Inhalt:

Die Enterprise findet das Föderationsschiff Brattain, das vor 29 Tagen einen Notruf ausgesendet hatte. Alle Crewmitglieder bis auf einen nicht ansprechbaren Betazoiden sind tot, sie haben sich anscheinend gegenseitig umgebracht. Während die Crew versucht die Brattain wieder flott zu machen bemüht sich Deanna um den geistig völlig verwirrten Überlebenden. Sie beginnt unter Albträumen zu leiden, während die Crew immer gereizter wird.

Geordi gelingt es nicht den Antrieb der Brattain zu reaktivieren, obwohl er eigentlich funktionieren müsste. Als auch der Traktorstrahl versagt erkennt man, dass man in einem Tykon-Spalt gefangen ist, der Energie absorbiert. Nur eine gewaltige Energieentladung könnte die beiden Schiffe daraus befreien, aber der Enterprise fehlen dafür die Möglichkeiten. Währenddessen leiden immer mehr Crewmitglieder an Halluzinationen. Dr. Crusher erkennt schließlich, dass die Crew im Schlaf nicht mehr träumen kann und sie deswegen geistig verfällt. Nur Deanna hat weiterhin Träume, wenn auch Albträume.

Data und Deanna erkennen schließlich, dass der Albtraum Deannas eine telepathische Botschaft von Aliens zu sein scheint, die ebenfalls im Tykon-Spalt gefangen sind. Diese telepathische Nachricht ist schuld daran, dass die Crew nicht mehr träumen kann. Die Aliens wollen anscheinend, dass die Enterprise Wasserstoffatome freisetzt um sie mit Stoffen, die die Aliens dann ihrerseits freisetzen zur Reaktion zu bringen um aus dem Tykon-Spalt zu entkommen. Während die Enterprise den Wasserstoff abgibt nimmt Deanna mit den Aliens Kontakt auf. Als auch sie ihre Komponenten freigeben befreit eine gewaltige Explosion die Enterprise und das Alienschiff aus dem Tykon-Spalt.

Kommentar:

"Night Terrors" ist eine Folge mit vielen eingestreuten Horror-Elementen, die den Zuschauern einigermaßen gelungen das Gruseln lehrt. Die Atmosphäre ist durch die überdurchschnittliche Musik, die geschickte Kameraführung und ambitionierte Regie recht dicht, erreicht aber natürlich nicht das Niveau eines echten Horrorstreifens oder einer guten Gruselserie. Auch innerhalb der Next Generation (und der anderen Star Trek Serien) gibt es gelungenere Folgen mit starkem Horror Anstrich, man denke nur an das geniale "Frame of Mind" (dt.: Phantasie oder Wahrheit?) aus der sechsten Staffel.

Besonders hervortun kann sich in dieser Folge Marina Sirtis, die eine ihrer besseren Leistungen zeigt. Auch wenn die Traumsequenzen mit der schwebenden Troi teilweise aufgrund der oft zu erkennenden Haltegurte etwas unprofessionell wirken versteht es die Darstellerin der Situation ihrer Figur Glaubwürdigkeit zu verleihen. Auch die anderen Darsteller leisten durchwegs gute Arbeit.

Besonders interessant ist diesmal die Darstellung von Worf, der aus Verzweiflung über seine Situation Selbstmord begehen will. Michael Dorn hat hier ein Mal die Chance eine ganz andere Seite seines Serien-Charakters zu zeigen.

Insgesamt ist "Night Terrors" eine unterhaltsame Grusel-Folge ohne großen Anspruch. Nicht mehr und nicht weniger.

Bemerkenswertes:

Lanei Chapman hat hier nach "Galaxy's Child" (dt.: Die Begegnung im Weltraum) ihren zweiten Auftritt als Ensign Sariel Rager an der CONN. In der sechsten Staffel ist sie dann auch noch zwei Mal zu sehen, und zwar in "Relics" (dt.: Besuch von der alten Enterprise) und "Schisms" (dt.: In den Subraum entführt).

Bekannt wurde die Schauspielerin vor allem in der Rolle der 1st Lt. Vanessa Damphousse in der kurzlebigen SF-Serie "Space: Above and Beyond" (dt.: Space 2063 / Space).

Brian Tochi spielte auch Ray Tsing Tsao in der Classic-Episode "And the Children Shall Lead" (dt.: Kurs auf Marcus 12).

Auf einer Anzeige der Brittain findet man den Eintrag 40776. Die 4077 war die Nummer des Feldlazaretts in der Sitcom M*A*S*H. Später ist auch der Eintrag des Wasserstoffs mit der Nummer 37-4077 versehen. Tatsächlich gibt es bei M*A*S*H eine Traum-Folge, bei der sich die Next Generation Autoren bedient haben könnten.

Bei den Inventareinträgen von möglichen Explosivstoffen sind einige Mitarbeiter der Serie verewigt:

Die Brattain ist ein Umbau des Reliant-Modells aus Star Trek II - The Wrath of Khan. Auf der In-Dienststellungsplakette steht der Firmenname "Yoyodyne Division" (In-Joke zum Film "Buckaroo Banzai") über "40 Eridani-A", der vulkanischen Sonne laut dem 1974 erschienenen 'Starfleet Technical Manual' von Franz Joseph.

Nitpicking:

Auf der Hülle der Brattain (NCC-21166) steht fälschlicherweise USS Brittain!

Als Data auf einem Monitor eine Inventarliste der Substanzen durchgeht über die die Enterprise verfügt, tauchen immer wieder die gleichen Einträge auf.

Als Troi später den Eintrag für Wasserstoff entdeckt, bittet sie Data in der Datenbank zurückzugehen, er sucht jedoch in der gleichen Richtung weiter und findet wieder den Wasserstoff (die Einträge wiederholen sich ja, und das war anscheinend auch Data und dem Computer bewusst).

Warum hat man eigentlich nicht die Selbstzerstörung der Brattain aktiviert um sich zu befreien? Das hätte doch auch eine ganz ordentliche Explosion verursachen müssen, denn was ist stärker als eine Materie/Antimaterie Annihilation?

Einschaltquoten:

In den amerikanischen Syndication Charts war die Folge mit einem dritten Platz bei einem Rating von 11.2 Punkten vertreten.

In Deutschland waren bei der Erstausstrahlung 1,6 Mio. Zuschauer bei einem hervorragenden Marktanteil von 20,8% dabei.