Die Handlung
Die Enterprise trifft auf einige Nuklearraketen und zerstört sie. Auf der Suche nach dem Ursprung der Raketen trifft sie auf einen Asteroiden, der sich auf einer geraden Flugbahn befindet, also wird er künstlich angetrieben. Spock kann im Inneren des ausgehöhlten Körpers kein Leben feststellen, entdeckt aber, daß sich der Asteroid auf Kollisionskurs mit dem bewohnten Planeten Daran V befindet. Irgendwie müssen sie die Flugbahn des Asteroiden ändern oder ihn zerstören.
Dr. McCoy hat die jährliche Routineunter- suchung der Besatzung abgeschlossen und dabei festgestellt, daß er an Xenopolycytemia leidet, einer unheilbaren Blutkrankheit, die tödlich endet. McCoy wird noch etwa ein Jahr leben. Er weiht auf Chapels Drängen Kirk darin ein, bittet ihn aber, die Sache vertraulich zu behandeln.
Er begleitet Kirk und Spock in das Asteroidenschiff, und sie materialisieren in einem Gebiet, das den Eindruck einer Planetenoberfläche erweckt. Aus röhrenartigen Gebilden steigen einige Männer und eine Frau heraus, die die drei von der Enterprise überwältigen und festnehmen. Dann werden sie als Gäste von Yonada, dieser Welt, begrüßt. Die Frau stellt sich als die Hohepriesterin Natira vor.
Natira führt ihre Gäste durch die Röhren in eine "unterirdische" Siedlung und in den Orakelraum. Kirk stellt sich und seine Freunde dem Orakel vor. Auf Kirks Behauptung, sie seien Freunde, zeigt das Orakel, was es bedeutet, ein Feind von Yonada zu sein und betäubt sie mit einem elektrischen Schlag. In einem Gästezimmer kommen die Männer wieder zu sich, und während McCoy noch bewußtlos ist, weiht Kirk Spock in seinen Zustand ein.
Ein alter Mann kommt herein und gibt ihnen ein Kräuterpulver zur Stärkung. Er unterhält sich mit ihnen über diese Welt und erklärt, daß es streng verboten sei, draußen die Berge zu besteigen, doch er war oben und hat den Himmel berührt. Dann bricht er tot zusammen. McCoy entdeckt ein kleines Implantat hinter seinem Ohr. Die Bewohner von Yonada wissen offensichtlich nicht, daß sie im Inneren einer Hohlkugel, eines Raumschiffes, leben, und sie dürfen es auch nicht wissen. Natira kommt herein und läßt die Leiche wegschaffen. Laut Anordnung des Orakels wird der Landetrupp nun als Gäste behandelt.
McCoy und Natira, die starke Sympathien füreinander entwickeln, unterhalten sich, während Spock und Kirk sich in Yonada umsehen. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß es sich bei diesen Leute um die Nachkommen der Fabrini handelt, deren Heimatstern vor einigen tausend Jahren zur Nova wurde und seine Planeten vernichtete. Um einen Teil ihres Volks zu retten, bauten die Fabrini dieses Raumschiff. Kontrolliert wird es vom Orakel, das mit äußerst drastischen Mitteln verhindert, daß die Nachkommen der Fabrini erfahren, daß sie in einer Hohlkugel leben. Natira erzählt McCoy von der Prophezeiung, daß sie bald eine neue, schöne Welt erreichen werden. Mehr weiß sie aber auch nicht.
Inzwischen dringen Kirk und Spock in den Orakelraum ein und verstecken sich, als Natira hereinkommt und darum bittet, McCoy heiraten zu dürfen. Das Orakel willigt ein, wenn auch McCoy sich das Ohr des Gehorsams einpflanzen läßt und somit einer der ihren wird. Da entdeckt es Kirk und Spock und setzt die beiden unter Strom. Sie haben das Heiligtum von Yonada verletzt, und Natira muß die Todesstrafe über sie verhängen. Doch McCoy kann ihr klarmachen, daß die beiden nur in guter Absicht gehandelt haben, und da er sich entschlossen hat, auf Yonada zu bleiben, begnadigt Natira Kirk und Spock. McCoy weigert sich, auf die Enterprise zurückzukehren. Natira setzt ihm das Implantat ein, und in einer kurzen Zeremonie werden die beiden durch das Orakel getraut.
