Inhalt:
Auf der Erde wird Datas Kopf zusammen mit 500 Jahre alten Artefakten
in einem Stollen gefunden, welche auf den Besuch von Außerirdischen
vor 500 Jahren schließen lassen. Geordis Analyse führt zum Planeten
Davidia II, auf dessen Oberfläche sich Zeitverschiebungen messen lassen.
Dank seines Prozessors kann Data sich in eine andere Zeitdimension begeben,
um die Außerirdischen zu sehen, gerät dabei jedoch aufgrund
eines Zeitstrudels nach San Francisco des Jahres 1889. Dort trifft er auf
Guinan, die sich bereits 1889 auf der Erde befand. Geordi kann ein ähnliches
Zeitfeld aufbauen. Guinan erklärt Picard, er müsse das Außenteam
begleiten, da sie sich sonst nie begegnen würden. Das Außenteam
begibt sich in die andere Zeitdimension und entdeckt viele schemenhafte
und humanoide Außerirdische, die im Sterben liegen. Als vor ihren
Augen ein Zeitstrudel entsteht, begibt sich das Außenteam durch das
Tor und verschwindet.
Kritik:
"Times Arrow" ist die erste klassische Zeitreisegeschichte
in TNG. Ursprünglich wollte man die Handlung ins Jahr 1990 versetzen,
doch wegen STAR TREK IV verwarf man diesen Einfall. Leider sticht diese
Zeitreisegeschichte durch nichts wirklich hervor. Sie ist witzig, aber
nicht annähernd so witzig wie entsprechendes im Zusammenhang mit der
Classic-Crew. Die Special-Effects sind tadellos, mehr aber auch nicht,
und da es an wirklichen Gefahren für die Crew fehlt, hält sich
die Spannung auch sehr schwer in Grenzen. Die Außerirdischen, die
als Menschen getarnt die Lebensenergie von ihren Opfern abziehen, wirkten
in einer kurzen Szene ein bißchen bedrohlich, doch diese einzige,
zudem noch sehr kurze Szene reichte ganz gewiß nicht aus, um nachhaltig
Eindruck zu hinterlassen. Peinlich ist zudem, daß Data auf Samual
Clemens alias Mark Twain trifft, ein Clou, der sich bereits in der Serie
Young Indy als ausgesprochen witzlos erwiesen hat und leider auch nicht
das geringste zur Handlung beitrug. So sehr Zweiteiler im Grunde zu begrüßen
sind (dies war der vierte Zweiteiler bislang in TNG), sollte man schon
dafür sorgen, daß die Story den Zweiteiler auch wirklich trägt.
Der Ausgangsplot von Data und Guinan zusammen in der Vergangenheit hätte
sicher ein riesiges Potential an gelungenen Gags enthalten, leider haben
die Schreiber dieses Potential nicht ausgeschöpft. Zwar ist die Episode
ist ausgesprochen unterhaltsam und die Gags durchaus zahlreich, doch man
hätte weitaus mehr erwarten können. Ursprünglich hätte
es laut Berman und Piller gar keinen Cliffhanger zum Ende der fünften
Season geben sollen. Der große Werberummel um DEEP SPACE NINE jedoch
ließ die Befürchtung aufkommen, TNG könnte mehr und mehr
ins Hintertreffen geraten. (Eine Befürchtung, die sich bald als völlig
unberechtigt erweisen sollte.) Also wollten Piller und Berman zeigen, daß
TNG noch nicht vergessen ist, sondern weitergeht. Der Darsteller von Mark
Twain, Jerry Hardin, war bereits in der Episode "When the Bough Breaks"
(dt.: Die Sorge der Aldeaner) zu sehen.
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