Die Handlung

Die Enterprise ist auf dem Weg zum Planeten Ariannus, auf dem eine Epidemie ausgebrochen ist, um diesen zu dekontaminieren. Die Sensoren entdecken eine Raumfähre, die von Raumbasis 4 gestohlen worden ist, und Kirk läßt sie mit dem Traktorstrahl an Bord holen. An Bord befindet sich Lokai vom Planeten Cheron. Er ist in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Lokai ist humanoid, doch seine rechte Gesichtshälfte ist weiß, die linke schwarz. Kirk vernimmt ihn auf der Krankenstation und erfährt, daß Lokai die Raumfähre gestohlen hat, da er auf der Flucht vor seinen Unterdrückern ist. Kirk macht ihm klar, daß er wegen des Diebstahls vor Gericht gestellt wird.

Die Sensoren registrieren ein anderes Raumschiff, das allerdings unsichtbar ist. Es kommt der Enterprise näher und löst sich dann auf, nachdem es einen Passagier auf die Brücke transportiert hat. Der Neuankömmling ist Bele von Cheron, allerdings ist bei ihm die linke Gesichtshälfte weiß und die rechte schwarz. Er erklärt, daß Lokai ein entflohener Verbrecher sei und er gekommen sei, um ihn zurückzuholen. Kirk ist aber nicht bereit, Lokai auszuliefern, da auf ihn noch das Gerichtsverfahren der Föderation wartet.

In der Krankenstation beschimpfen sich Lokai und Bele gegenseitig heftig als Unterdrücker bzw. Verräter. Kirk kann sie gerade noch daran hindern, gegenseitig aufeinander loszugehen. Laut Lokai haben Beles Leute seine Leute unterdrückt und ausgebeutet. Bele behauptet, daß sie Lokais Volk von Wilden zivilisiert haben und Lokai einen Aufstand plant. Daher jagt Bele Lokai nun schon seit 50.000 Jahren.

Kirk besteht darauf, daß die Enterprise erst ihre Rettungsmission bei Ariannus ausführt, doch Bele bringt mit seinen telekinetischen Kräften die Steuerung der Enterprise unter seine Kontrolle und steuert das Schiff nach Cheron. Doch Kirk macht Bele klar, daß noch immer er der Captain des Schiffes ist und aktiviert zusammen mit Spock und Scotty die Selbstzerstörungssequenz der Enterprise. In 30 Sekunden fliegt die Enterprise in die Luft, und in letzter Sekunde gibt Bele auf, woraufhin Kirk die Sequenz unterbricht. Bele entschuldigt sich bei Kirk, daß er kurzfristig die Nerven verlor. Inzwischen kommt eine Nachricht von Starfleet Command, daß die Föderation Lokai nicht an Bele ausliefern wird, sondern ihn vor Gericht stellen will. Bei einem Gespräch mit Kirk und Spock versucht Bele klarzumachen, daß Lokais Leute den seinen unterlegen sind, weil ihre Gesichter andersherum gefärbt sind.

Die Enterprise hat Ariannus erreicht und führt die Dekontamination durch. Dann bringt Bele sie wieder unter seine Kontrolle und steuert das Schiff nach Cheron. In weiser Voraussicht hat er auch den Selbstzerstörungsmechanismus deaktiviert. Als Lokai das erfährt, kocht er vor Wut. Er stürzt sich auf Bele, und die beiden sind von einem gemeinsamen Schutz-/Hitzeschild umgeben. Kirk kann sie beruhigen, und Bele gibt das Schiff wieder frei. Sie sind nun in Sensorreichweite von Cheron, und wie Spock herausfindet, sind alle Städte auf der Planetenoberfläche verwüstet. Es gibt kein Zeichen mehr von Leben. Der Rassenhaß hat zu einem Krieg geführt, der die ganze Zivilisation zerstörte. Daraufhin greifen sich die beiden Männer haßerfüllt wieder an, und schließlich flieht Lokai von der Brücke. Bele folgt ihm, und die beiden hetzen durch das ganze Schiff, bis Lokai den Transporterraum erreicht und sich auf Cheron beamt, gefolgt von Bele. Die Enterprise verläßt den Orbit des Planeten, dessen beide letzte Bewohner sich für den Rest ihres Lebens bekämpfen werden.