Wieder auf der Enterprise, erfährt Kirk, daß das Raumflottenkommando sich selbst um Yonada kümmern wird. Doch da kommt ein Funkspruch von McCoy, dem Natira das heilige Buch von Yonada gezeigt hat. Darin steht vielleicht, wie man den Kurs von Yonada korrigieren könnte. Das Orakel reagiert sofort und bestraft McCoy. Kirk und Spock beamen sofort wieder auf Yonada. Spock entfernt McCoy das Implantat, während Kirk auf Natira einredet. Er sagt ihr die Wahrheit über Yonada, doch Natira will das nicht glauben und rennt in den Orakelraum. Aber der Zweifel nagt in ihr, was dem Orakel nicht entgeht. Bevor es erneut zuschlägt, entfernt McCoy auch bei ihr das Implantat. Spock findet einen Geheimgang, der in die Steuerzentrale führt. Das Orakel wehrt sich gegen dieses Sakrileg und läßt die Wände des Raums erglühen. Doch Spock dringt in die Steuerzentrale ein und stoppt das Aufheizen. Dann bringen er und Kirk Yonada wieder auf seine richtige Bahn.
In McCoy ist der Wunsch erwacht, weiterzu-leben und auf die Enterprise zurückzukehren. Er möchte, daß Natira ihn begleitet, doch sie kann und will ihr Volk nicht verlassen. Spock untersucht inzwischen die Speicherbänke der Fabrini, die für ihr medizinisches Können berühmt waren. Er findet auch ein Heilmittel gegen Xenopolycytemia. Die Offiziere kehren auf die Enterprise zurück, und McCoy wird mit der Fabrini-Methode gegen seine Krankheit geheilt, während Kirk erklärt, daß die Enterprise dabei sein wird, wenn Yonada in etwa einem Jahr die neue Welt erreicht.
Info:
Kurz nach "The Empath" haben wir mit "For the World is Hollow and I Have Touched the Sky" wieder eine Folge, in der McCoy im Mittelpunkt steht, vom Tode bedroht ist und eine Beziehung mit einer Frau eingeht. Während sie sich aber bei Gem mehr auf Respekt und Zuneigung beschränkt, hat sich McCoy in Natira verliebt und entscheidet sich zu einer Blitzhochzeit mit ihr. Seine ganze Handlungsweise ist wohl mehr als Verzweiflungstat und auch als Trotzreaktion gegen seinen drohenden Tod anzusehen. Zum einen ist es Trotz, zum anderen aber auch Resignation, denn er gibt sein Leben auf der Enterprise und auch seinen Lebenswillen selbst total auf. Den erweckt erst wieder Natira in ihm, und dieser Wille ist dann so stark, daß er dafür wieder bereit ist, seine Ehe mit Natira aufzulösen. Die Hochzeit mit Natira ist gültig, und es wird nicht erklärt, wie McCoy sich am Ende wieder aus dieser Bindung löst. Rein theoretisch könnte er selbst in "Encounter at Farpoint" immer noch mit Natira verheiratet sein. Es ist aber anzunehmen, daß die Ehe wieder geschieden wird, schon alleine, da der Hauptcharakter wieder für neue Affären frei sein mußte (auch Miramanee ist damals gestorben). Diese Episode erweckt den Eindruck, daß McCoy ziemlich schnell von einer Bindung in die andere wechselt und gerne Blitzbeschlüsse durchzieht. Das hängt aber wohl eher mit seinem drohenden Tod zusammen, da er sich in anderen Episoden als standfester erweist.
