Star Trek: 11
"Miri" (Miri, ein Kleinling)

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Staffel1
10: "Dagger of the..."
12: "The Conscien..."

US-Erstausstrahlung:
27.10.1966

SAT1-Erstsendung:
2.11.1987

Produzent:
Gene Roddenberry
Walter M. Jeffries

Regie:
Vincent McEveety

Drehbuch:
Adrian Spies

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Kim Darby
als Miri

Michael J. Pollard
als John

Jim Goodwin
als Lt. John Farrell

John Megna
als Junge

Die Handlung

SzenenbildDie Enterprise empfängt einen Notruf von einem Planeten, der exakt der Erde gleicht, was die physischen Daten und die Form der Kontinente betrifft. Kirk, Spock, McCoy, Janice Rand und zwei Wachen beamen zur Quelle der Notsignale. Sie materialisieren in einer verfallenen Stadt, die aus den 60er Jahren unseres Jahrhunderts stammen könnte. Als Dr. McCoy ein altes Dreirad untersucht, wird er von einer Kreatur angefallen, die "meins!" ruft und dann stirbt.

In einem Haus findet die Landegruppe ein verängstigtes Mädchen namens Miri, deren Vertrauen sie nur schwer gewinnen können. Auf dem gesamten Planeten leben nur noch die Kinder. Vor 300 Jahren machten Wissenschaftler hier Experimente zur Verlängerung der Lebensspanne. Sie schufen ein Virus, das das Altern verlangsamen sollte. Das Experiment funktionierte. Die Kinder altern pro Jahrhundert um rund einen Monat. Doch kommen sie in die Pubertät, wird das Virus aktiv, und sie erkranken an einer lepraähnlichen Krankheit, an der sie, wie auch der Junge mit dem Dreirad, sterben.

Inzwischen suchen Spock und die Wachen nach weiteren Kindern, finden sie aber nicht, da sie sich immer wieder verstecken. Sie mißtrauen allen Erwachsenen, da sie mit ihnen schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Miri bringt die Leute von der Enterprise zu einem Labor, wo sie der Sache weiter nachgehen. Da entdeckt Miri, daß sich auch der Landetrupp mit der Krankheit infiziert hat: Auf der Haut sind schon die ersten Flecken. Nur Spock erkrankt nicht, kann aber auch nicht auf die Enterprise zurückkehren, da er Überträger ist und somit die gesamte Besatzung anstecken würde.

McCoy läßt einen kleinen Computer hinunterbeamen und macht sich auf die Suche nach einem Gegenmittel, wobei er die Unterlagen der verstorbenen Wissenschaftler zu Hilfe nimmt. Ihm bleibt ca. eine Woche. In der Zwischenzeit stirbt ein weiteres Mädchen, das in die Pubertät gekommen ist und erkrankte.

Kirk versteht sich mit Miri recht gut. Er weiß nicht, daß sich das Mädchen in ihn verliebt hat. Da sie nicht will, daß Kirk sie verläßt, stiftet sie die anderen Kinder an, den Landetrupp abzulenken und dann die Kommunikatoren zu stehlen. Ohne die fehlt ihnen die Verbindung zum Hauptcomputer der Enterprise, und ohne den sind sie verloren, denn der transportable Computer reicht nicht aus. Aber McCoy gibt nicht auf.

Inzwischen vergehen mehrere Tage, in denen die Krankheit bei ihnen fortschreitet. Alle werden immer nervöser und gereizter. Als Kirk Janice Rand einmal beruhigt, deutet Miri das falsch und wird eifersüchtig. Sie möchte Janice aus dem Weg schaffen. Inzwischen hat McCoy das Virus isoliert und kann nun gezielt nach einem Gegenmittel suchen. Miri lockt Janice weg von Kirk, dann überwältigen die anderen Kinder sie und fesseln sie. Auch bei Miri ist die Krankheit ausgebrochen, und Kirk kann sie jetzt überzeugen, daß sie die Kommunikatoren brauchen, um zu überleben.

