Die Handlung
Die Enterprise nähert sich einer Raumstation, und Commodore Wesley kommt an Bord. Er erklärt Kirk, daß die Enterprise den neuen Computer M5 testen soll. Zu diesem Zweck v erläßt die gesamte Besatzung das Schiff, und Dr. Richard Daystrom installiert den von ihm erfundenen Computer im Maschinenraum.
McCoy ist von Anfang an skeptisch, doch Day strom aktiviert seinen Computer. Mit einer Minimalbesatzung von 20 Mann und M5 macht sich die Enterprise wieder auf die Reise. M5 ist ein multitronischer Computer und kann nach Daystroms Äußerungen eine komplette Raumschiffbesatzung einschließlich ihres Captains er setzen. Das macht Kirk doch recht nachdenklich.
Die Enterprise geht in einen Orbit um den Planeten Alpha Carinae II. Wenn Kirk einen Befehl geben will, hat M5 schon längst selbst entschieden und diese Entscheidungen auch ausgeführt. Kirk schlägt einen Landetrupp vor, dem M5 nur bedingt zustimmt. In Kirk und McCoy sieht er für eine Landung unnötiges Personal. Außerdem schaltet der Computer auf allen leerstehenden Decks die Energie ab, da sie dort unnötig ist. Anscheinend braucht M5 diese Energie, doch Daystrom hat dafür keine Erklärung.
D ie beiden Schwesterschiffe Lexington und Excalibur fliegen einen Scheinangriff, den M5 erfolgreich abwehrt. Wesley sendet seine Grüße an "Captain Dunsel", was Kirks Stimmung nicht verbessert, denn mit dieser Bezeichnung ist eine im Grunde unnütze Person gemeint. McCoy besucht ihn in seiner Kabine und baut ihn seelisch wieder etwas auf.
Als die Enterprise dem unbemannten Frachter Woden begegnet, schießt M5 scharf, und keiner kann die Vernichtung der Woden verhindern. M5 kann nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Kirk beschließt, das Experiment abzubrechen, doch Daystrom kann M5 nicht mehr deaktivieren. Als Scotty und Ensign Harper daraufhin dem Computer die Energiezufuhr sperren wollen, tötet M5 Harper mit einem Energiestrahl und bezieht seine Energie nunmehr direkt aus den Triebwerken. Spock und Scotty versuchen, die Handsteuerung zu deaktivieren und so M5 zu umgehen, haben damit aber keinen Erfolg.
Die Schiffe Lexington, Excalibur, Potemkin und Hood fliegen zu weiteren Scheinangriffen auf die Enterprise zu, und Uhura ist nicht in der Lage, den Schwesterschiffen mitzuteilen, daß aus dem Spiel bitterer Erst geworden ist. Prompt feuert M5, beschädigt die Lexington und vernichtet die Excalibur . Wesley zieht sich mit seiner Flotte zurück und erhält vom Raumflotten kommando die Erlaubnis, die Enterprise zu vernichten, da er keinen anderen Ausweg sieht.
Daystrom hat in M5 seine eigenen Denkmuster einprogrammiert und redet mit dem Computer wie mit seinem Sohn, kann ihn aber nicht überzeugen, daß er fälschlicherweise Menschen getötet hat. M5 verteidigt nur sich selbst. Daystrom bricht daraufhin zusammen und wird in die Krankenstation eingeliefert.
Kirk versucht noch einmal sein Glück und erklärt M5, der eigentlich menschliches Leben schützen soll, daß er Menschen getötet hat. Die Strafe darauf ist der Tod, und M5 begeht Selbstmord. Er schaltet sich ab. Die drei anderen Schiffe nähern, um die Enterprise zu zerstören, und die Enterprise kann mit ihnen keine Funkverbindung bekommen. Daraufhin läßt Kirk als Signal die Schutzschirme deaktivieren. Wesley erkennt dieses Zeichen und bläst den Angriff ab. Die Enterprise kehrt zurück zur Raumstation, wo Dr. Daystrom zur Rehabilitationsbehandlung kommt.
