleudert die Enterprise an einen fernen Ort, weil er dort etwas ganz Gefährliches präsentieren will. Guinan warnt, dass sich hier etwas ganz Gefährliches befindet. Man findet vollkommen zerstörte Planeten. Kurz darauf nähert sich ein Raumschiff, so groß wie ein viereckiger Todesstern, und Picard befiehlt Alarmstufe gelb, während Riker meint, man solle die Schilde unten lassen, damit man nicht provoziere! Seit wann provozieren hochgefahrene Schilde, und wären die nicht das Mindeste angesichts der Situation?

Guinan spürt die Anwesenheit von Q. Der Grund wird nie klar, und später war dies auch nicht mehr der Fall.

7000 Lichtjahre hat Q die Enterprise durchs All geschleudert. Für die Heimreise braucht die Enterprise laut Data per Maximalgeschwindigkeit zwei Jahre und sieben Monate. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Heimreise der Voyager bei 70000 Lichtjahren 70 Jahre gedauert hätte. Ist die Enterprise so viel schneller? Oder sind die äußersten Außenposten so weit von der Erde entfernt? (Wäre denkbar.)

Wenn die Enterprise in zwei Jahren und sieben Monaten die nächste Sternenflottenbasis erreicht, wieso denken Picard und Guinan dann, dass die Borg nun viel früher kommen werden als ursprünglich vorgesehen? Denken sie denn, die Borg würden Jahrhunderte brauchen, um eine Strecke zurückzulegen, die die Enterprise in knapp drei Jahren geschafft hätte? Tatsächlich kommen die Borg etwa eineinhalb Jahre später, was so viel früher nicht ist, wenn man bedenkt, dass die Enterprise zum Föderationsraum nur ein Jahr länger unterwegs gewesen wäre.

Data weist hier noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die zerstörten Städte aussehen wie die Außenposten entlang der neutralen Zone. Wenn das so ist, dann waren die Borg ja bereits in der Nähe der Föderation. Man sollte Q also tatsächlich danken, er hat die Föderation von Aliens in Kenntnis gesetzt, die sich bereits vor der Haustür herumtreiben! Nicht "Sie kommen!" müsste das Motto lauten, sondern "Sie sind schon längst hier!"

Die Föderation müsste schon Informationen über die Borg haben, da vor zwölf Jahren die Familie Hansen Gerüchten über die Borg nachgegangen war ("Dark Frontier" aus "Star Trek: Voyager").

Warum interessieren sich die Borg nur für Techniken und unternehmen keine Assimilierungsversuche? Man könnte sagen, dass sie die Menschen nicht assimilieren wollen. Genau das haben sie aber Jahre zuvor mit der Familie von Seven of Nine getan.

Es gibt eine sehr schöne Szene, in der ein Borg auf die Enterprise beamt. Picard befiehlt Worf, den Eindringling aufzuhalten. Worf gibt den Befehl an einen Ensign weiter. Dieser arme Ensign hat dann keinen mehr unter sich und begibt sich zu der Drohne, als die ihn packt und in die Ecke schleudert. Wir sehen, wir er in der Ecke landet, und als die Kamera weiter zurückgeht, liegt der Mann hinter Geordi. Ich schätze, Geordi ist schnell zur Seite gesprungen, um von dem durch die Luft gewirbelten Mann nicht getroffen zu werden.

An der ersten Konferenz nimmt Guinan teil, was Picard extra betont, doch Worf ist nicht zu sehen! Die Enterprise stößt auf eine völlig unbekannte und feindliche Rasse, und der Sicherheitschef nimmt nicht an der Konferenz teil? Nun, man kann sagen, dass er derweil die Brücke bewacht. Doch als das Borgschiff angreift und großen Schaden anrichtet, befiehlt Picard eine zweite Konferenz, und da ist Worf wieder nicht dabei!!!

Guinan erzählt, dass fast nichts von ihrem Volk übrig war, als die Borg mit ihnen fertig waren. Sie erwähnt seltsamerweise die Assimilierung mit keiner Silbe! Sie betont allerdings, dass sie es nicht selbst miterlebt habe, vielleicht weiß sie davon also wirklich nichts.

Mehrfach wird Worf aufgefordert, auf die Quelle des Traktorstrahls zu feuern, doch Worf feuert überall bloß nicht dorthin! Erst der letzte Schuss zielt dann auf den Strahl.

Die Borg haben sich laut Guinan vor Tausenden von Jahrhunderten entwickelt. Da sind sie nun aber so weit auch wieder nicht gekommen, immerhin ist das Borgzentrum gerade mal etwa 60000 Lichtjahre entfernt. Der Durchmesser des Föderationsraums ist ja bereits 10000 Lichtjahre groß, und der entstand in wenigen Jahrhunderten. Außerdem: Woher hat Guinan diese Information, wenn es noch niemanden gelungen ist, mit den Borg zu kommunizieren?

