Star Trek: 65
"Plato's Stepchildren" (Platons Stiefkinder)

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Staffel3
64: "The Tholian Web"
66: "Wink of an..."

US-Erstausstrahlung:
22.11.1968

SAT1-Erstsendung:
25.4.1988

Produzent:
Fred Freiberger

Regie:
David Alexander

Drehbuch:
Meyer Dolinsky

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Michael Dunn
als Alexander

Barbara Babcock
als Philana

Liam Sullivan
als Parmen

Ted Scott
als Heraklit

Derek Patridge
als Dionyd

Die Handlung

Szenenbild Die Enterprise ist im Orbit um einen unbekannten, kironidehaltigen Planeten, von dem sie einen Notruf empfangen hat. Kirk, Spock und McCoy beamen hinunter und werden von dem Zwerg Alexander auf dem Platonius empfangen. Die Platonier flüchteten hierher, als ihre Heimatsonne Sandara zur Nova wurde. Ihr Anführer liebt nach einem Besuch im antiken Griechenland Platos Ideen und baute ihre Kultur darauf auf. Das ist nicht zu übersehen, denn hier geht es so zu wie in der Antike.

Der Philosophenkönig Parmen und seine Frau Philana heißen die Offiziere der Enterprise willkommen. Parmen hat sich nach einem kleinen Kratzer eine böse Infektion geholt, die behandelt werden muß. Dabei lernen sie die telekinetischen Kräfte der Platonier kennen. Während McCoy Parmen behandelt, stellen Kirk und Spock fest, daß nur Alexander keine telekinetischen Kräfte hat und deshalb von den anderen immer wieder getriezt wird. Philana erzählt indessen mehr über ihre Kultur. Mit 38 Leuten haben sie eine perfekte Kultur aufgebaut, in der niemand mehr altert. In dieser Idylle haben ihre Widerstandskräfte sehr nachgelassen, und daher war Parmens Wunde lebensgefährlich.

Parmen gerät ins Delirium und wirft mit seinen Kräften die halbe Raumausstattung durcheinander. Seine telekinetischen Kräfte durchschütteln sogar die Enterprise im Orbit. McCoy betäubt ihn daraufhin. Da er Parmen noch einige Zeit beobachten will, führt Alexander Kirk und Spock in ihr Gästezimmer. Der Zwerg ist total überrascht, daß es auch noch nette Leute gibt. Sie sind die ersten, die ihn nicht verspotten.

Als es Parmen wieder besser geht, empfängt er seine Gäste (und hält die Enterprise im Orbit fest). Als Kirk ihm widerspricht, zwingt Parmen ihn, sich selbst zu ohrfeigen. Später werden sie von Parmen gezwungen, zu ihm zu kommen, und er überreicht jedem eine antike Kostbarkeit als Geschenk. Parmen möchte McCoy als Leibarzt hierbehalten, um für künftige Krankheitsfälle gewappnet zu sein. Da Kirk dieser Sache nicht zustimmt, zwingen Parmen und Philana Kirk und Spock zu sadistischen Spielen, um ihre Gegenwehr zu brechen. Alexander muß auf Kirk reiten, Spock wird zum Lachen gezwungen und muß einen Flamenco um Kirk herum tanzen.

Später werden sie in ihr Quartier entlassen, und McCoy erklärt sich bereit zu bleiben, wenn dafür Kirk und Spock freikommen. Doch Kirk sieht darin keine Lösung, da Parmen dann bestimmt alle Zeugen und die Enterprise vernichten würde.

Alexander möchte sich umbringen, doch Kirk kann es ihm ausreden - das erste Mal, daß sich jemand um Alexander Sorgen macht. Sie finden heraus, daß die Platonier ihre telekinetischen Kräfte bekommen haben, als sie mit der Nahrung auch das Kironide zu sich nahmen. Bei Alexander hat eine Stoffwechselstörung sein Wachstum und die Kironideaufnahme verhindert. McCoy injiziert jedem bis auf Alexander, der diese Kräfte nicht will, eine Dosis Kironide, und wenn die Theorie stimmt, müßten sie nun auch ziemlich schnell telekinetische Kräfte entwickeln.

Uhura und Christine Chapel materialisieren bei ihnen und verlassen unter Parmens Zwang den Raum. Die beiden Frauen und auch Kirk und Spock werden in griechische Gewänder gekleidet und müssen ein Schauspiel vorführen, bei dem die Platonier und McCoy Zuschauer sind. Spock und Chapel sowie Kirk und Uhura müssen sich küssen. Danach werden die beiden Männer gezwungen, die Frauen zu mißhandeln. Dann beginnt bei Kirk das Kironide zu wirken, und er wehrt sich. Kirk und Parmen schieben sich den mit einem Messer bewaffneten Alexander gegenseitig zu, bis Kirk die Oberhand gewinnt. Aber Alexander tötet Parmen dann doch nicht. Der Philosophenkönig muß sich geschlagen geben. Kirk wird die ganze Sache dem Raumflottenkommando melden und nimmt Alexander mit auf die Enterprise.