Besprechung
Seit es Computer gibt, haben Menschen die Furcht, daß Computer zum einen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen und sich irgendwann zum Herrscher über die Menschheit aufspielen. Besonders zu letzterer gibt es unzählige Science Fiction-Geschichten, und auch in Star Trek gab es schon von Computer regierte Zivilisationen: "The Return of the Archons" und "The Apple" . Nun soll Kirk einem Computer sein Schiff voll und ganz anvertrauen, und das ist ihm gar nicht recht. Er (und auch die anderen Besatzungsmitglieder) haben nichts gegen Computer (immerhin würde die Enterprise ohne sie gar nicht funktionieren), solange sie dem Menschen nur dienen. Spock stellt fest, daß sie aber niemals Herrscher sein können. Er ist der Ansicht, daß Computer nie in der Lage sein werden, ein Raumschiff zu führen, weil dazu noch andere Qualitäten gehören. Es ist ungewöhnlich, daß gerade Spock sich so gegen Computer und für menschliche Werte wie Loyalität etc. ausspricht. Am Ende der Folge hat er aber eines seiner typischen Wortgefechte mit Dr. McCoy.
M5 hat nicht wie unsere Computer eine Duotronic (die kann nur zwischen 0 und 1 bzw. ja und nein entscheiden), sondern eine Multitronic und kann damit wie ein Mensch denken. Daystrom hat M5 seine Denkmuster und Werte einprogrammiert, und diesen Umstand nutzt Kirk, um M5 wie auch Landru ("The Return of the Archons") und Nomad ("The Changeling") zur Selbstzerstörung zu überreden.
So unsympathisch M5 einem ist, in einer Sache hat der Computer Recht: In den meisten Fällen sind Kirk und McCoy für einen Landetrupp unnütz. Was haben der Captain und der Bordarzt bei einer Planetenerforschung zu suchen? Allerdings gehören Kirk und McCoy nun einmal zu den Hauptpersonen, und bei vielen Planeten-abenteuern müssen sie halt bei den Landetrupps dabei sein, um den Hauptrollen gerecht zu werden.
Als Kirk erfährt, daß mit M5 an Bord die Besatzung auf 20 Mann reduziert wird, wendet er ein, daß die Enterprise mit so wenigen Leuten an Bord gar nicht funktionieren kann. Aber in "By Any Other Name" und auch ST III - The Search for Spock flog sie mit einer noch geringeren Besatzung.
Bei einem Gespräch mit McCoy zitiert Kirk John Masefields "All I ask is a tall ship, and a star to steer her by." Dieses Zitat hören wir noch einmal in ST V - The Final Frontier beim Anblick der Enterprise.
M5 steht im Maschinenraum und besteht im Grunde aus einer Konsole und einer Scheibe, auf der flirrende Farbmuster erscheinen, die wir auch im Beta 5-Computer von "Assignment: Earth" sehen. Auf der Brücke wurde an Kirks Kommandosessel eine kleine zusätzliche Konsole installiert.
Der Kommandositz von Commodore Wesley hat eine höhere Rückenlehne. Es ist die der parallelen Enterprise aus "Mirror, Mirror".
Die Raumstation, die wir zu Beginn der Episode sehen, ist das Modell von K7 aus "The Trouble with Tribbles" . Die Woden ist das gleiche Raumschiff wie Khans Botany Bay. Es ist unwahrscheinlich, daß man ca. 250 Jahre später noch die gleichen Raumschiffe baut. Es ist das einzige Mal in der Serie, daß man ein unbemanntes Raumschiff sieht.
Die vier Schwesterschiffe der Enterprise fliegen in einer viereckigen Formation. Im Grunde ist es jedesmal das Modell der Enterprise , das viermal aufgenommen wurde.
Alpha Carinae II ist das dunkle blaugrüne Planetenmodell, das sich zum Standard der zweiten Season entwickelt hat. Der Planet sieht aus wie z.B. Ekos. Barry Russo war Commander Giotto aus "The Devil in the Dark" , und Sean Kenney spielte neben anderen Besatzungsmitgliedern auch den verkrüppelten Commodore Pike in "The Menagerie" . M5s Stimme stammt von James Doohan.
Spock erwähnt die Potemkin noch einmal in "Turnabout Intruder" , und in der Zeit von TNG gibt es ein Institut, das nach Dr. Daystrom benannt worden ist.
Die vom ZDF geschnittenen Szenen beinhalten hauptsächlich Gespräche zwischen Kirk und McCoy, außerdem die Szene in der Daystrom deutlich macht, daß er M5 als sein Kind betrachtet und einen Teil der Unterhaltung über Captain Dunsel.
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