Eine erneute Begegnung mit Natira in einem Jahr ergibt natürlich schönen Stoff für Fan-Geschichten, besonders für die Liebhaber von Sequels.
Xenopolycytemia ist eine Blutkrankheit, und aus dem Namen läßt sich ableiten, daß viele fremde Zellen das Blut überschwemmen. Es könnte daher eine Art von Blutkrebs sein. Wir erfahren dabei, daß es auch im 23. Jahrhundert noch Krankheiten gibt, die unheilbar sind. Bis dann wieder einer dieser berühmtem Zufälle ins Spiel kommt, daß die Enterprise gerade im richtigen Moment auf die Fabrini-Nachkommen trifft, die auch eine Heilmethode gegen diese Krankheit in ihren Speicherbänken stehen haben.
Die Fabrini haben eine sehr strenge Religion, und das Besondere an ihr ist, daß sie von einem Computer gesteuert wird. Diese Religion ist eher Despotismus, da schon alleine der leiseste Zweifel an den Worten des Orakels bestraft wird und ein falsches Wort schon zum Tod führen kann. Die Fabrini werden dabei ständig durch die Implantate vom Orakel überwacht, die Kontrolle ist also noch stärker als in Orwells "1984", da man nicht einmal mehr frei denken darf. Dabei wird den Bewohnern Yonadas einsuggeriert, daß sie ständig auf einer Planetenoberfläche leben. Diese ständige Kontrolle haben die Fabrini damals beim Start wohl installiert, um Meutereien und Eingriffe in die Flugbahn zu verhindern, was den Erfolg der Mission gefährden könnte. Diese Schuß ging aber nach hinten los. Die Absicherung war zu gut, da auch Schaltsysteme defekt werden können.
Von der "Oberfläche" des Asteroiden sehen wir nicht viel. Das meiste spielt sich in unterirdischen Gängen und einzelnen Zimmern ab. Leider wird nicht erklärt, wie die Fabrini hier leben, ob es verschiedene Städte etc. gibt. Die Fabrini sind bunt gekleidet, wirken aber dennoch ärmlich und etwas primitiv. Allzuviel kann man sich aber auch nicht leisten, da die Rohstoffe natürlich sehr beschränkt sind.
Schwester Chapel fällt in dieser Folge positiv auf, da sie sich nicht stur nach den Anordnungen McCoys richtet. Entgegen seinen Willen hat sie den Captain zur Krankenstation gerufen, und sie betont dabei, daß sie in erster Linie Krankenschwester ist. Später begleitet sie McCoy in den Transporterraum, und am Ende überwacht sie seine Behandlung mit dem Fabrini-Medikament. Man könnte fast meinen, es gibt auf der Enter-prise keine anderen Ärzte.
Die Steuerzentrale enthält einige Elemente (z.B. die Treppe nach unten), die auch in der Asteroidenabwehranlage aus "The Paradise Syndrome" zu sehen sind. Aus dieser Episode sind auch die Bilder entnommen, in denen die Enterprise vor dem Asteroiden herfliegt.
Jon Lormer war bereits in "The Cage" als Dr. Haskins und in "The Return of the Archons" als Tamar zu sehen. Byron Morrow spielte in "Amok Time" Admiral Komack. Sein Name wird in "For the World is Hollow and I Have Touched the Sky" nie erwähnt, aber in der Literatur wird "Wester-vliet" angegeben.
Die Raketen, die Yonada auf die Enterprise abgefeuert hat, sind nur als Lichtstriche zu sehen. Das ZDF hat die Anfangsszenen mit ihnen herausgeschnitten und beginnt die Folge mit McCoy und Chapel. Außerdem fehlen Szenen zwischen McCoy und Natira. "For the World is Hollow and I Have Touched the Sky" war 1982 die erste der 35 Folgen, die das ZDF damals wiederholte. |