Info:

Wie auch in "Who Mourns for Adonais?" trifft die Besatzung der Enterprise hier auf eine altgriechische Kultur, und erneut werden die Ideale der Antike hochgehalten und gleichzeitig mißbraucht.

"Plato's Stepchildren" ist eine noch kontroversere Episode als "The Empath". Ein Teil der Fans liebt sie, der andere teil haßt sie, wobei der Teil der hassenden Fans - im Gegensatz zu "The Empath" - aber weitaus größer ist. "Plato's Stepchildren" kommt bei Umfragen unter den Fans regelmäßig auf einen der hintersten Plätze. Besonders Kirk- und Spock-Fans lieben die Szenen, in denen die beiden miteinander tanzen und diverse Spiele machen, während andere Fans diese Szenen schlicht und einfach albern finden. Unter Parmens Zwang zitiert Kirk "Being your Slave", Sonette Nr. 57 von Shakespeare, und Spock muß singen.

Berühmtheit erlangte "Plato's Stepchildren" durch die Kuß-Szene zwischen Uhura und Kirk, denn es war das erste Mal in der Geschichte des Fernsehens, daß sich ein weißer und ein farbiger Mensch küssen. Die Sache wurde zwar gemildert, weil der Kuß von den Platoniern erzwungen wurde, aber in den 60ern war die Szene immer noch brisant genug, so daß sie in einigen Südstaaten der USA herausgeschnitten bzw. die Episode erst gar nicht gezeigt wurde. William Shatner erklärt in seinen "Star Trek Memories", daß zwei Versionen gedreht wurden, eine, in der sie sich tatsächlich küßten und eine, in der sie nur so taten als ob. Ihm zufolge wurde letztere Version gesendet. Laut Richard Arnold stimmt das nicht, und es spielt auch keine Rolle, ob sie sich nun wirklich küßten oder nicht, denn es kam auf den Eindruck an, der beim Zuschauer erweckt wurde, und dem ist klar daß sie sich hier küssen. In England wurde "Plato's Stepchildren" wegen der Brutalitäten (das Wort ist hier nicht wörtlich zu nehmen) nicht gezeigt.

Wie Spock in "Patterns of Force" feststellt, daß absolute Macht zur absoluten Korruption führt, nutzen die Platonier ihre Fähigkeiten gegen Schwächere ohne Skrupel aus. Diesen Gedanken sollte man sich einmal festhalten, wenn es um irgendwelche Geschichten um übermächtige Wesen mit besonderen Fähigkeiten geht. Wir erlebten ähnliche Situationen schon bei Gary Mitchell und Khan Noonian Singh.

Christine Chapel passiert, was sie sich schon immer erträumt hat - sie und Spock küssen sich. Allerdings kommen ihr hierbei die Tränen, denn ihr ist die ganze Sache sehr peinlich. Ihr wäre es viel lieber gewesen, wenn sich die beiden freiwillig und nicht in aller Öffentlichkeit geküßt hätten. Im Grunde präsentieren die Platonier ihre geheimen sexuellen Wünsche dem Publikum auf der Bühne. Da sie für Spock ausgesucht wurde, kann man davon ausgehen, daß die Platonier die Gedanken der Frauen untersucht haben. Und daß nun Uhura für Kirk ausgesucht wurde, bestätigt, was in Fankreisen gerne gemunkelt wird, nämlich, daß Uhura ein Auge auf den Captain geworfen hat. Ihre Zuneigung zu ihm wird auch in "Mirror, Mirror" und "The Gamesters of Triskelion angedeutet. Die Beziehung ist freundschaftlich mit Uhuras Wunsch, es würde einmal mehr werden.

Bis auf eine kurze Szene auf der Brücke, in der Kirk mit Scotty Funkverbindung aufgenommen hat, spielt die ganze Episode auf dem Planeten. Platonius erscheint aus dem All als gelbe Kugel mit wenigen Oberflächenmerkmalen vom Typ Gamma Hydrae IV.

Barbara Babcock spielte Mea 3 in "A Taste of Armageddon" und war in mehreren Folgen als Stimme diverser körperloser Wesen zu hören.

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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66: "Wink of an..."
Letztes Update:
9. November 1998

©1998 Martin Stahl.