SAT1-Erstsendung:
13.7.1994

Regie:
Winrich Kolke

Drehbuch:
Ronald D. Moore

Story:
Christopher Hotton

Musik:
Dennis McCarthy

Gaststars:
Ronnie Claire Edwards
als Talur

Michael Rothhaar
als Garvin

Kimberly Cullum
als Gia

Michael B Hagerty

als Skoran

Inhalt:

Deanna kehrt nach einem Klassentreffen zurück auf die Enterprise und unterhält sich mit Beverly, die gerade das Kommando über die Brücke hat. Das bringt Troi auf die Idee, ebenfalls Brückenoffizier zu werden.

Währenddessen ist Data auf dem Planeten Barkon Vier, um den Inhalt einer Sonde zu bergen. Er stürzt aber mit dem Shuttle ab und verliert sein Gedächtnis. Ziellos irrt er umher und stößt auf ein barkonisches Dorf. Die Bewohner befinden sich in einer vorindustriellen Entwicklungsstufe. Data trifft auf den Bürgermeister Garvon und dessen Tochter Gia, die Data den Namen Jayden gibt. Garvon untersucht die seltsamen Metallstücke, die in Datas Koffer waren, ohne dadurch einen Hinweis über Datas Herkunft zu erhalten. Data verkauft die Fragmente an den Schmied Skoran, der daraus Schmuck anfertigen will. Talur, die Heilerin des Dorfes, hält Data für einen Eismann (Org.: ice-man), der aus dem Schneegebirge kommt.

Troi versucht, die Prüfung zum Brückenoffizier abzulegen. Sie hat aber Schwierigkeiten beim Holodecktest über die Maschinenraumqualifikation. Sie findet heraus, daß die gestellte Aufgabe nur dadurch gelöst werden kann, wenn sie ein Mannschaftsmitglied in den Tod schickt.

Inzwischen erkrankt das Dorf wegen der radioaktiven Metalle, die viele vom Schmied gekauft haben. Die Dorfbewohner, angestachelt vom abergläubischen Schmied, geben Data die Schuld. Data forscht nach und findet heraus, daß von dem Gestein ungewöhnliche, nicht sichtbare Emissionen ausgehen. Data versteckt sich von da an, kann jedoch trotzdem ein Gegenmittel entwickeln und es in den Dorfbrunnen gießen. Danach greift die Menge Data an. Data wird gepfählt und für Tod gehalten. Crusher und Riker besuchen, als barkonische Reisende verkleidet, die Stadt und werden von Gia zu Datas Grab geführt. Man beamt Data unbemerkt auf das Schiff und beseitigt die Schäden. Data kommt zu Bewußtsein, ohne sich an seine Erlebnisse auf Barkon Vier zu erinnern.

Kritik:

Die Quintessenz der Folge ähnelt ein wenig "Inheritance", da der Androide Data plötzlich erkennt, daß er kein Mensch ist. "Thine own self" war jedoch ungleich besser. Das gilt auch für die recht originelle Nebenhandlung mit Troi und ihrem Test. Zwar ist es ein bißchen verwunderlich, daß man die Prüfung zum Brückenoffizier jederzeit ablegen kann, doch die Lösung war überraschend, zumal der Zuschauer zunächst etwas Ähnliches wie den Kobayashi Maru Test vermutet hatte.

Wenig erfreulich ist die Story um Beverly, die wieder einmal im Kommandostuhl saß. Es scheint so, als wollten die Autoren nun krampfhaft den Unsinn, der mit "Descent" begonnen hatte, nachträglich rechtfertigen, womit sie aber nur erreichen, daß sie sich mehr und mehr in Widersprüche verwickeln. Es ist einfach lachhaft, daß auf einem so großen Schiff ausgerechnet der leitende Arzt zur Nachtschicht die Brücke übernimmt. Außerdem hatte Picard im Pilotfilm sogar bemängelt, daß Dr. Crusher überhaupt die Brücke betritt. Ursache des ganzen Durcheinander war eine etwas verkrampft geführte Debatte darüber, ob die weiblichen Hauptfiguren in TNG auch hinreichend emanzipiert sind. Nun, ob man es wirklich als grandiose Errungenschaft der Gleichberechtigung ansehen kann, daß Chefärztin Beverly nun nachts, wenn absolut nichts los ist, im großen Stuhl des Captains sitzen darf, sei dahingestellt, zu bemerken ist nur, daß in der alten Serie Schiffsarzt McCoy auch nie das Kommando bekam, was der Beliebtheit und dem Charisma von McCoy aber keinen Abbruch tat. Wenn jetzt Beverly voller Begeisterung in der Nacht auf dem ""Big Chair" sitzt, erscheint mir das zwar eher kindisch als emanzipiert, aber wie Kirk sagen würde: Lassen wir doch dem Kind die Banane.

Data scheint einen besonderen Draht zu kleinen Mädchen zu haben, bereits in der Episode "Pen Pals" (dt.: Brieffreunde) hat er sich mit einem angefreundet. Ironischer Unterschied: In "Pen Pals" konnte sich das Mädchen danach nicht mehr an Data erinnern, diesmal hat Datas seine Erlebnisse vergessen.