Star Trek: 73
"The Lights of Zetar" (Strahlen greifen an)

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Staffel3
72: "That Which..."
74: "Requiem for..."

US-Erstausstrahlung:
31.1.1969

ZDF-Erstsendung:
5.8.1972

Produzent:
Fred Freiberger

Regie:
Herb Kenwith

Drehbuch:
Jeremy Tarcher
Shari Lewis

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Jan Shutan
als Lt. Romaine

John Winston
als Lt. Kyle

Libby Erwin
als Techniker

Die Handlung

Szenenbild Auf dem Planetoiden Memory Alpha hat die Föderation einen Bibliothekskomplex errichtet, in dem das gesamte Wissen aller Föderationsmitglieder gespeichert und jedermann frei zugänglich ist. An Bord der Enterprise befindet sich Lt. Mira Romaine, die die Lieferung des neuen Ausrüstungsmaterials nach Memory Alpha überwachen soll. Scotty hat sich in Mira verliebt, und bei jeder Gelegenheit turteln die beiden miteinander.

Beim Anflug auf Memory Alpha gerät die Enterprise in eine Art Weltraumsturm aus glitzernden Lichtern. Während der Zeit des Kontakts erlebt jedes Besatzungsmitglied Funktions- ausfälle bestimmter Gehirnzentren, während Lt. Romaine nach dem Zwischenfall bewußtlos umkippt. Bevor sie wieder zu sich kommt, gibt sie seltsame Laute von sich. Trotz ihrer Proteste wird sie in die Krankenstation eingeliefert, und McCoy hat in ihr keine leichte Patientin. Das gibt sich erst, als der besorgte Scotty ihr gut zuredet. Inzwischen hat der Sturm auch den wehrlosen Planetoiden erreicht, und nachdem er wieder abgezogen ist, beamen Kirk, Spock, McCoy und Scotty in den Bibliothekskomplex. Alle gespeicherten Daten wurde gelöscht und das Personal getötet. Sie finden eine Frau, die seltsame Laute von sich gibt, bevor sie stirbt. Die gleichen Laute, wie sie auch Mira während ihres Kollapses von sich gegeben hat, und deshalb läßt Kirk sie hinunterbeamen. Lt. Romaine ist entsetzt, denn sie trifft hier auf exakt die selbe Situation, die sie in einer Vision schon einmal erlebt hatte. Außerdem fühlt sie, daß der Sturm wieder zurückkommt. Der Landetrupp kehrt daher auf die Enterprise zurück.

Der Sturm wird genauer analysiert, und Spock stellt fest, daß es sich um 10 verschiedene Lebensformen handelt. Kirks Kommunikationsversuche mit den Lichtern bleiben erfolglos, während Scotty im Maschinenraum einer besorgten Mira einredet, daß es sich bei ihr wahrscheinlich nur um die Raumkrankheit handelt, die viele Weltraumneulinge befällt. Die Enterprise feuert auf die Lichter, woraufhin Mira bewußtlos zusammenbricht, und Scotty kann gerade noch rechtzeitig Kirk von einer weiteren, für Mira tödlichen Phasersalve abhalten.

Nachdem Lt. Romaine sich wieder erholt hat, hält Kirk mit seinen Leuten und ihr eine Besprechung im Konferenzraum ab. Es stellt sich heraus, daß die Gehirnwellenmuster von Mira Romaine und den Lichtern identisch sind. Daher ist Mira auch besonders anfällig für die Angriffe dieser Wesen, die teilweise von ihr Besitz genommen haben, was Miras Visionen erklärt. Ihre letzte Vision war die eines sterbenden Scottys. Spock stellt fest, daß sie eine Umgebung schaffen müssen, die tödlich für die Lichter, aber ungefährlich für Mira ist. Während sie zum Labor eilen, dringen die Lichter in die Enterprise ein, konzentrieren sich auf Mira und dringen in sie ein. Da die Fremden nun von Mira Besitz ergriffen haben, können sie sich mit ihrer Stimme verständigen und erklären, daß sie von Zetar stammen, einem Planeten, der beim Tod seiner Sonne mit unterging. Alles physische Leben auf Zetar ist nun tot, aber die Lichter sind der Geist, der Wille und die Hoffnung der letzten Zetarier, die das Universum auf der Suche nach einem neuen Körper für sie durchquerten. In Mira Romaine haben sie nun den idealen Körper gefunden, wollen aber Miras Recht auf ihre eigene Individualität nicht anerkennen.

Scotty gelingt es, Miras Körper in die Antigravkammer zu schieben, und während Mira schwerelos darin umherschwebt, erhöht Spock ständig den Luftdruck. Die Zetarier sind nach dem langen Aufenthalt im All diese Drücke nicht mehr gewöhnt und verlassen sterbend Miras Körper. Die Enterprise kehrt zu Memory Alpha zurück, wo eine Menge Arbeit auf Scotty und die sich nun erholende Mira Romaine wartet.