Info:

Wir auf der Erde hassen unsere Mitmenschen, weil wir weiß sind und sie schwarz, oder weil sie einen anderen Glauben haben oder eine andere Kultur - schlicht und einfach deshalb, weil sie anders sind. Die Bewohner von Cheron haben ihren Rassenhaß auf die Spitze getrieben, sie hassen sich nicht, weil die Farben in ihren Gesichtern anders sind, sondern nur, weil die Seiten vertauscht sind. Aber der Grund für den Haß bleibt der gleiche: Der andere ist anders. "Let that be your Last Battlefield" steht damit im direkten Gegensatz zu der Folge "Is There in Truth no Beauty", in der die vulkanische Philosophie von IDIC eingeführt worden ist: Durch die Andersartigkeit des anderen wird die Gesamtheit nur schöner. Vulkan und Cheron zeigen also die beiden Pole der Spannweite, wie man mit Fremden zusammenleben kann. Leider sieht es so aus, daß wir momentan gewaltig in Richtung Cheron tendieren.

Es gibt aber ziemlich viele Fans, denen "Let that be your Last Battlefield" nicht so sehr zusagt, da die Moral in dieser Episode so dick aufgetragen ist wie die Schminke in den Gesichtern der beiden Cheronier. Einerseits ist es gerade der auf die Spitze getriebene Rassenhaß aufgrund der Gesichtshälften zweier sonst gleicher Wesen, der die Folge interessant macht, andererseits wäre es vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn die ganze Sache etwas subtiler angegangen worden wäre.

Eine gewisse Berühmtheit erreichte diese Folge wegen ihrer Zerstörungssequenz, die in ST III - The Search for Spock wieder auftaucht und dort bis zur Sekunde Null durchgeführt wird. Für den Kinofilm wurde die Zerstörungssequenz wörtlich übernommen, allerdings mit einigen Unterschieden: Chekov tritt an Spocks Stelle des Wissenschaftsoffiziers, und die Positionen des Chefingenieurs und Wissenschaftsoffiziers wurden in ST III vertauscht, so daß hier Scotty vor Chekov seine Sequenz eingibt (im ursprünglichen Drehbuch zu ST III war aber noch Scotty nach Chekov). Außerdem wurde der 30 Sekunden-Countdown auf 60 Sekunden gedehnt, wohl um Kirk und seinen Leuten genug Zeit zu geben, auf Genesis zu beamen. Die Vernichtungssequenz geht folgendermaßen vor sich:
Captain: "Destruct sequence 1 - code 1 1A."
Wissenschaftsoffizier: "Destruct sequence 2 - code 1 1A 2B."
Chefingenieur: "Destruct sequence 3 - code 1B 2B 3."
Captain: "Code 000 - destruct - 0."
In "Let that be your Last Battlefield" hat die Vernichtungssequenz noch eine Schranke vor den letzten 5 Sekunden. Ist diese einmal überschritten, kann nichts mehr den Countdown stoppen. Nur - was macht man im Falle der geplanten Selbstzerstörung, wenn z.B. der Wissenschaftsoffizier nicht zur Verfügung steht?

In dieser Episode wird das Beamen auch einmal aus einer anderen Perspektive gezeigt: von der Transporterplattform aus mit Blick auf die Konsole. Diesen Blickwinkel sieht man erst wieder in der Zeichentrickserie und dann wieder (selten) in TNG.

"Let that be your Last Battlefield" war ziemlich billig zu produzieren, da keine neuen Sets gebaut werden mußten. Die Raumfähre von Raumbasis 4 war der Standardtyp, für den man das vorhandene Miniaturmodell der Galileo verwenden konnte. Beles Raumschiff ist unsichtbar, und Bele steht dann plötzlich auf der Brücke. Die Planeten sind auch Standardmodelle: Ariannus mit braunen Kontinenten und blauen Meeren wie 892-IV, und Cheron ist die gelbe Kugel mit einigen weißen Wolken wie z.B. Gamma Hydrae IV. Beim ersten Anflug erscheint Cheron aber als violette Kugel mit den gleichen Oberflächenmerkmalen. Ariannus erscheint zuerst als weiße Kugel, die bei der Dekontaminierung plötzlich gelb wird, und nachdem der Schleier verschwunden ist, sehen wir das bekannte Planetenmodell.

Der Traktorstrahl erscheint als breiter, schlecht sichtbarer schwarzer Strahl, der die Raumfähre heranzieht.

Bei ihrer Jagd durch die Enterprise, die eigentlich mehr wie ein Dauerlauf der beiden wirkt, werden immer wieder Bilder von brennen Städten aus anderen Filmen eingeblendet.

Bele und Lokai tragen beide graue Overalls, nur hat Bele einige Ornamente am Kragen und am unteren Rand des Oberteils.

"Let that be your Last Battlefield" ist die erste der letzten 10 Folgen, die bei Edizioni Panini im Raumschiff Enterprise-Sammelalbum erschienen sind. Dort trägt sie den Titel "Das letzte Schlachtfeld".