Miri führt ihn zu den anderen Kindern, die Janice bewachen. Doch diese verprügeln den Captain nur, bis Kirk ihnen klarmacht, daß sie sich genauso verhalten wie die von ihnen verachteten Erwachsenen. Sie alle werden einmal an der Krankheit sterben, wenn sie nicht schon vorher verhungert sind, da die Nahrungsvorräte mittlerweile sehr knapp sind. Die Kinder lassen sich überzeugen und geben die Funkgeräte wieder heraus.

McCoy hat zwar ein Gegenmittel hergestellt, kann es aber nicht testen, da er dazu mit dem Schiffscomputer in Verbindung treten müßte. So entschließt er sich zu einem Selbstversuch. Nachdem er sich das Mittel injiziert hat, bricht er ohnmächtig zusammen, aber bald verschwinden die Flecken auf seiner Haut. Das Serum hat funktioniert. In diesem Moment kommt Kirk mit der Kinderschar dazu. Der Landetrupp kehrt auf die Enterprise zurück, und Kirk sorgt dafür, daß die Föderation die Kinder unterstützt und Leute auf den Planeten schickt. Miri, die nun zur Frau wird, hat ihre schwärmerische Liebe zu Kirk aufgegeben und sich nun mit Jahn, dem Anführer der Kinderbande, angefreundet.

Besprechung

"Miri" behandelt eines der delikatesten Probleme im Leben eines Menschen: die Pubertät. Kirk macht Miri klar, was die Pubertät ist, auch, daß dazu mehr gehört als nur die körperlichen Vorgänge. Die Kinder, die die verrückten Erwachsenen verachtet haben, benehmen sich genauso wie sie, was Kirk ihnen erst klarmachen muß. Das sehen sie dann aber ein.

300 Jahre haben die Kinder alleine auf dem Planeten recht verwahrlost gelebt. Dafür sind sie aber noch gut versorgt. Sie tragen die verschiedensten Kleidungsstücke, was sie eben in den Geschäften gefunden haben. Die Sachen haben sich 300 Jahre lang recht gut gehalten.

Die Kinder haben eine eigene Sprache entwickelt. Sie selbst nennen sich die "Onlies" (in der deutschen Fassung "Kleinlinge"), die Erwachsenen "Grups" ("Wachsenen"), was von "grown ups" kommt. Ein Dosenöffner ist ein "foolie".

Janice Rand hat in dieser Episode ihren größten Auftritt. Es ist das einzige Mal, daß sie bei einer Landetruppe dabei ist. Dies ist aber nicht der einzige Grund, daß "Miri" Grace Lee Whitneys Lieblingsfolge ist, denn ihre beiden Söhne spielen zwei der Kinder, wie auch die Tochter von William Shatner und Dawn Roddenberry. Ein weiterer Charakter erscheint in "Miri" noch einmal, der aber von den Fans kaum beachtet wird: Lt. John Farrell, der in "Miri" Lt. Uhuras Platz eingenommen hat. Farrel erscheint auch in "Mudd's Women" und "The Enemy Within".

Für die Aufnahmen in der Stadt hat man das Studio nicht verlassen, sondern entsprechende Kulissen aufgebaut. Diese Stadt wurde noch für "The Return of the Archons", "The City on the Edge of Forever", "A Piece of the Action" und "Patterns of Force" verwendet.

Miris Planet ist eine exakte Kopie der Erde. Sogar die großen Seen im Norden der USA kann man deutlich erkennen. Es ist selten, daß in Star Trek ein Planet aus so geringer Entfernung betrachtet wird. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, auf ein derart perfektes Erdduplikat zu treffen, fast unendlich gering. Es hat auch zur Story selbst nichts beigetragen. Für den Planeten wurde in "Miri" ein neues, erdgleiches Modell verwendet, das auch in "Tomorrow is Yesterday" erscheint.

Die TNG-Folge "Unnatural Selection" greift Elemente von "Miri" wieder auf. Auch hier experimentieren Wissenschaftler mit einem Virus, das unsterblich machen soll.

Grace Lee Whitney sang ein Lied, das von dieser Episode handelt und ebenfalls "Miri" heißt.

Die Gong veröffentlichte zu "Miri" einen Fotoroman unter dem Titel "Der Planet der schrecklichen Kinder".

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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Letztes Update:
22. Juni 1998

©1998 Martin Stahl.