Info:

Körperlose Wesen auf der Suche nach einem neuen Körper, mit dem sie wieder sehen, atmen, sprechen können - das hatten wir schon einmal in "Return to Tomorrow". In beiden Folgen also eine ähnliche Thematik, aber das Problem ist diesmal ein anderes. Während "Return to Tomorrow" sich mit den Versuchungen der mensch- lichen Psyche, mit denen die körperlosen Wesen konfrontiert werden, auseinandersetzt, geht es in "The Lights of Zetar" mehr um das Problem der Besessenheit und wie man die fremden Geister wieder los wird. Gegen Geisteskraft sind die Schutzschirme der Enterprise nutzlos, und die Bewohner von Memory Alpha gingen den falschen Weg, indem sie sich dagegen wehrten. Mira gelingt es, den goldenen Mittelweg zu finden, wobei sie die Zetarier in sich eindringen läßt, aber immer noch einen Rest ihrer Persönlichkeit bewahren kann. Es ist aber doch etwas seltsam, wie dann materielose Energiewesen durch hohe Drücke getötet werden können. Logischer erschiene es mir, wenn man ein elektrisches Feld, also ebenfalls Energie, eingesetzt hätte. Aber immerhin kommt so die Druckkammer aus "Space Seed" wieder zu Ehren, in der Mira schwerelos schwebt. Es ist nur seltsam, daß ihre Haare in der Schwerelosigkeit nach unten hängen (das Problem hätte man elegant lösen können, indem ihre Haare weiterhin ordentlich hochgesteckt geblieben wären). Wenn Drücke eine Auswirkung auf die Zetarier haben, können sie also doch nicht so ganz körperlos sein. Der Planet Zetar kann der Föderation nicht ganz unbekannt sein denn als die Lichtwesen den Namen "Zetar" sagen, weiß Spock sofort, daß dieser Planet zerstört worden ist.

Von den Hauptcharakteren hat Scotty in dieser Episode die wichtigste Rolle. Nach Lt. Carolyn Palamas in "Who Mourns for Adonais?" ist Mira Romaine die zweite große Liebe in Scottys Leben (zumindest während der Fernsehserie). Und wieder stellt sich Scotty genauso trottelhaft an wie auf Pollux IV und gerät dabei mit seinen Dienstpflichten in Konflikt. Statt im Maschinenraum zu sein, steht er an Miras Krankenbett und muß, als die Zetarier in Mira eindringen, von Kirk festgehalten werden, damit er sich nicht auf die Frau stürzt. Dafür erscheint Mira doch kompetenter als Lt. Palamas, auch wenn McCoy eine schwierige Patientin in ihr hat. Es ist aber mehr eine Art Verzweiflungstrotz, da McCoy von ihr Informationen will, die sie selber nicht hat. Am Ende der Folge zeigt Kirk sich aber verständnisvoll für die beiden. Und noch mehr - Spock und McCoy sind sich einig, daß Lt. Romaine wieder arbeitsfähig ist. Spock beantwortet einen Kommentar McCoys sogar mit "logical".

Miras Besessenheit wird schon beim ersten Angriff mit den Lichten gezeigt, denn nach dem Angriff spiegeln sich die Lichter in ihrem Auge (in Großaufnahme) wider. In der Krankenstation erkennt man dann die Toten auf Memory Alpha in Miras Auge. Unter dem Personal auf Memory Alpha befinden sich auch ein Tellarite und ein Andorianer. Das ist einer der seltenen Momente, in denen die Föderation nicht nur aus Menschen zu bestehen scheint. Die Idee einer Zentralbibliothek für alles Wissen der Föderation paßt gut zur vulkanischen Philosophie des IDIC. Auf Memory Alpha baut auch der Roman "Memory Prime" von Gar & Judith Reeves-Stevens auf.

Bei der Übernahme durch die Zetarier leuchtet das Gesicht in verschiedenen Farben, wie man bei der sterbenden Technikerin und bei Mira erkennen kann. Die Laute, die sie dabei von sich geben, können mit einer menschlichen Stimme nicht erzeugt werden. Wahrscheinlich wurden sie aus diesem Grund in der deutschen Synchronisation durch ein "Huuuuuuu-huuuuuuuuu" ersetzt.

Kirk spielt in einigen Szenen sehr emotional, wobei besonders die unterstreichenden Armbewegungen auffallen.

Der Planetoid (was bedeutet, daß der Himmelskörper kleiner ist als ein Planet) ist die rote Kugel, die auch schon für z.B. Vulkan oder Tycho IV herhalten mußte. "Memory Alpha" (lateinisch-griechisch) könnte man mit "erstes Gedächtnis" übersetzen.

In der deutschen Synchronisation haben sich die üblichen Fehler eingeschlichen. Beispiels- weise sollen Scotty und Mira mit der Raumfähre zu Memory Alpha fliegen. Außerdem macht Sulu am Ende der Folge eine witzige Bemerkung über das Interkom, obwohl er in der Originalfassung am Ende überhaupt nicht zu hören ist.

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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Letztes Update:
1. Februar 1999

©1999 Martin Stahl.