Inhalt:
Mangels Dienstverpflichtungen läßt sich Worf von seinem Sohn
Alexander widerwillig dazu überreden, ihn bei einem Holodeck Abenteuer
zu begleiten, das im Wilden Westen spielt. Worf ist dabei der Sheriff und
Alexander sein Deputy, und sie beide haben den Auftrag, einen gefährlichen
mehrfachen Mörder dingfest zu machen. Dabei werden sie tatkräftig
unterstützt von Counselor Troi, die sich die Rolle des mysterösen
Fremden (bezeichnenderweise mit dem Namen "Durango") ausgesucht
hat. Obwohl die Festnahme des Bösewichts relativ problemlos gelingt,
spitzen sich die Dinge zu, als bei Geordis Experiment, Data testweise als
Not Backupsystem für den Computer der Enterprise anzuschließen,
eine Rückkopplung stattfindet, die dazu führt, daß Daten
aus Datas positronischem Gehirn in den Computer fließen und diesen
etwas durcheinanderbringen. Daraufhin fallen die Sicherheitsvorkehrungen
des Holodecks zusammen mit der Sprachsteuerung aus. Wirklich schlimm wird
die Lage jedoch erst, als auch die Bösewichte des Holodeck Programms
sich allmählich alle in Datas verwandeln, und dabei auch seine Fähigkeiten
wie Reflexe und Zielgenaugkeit bekommen. Als der echte Data plötzlich
beginnt, Westernslang zu reden, wie ein Westernheld zu laufen und in die
Ecke zu spukken, stellt man auch außerhalb des Holodecks fest, daß
etwas nicht stimmt. "Colonel", der Vater des gefangenen Revolverhelden,
hat Alexander entführen lassen und will ihn nun gegen seinen verhafteten
Sohn eintauschen. Worf und Troi erkennen, daß sie nur eine Chance
haben, aus dem Holodeck zu entkommen; sie müssen das Programm bis
zum Ende durchspielen.
Worf baut aus einem Telegraphen und seinem Kommunikator einen primitiven
Schutzschildgenerator für den wohl bevorstehenden Kampf gegen "Data."
Bei dem Austausch der Gefangenen kommt es auch tatsächlich zur Schießerei,
aber der Schild hält lange genug, um die Kugeln aus dem Revolver seines
Gegenübers abzuwehren. Er fordert den "Colonel" auf, mit
seinen Männern und seinem Sohn die Stadt für immer zu verlassen,
was sie auch tun. Mit diesem Happy End endet auch das Holoprogramm. Der
Computer der Enterprise wird restauriert, ebenso Data. Den bleibendsten
Eindruck haben die Geschehnisse aber auf Worf gemacht, der sich heimlich
vor dem Spiegel im Ziehen des Revolvers übt.
Kritik:
Auch diese Episode war hervorragend, was die Kaufkassette Nr. 67 zu
einer der besten werden läßt. Die Autoren scheinen sich vorgenommen
zu haben, DS9 nicht kampflos das Feld zu überlassen, und haben das
Niveau der Serie gegenüber der etwas durchhängenden 5. Season
gewaltig aufpoliert.
Die Westernszenen waren exzellent inszeniert, mit phantasievollen Kameraeinstellungen
und einem stimmungsvollen Soundtrack. Gut getroffen waren die Bösewichter
und unterhaltsam die witzigen Handlungsstränge. Pointiert wurden sämtliche
Westernklischees verarbeitet, sogar die in den Sheriff verliebte Bardame
durfte nicht fehlen, welche sich im Happy End auch gleich an die Brust
ihres Helden wirft, sich aber dummerweise auch in einen weiblichen Data
mit Rock verwandelt hat, sehr zum Mißfallen Worfs ("Computer,
end program! Computer, NOW!!!").
Die Darsteller waren sichtbar mit viel Spaß bei der Sache und
konnten ihre Charaktere und ihr komödiantisches Talent gut ausleben,
allen voran Spiner/Dorn.
Es waren weiterhin von den Autoren für fast alle Charaktere nette
Szenen im Skript, so z.B. Picard im Teaser, der sich in Ruhe seiner Flöte
widmen will (der aus The Inner Light!) und dabei ständig gestört
wird, oder Geordi, der sich wieder mal einen Bart wachsen lassen will.
Wieder enthalten war Dr. Crushers Theaterfaible und Datas Katze Spot, die
man lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Krönender Abschluß
dieser Folge war die Enterprise, die in den Sonnenuntergang über einem
Planeten davonfliegt (unterlegt mit einer Mischung aus StarTrek/Western
Klängen)! Klingt kitschig, ist aber ein wirklich herrlicher Abschluß
für eine geniale Folge mit unzähligen Insidergags für Westernfans.
Patrick Stewart durfte hier zum dritten Mal Regie führen.
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