In der Voyager-Folge ":Dragon's Teeth" (dt.: Die Zähne des Drachen) ist der Vaadawaur Gedrin überrascht, dass die Borg sich in 800 Jahren so sehr entwickelt haben. In seiner Zeit waren sie noch ein sehr unbedeutendes, kleines Volk gewesen. Das führt uns zu Guinans Aussage zurück, dass sich die Borg bereits von mehren tausend Jahrhunderten entwickelt hätten. Und selbst wenn, dann waren sie in all diesen Jahrtausenden nicht weiter wichtig.

Freispruch für die Menschheit? Q meint hier gegenüber Riker, die Gerichtsverhandlung in der Pilotepisode habe mit einem Freispruch geendet. In "True Q" (dt.: Eine echte Q) und in dem Finale der Serie "All Good Things" (dt.: Gestern, heute, morgen) hieß es aber, dass das Urteil noch nicht gefällt sei.

Riker ist ja zunächst noch sehr zuversichtlich, doch als Guinan die Borg erblickt, empfiehlt sie Picard dringend, die Schilde hochzufahren. Kurz darauf beamen zwei Borgdrohnen auf das Schiff. Wenn die Borg durch die Schilde hindurchbeamen können, warum entführen sie nicht auf diese Weise Techniken?

Die Borg passen sich an. Worf zerstört einen großen Teil des Schiffes, erst beim zweiten Mal sind die Waffen der Enterprise wirkungslos. Das heißt: Hätte man auf der Enterprise über die Borg Bescheid gewusst, hätte man sie wohl gleich beim ersten Angriff vernichtet. Es ist verblüffend, dass die Waffen der Enterprise überhaupt so viel ausrichten konnten. Wenn die Borg sogar Guinans Rasse unterjochen konnten und eine so lange Entwicklung hinter sich haben, ist es doch verblüffend, dass sie sich an Phaserstrahlen nicht längst angepasst haben.

Auf der Suche nach dem vermissten Shuttle sucht Data ein Raumgebiet ab, das ein Shuttle ohne Warpantrieb in der besagten Zeit zurücklegen kann. Das Shuttle, auf dem Picard sich befindet, hat aber Warpgondeln. Und braucht Data wirklich Stunden, um bei einem so kleinen Raumgebiet mittels Scan festzustellen, ob sich darin ein Shuttle befindet?

Ungeklärte Fragen:

Was ist an Guinan so gefährlich, dass Q vor ihr warnt? Und wenn ihr Volk so gefährlich ist oder vor zwei Jahrhunderten so gefährlich war, dass sogar Q sie als Gefahr einstuft, wie kommt es dann, dass Guinans Volk so machtlos gegen die Borg war, der Rasse, der Q mit einem Fingerschnippen entkommt?

Was tun die Borg nur mit all der Technik, dass sie ganze Städte assimilieren? Geht es ihnen nur um das Material? Haben sie dafür keine Replikationstechniken? Oder geht es ihnen um neue Techniken? Was für neue Techniken waren dann aber in diesen Sektionen der Untertasse verborgen? Da der Borg die Datenbanken angezapft hatte, hätte man auf dem Borgschiff die neuen Techniken doch selbst nachbauen können.

Die Geschichte der Borg

Jahr Sternzeit Ereignis Titel
2063 (-) Lily, die Assistentin von Zefram Cochrane, erfährt von den Borg, die in die Vergangenheit gereist sind. "Star Trek - Der erste Kontakt"
2293 9715.0 Das Raumschiff Lakul erreicht das Föderationsgebiet. Darauf befinden sich El'Aurianische Flüchtlinge, die den Borg entkommen konnten. Darunter auch Guinan. Die Föderation erfährt erstmals von den Borg. "Star Trek - Treffen der Generationen"
2353 30479.0 Die Familie Hansen geht einigen Gerüchten über ein Borgschiff nach, das sich in der Nähe der Föderation befinden soll. Die Wissenschaftler durchqueren dafür unerlaubterweise die neutrale Zone. "Dark Frontier" (Das ungewisse Dunkel)
2354 (nicht genannt) Die Familie Hansen verfolgt mit der Raven ein Borgschiff durch einen Transwarptunnel in den Deltaquadranten. Die Forscher können ihr Wissen über die Borg und über die Borgqueen aber nicht mehr weitergeben. Sie werden assimiliert. "Dark Frontier" (Das ungewisse Dunkel)
2364 41986.0 Verschiedene Außenposten der Föderation und der Romulaner an der neutralen Grenze werden zerstört. Stecken die Borg dahinter? "The Neutral Zone" (Die neutrale Zone)
2365 42761.3 Q versetzt die Enterprise ins System J-25 im Deltaquadranten. Dort findet man zerstörte Zivilisationen. Die Spuren ähneln denen der vernichteten Außenposten an der romulanischen Grenze. Bald trifft die Enterprise auf die Borg. Die Borg interessieren sich nur für die Technik der Enterprise. Die Enterprise entkommt mit Qs Hilfe. "Q Who" (Zeitsprung mit Q)
2366 43989.1 Die Kolonie auf Jouret IV wird vom Kollektiv zerstört. Captain Picard wird von den Borg entführt und zum Borgsprecher Locutus umgewandelt. Die Borg planen, die Völker der Föderation ins Kollektiv aufzunehmen. "Best of Both Worlds" (In den Händen der Borg)
2367 44001.4 Bei Wolf 359 wird ein Großteil der Flotte beim Kampf gegen einen Borgwürfel zerstört. (Dabei stirbt unter anderem Siskos Frau.) Die Enterprise kann den Angriff auf die Erde letztlich abwehren. Picard wird befreit, der Borgwürfel wird zerstört. "Best of Both Worlds Part 2" (Angriffsziel Erde)
2368 45854.2 Die Enterprise trifft auf den Borg Hugh. Mit seinen neu gewonnenen Erfahrungen als Individuum schickt man ihn ins Kollektiv zurück. "I Borg" (Ich bin Hugh)
2369 46982.1 Die Borg greifen unter der Leitung des Androiden Lore Ohniaka III an. Dank Hugh konnten einige Borg ihre Individualität zurückerlangen. Sie stürzten dadurch aber ins Chaos und folgen nun Lore als ihren Anführer. "Descent Part 1" (Angriff der Borg)
2373 (nicht genannt) Die Borg führen einen Krieg gegen die Spezies 8472. Viele Borgschiffe werden zerstört. "Scorpion Part 1" (Skorpion Teil 1)
2373 50893.5 Die Borg greifen erneut die Erde an. Um die Menschheit zu assimilieren, reisen sie sogar in die Vergangenheit, um die Zeitlinie zu ändern. Sie können erneut von der Crew der Enterprise aufgehalten werden. Die Crew macht erstmals Bekanntschaft mit der Borgqueen. Sie hatte vor sechs Jahren Locutus erschaffen, um einen gleichwertigen Partner zu erhalten. "Star Trek - Der erste Kontakt"
2373 50984.3 Janeway verhandelt mit den Borg. Sie will den Borg im Kampf gegen Spezies 8472 helfen. Im Gegenzug soll die Voyager unversehrt den Borgraum passieren dürfen. "Scorpion Part 1" (Skorpion Teil 1)
2374 51003.7 Annika Hansen, jetzt Borgdrohne Seven of Nine, bleibt auf der Voyager. "Scorpion Part 2" (Skorpion Teil 2)
2375 52619.2 Die Voyager macht erstmals Bekanntschaft mit der Borgqueen. Die Queen zwingt Seven, ins Kollektiv zurückzukehren. Seven kann jedoch aus der Gewalt der Borg befreit werden. "Dark Frontier" (Das ungewisse Dunkel)
2376 (nicht genannt) Die Voyager findet einen Borgwürfel, auf dem nur noch fünf Borgkinder und ein Baby am Leben sind. Das Baby und vier der fünf Kinder werden gerettet und bleiben auf der Voyager. "Collective" (Kollektiv)
2377 (nicht genannt) Seven erfährt, dass einige mutierte Borg während ihrer Regenerationsphase einen virtuellen Raum mit Namen Unimatrix Zero aufsuchen und dort ihre Individualität ausleben können. "Unimatrix Zero Part 1" (Unimatrix Zero Teil 1)
2377 54014.4 Ein Widerstand im Borgkollektiv ist geboren. Viele Borgdrohnen können mit einem Virus infiziert werden, der ihnen ihre Individualität zurückgibt. Einigen davon gelingt es, die Kontrolle über das Borgschiff zu erlangen, auf dem sie sich befinden. Die Unimatrix Zero muss jedoch zerstört werden. "Unimatrix Zero Part 2" (Unimatrix Zero Part 2)
2377 54129.4 Drei der vier Borgkinder verlassen die Voyager. Nur Icheb bleibt an Bord. "Imperfection" (Unvollkommenheit)
2377 54973.4 Eine Janeway aus der Zukunft tötet die Borgqueen mit einem Virus, während die Voyager einen Transwarpknoten der Borg vernichtet. "Endgame" (Endspiel)

Einschaltquoten (von Martin Seebacher):

In den USA erreichte die Folge ein 10.3 Rating und einen guten 3. Platz in den Syndication Charts.

Im ZDF waren dagegen nur extrem schawche 620 000 Zuschauer dabei, als die Enterprise zum ersten Mal auf die Borg trifft.

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Letztes Update:
26. Mai 2002

©2002 Thomas Höhl.