Inhalt:
Chakotay ist mit einem Shuttle unterwegs, als er von einem Kazon-Shuttle
angegriffen wird, dessen Pilot der Kazonjunge Kar ist. Als Chakotay gezwungenermaßen
das Feuer erwidert und das fremde Schiff schwer beschädigt, beamt
er den Jungen zu sich an Bord, bevor der Antrieb des Kazonschiffes explodiert.
Kar zeigt sich jedoch nicht dankbar und fordert Chakotay mehrmals auf,
ihn zu töten. Als ein weiteres Kazonschiff Chakotay erreicht, holt
man Chakotays Shuttle mit einem Traktorstrahl an Bord. Im Schiff trifft
Chakotay auf Razik, der mehrere Kazonjungen ausbildet. Er fordert Chakotay
auf, Kar vor den Augen der anderen Kazonjungen zu töten. Das solle
allen eine Lehre sein, daß es im Kampf mit dem Feind keine zweite
Chance gebe. Statt dessen aber überwältigt Chakotay Razik. Kar
entschließt sich, Chakotay zu begleiten, und beide können mit
Chakotays Shuttle entkommen. Als das Kazonschiff das Shuttle befeuert,
sieht Chakotay keine andere Chance, als sich auf einen in der Nähe
gelegenen M-Klasse-Mond zu beamen. Er erfährt von Kar, daß dieser
Mond als Ausbildungsstätte dient. Überall sind versteckte Energiewaffen.Die
Voyager sucht inzwischen nach Chakotay und findet die Shuttletrümmer.
Janeway beamt mit Tuvok und Kes auf den Mond. Kurz darauf erscheint das
Kazonschiff, welches auf dem Mond landet. Die Kazon treffen auf das Außenteam
von Janeway und entschließen sich, bei der Suche zusammenzuarbeiten.Chakotay
bietet Kar an, sich von Kar töten zu lassen, wenn die Kazon eintreffen.
Der Doktor auf der Voyager könne ihn wiederbeleben, und Kar würde
dadurch seinen Namen erhalten. Als die Kazon eintreffen, erklärt Kar,
nicht Chakotay sei sein Feind, sondern Razik und erschießt ihn. Dann
unterwirft er sich Haliz, dem Nachfolger von Razik. Haliz gibt Kar den
Namen Jal Karden. Chakotay kehrt mit den anderen auf die Voyager zurück.
Kritik:
"Initiations" war für den Auftakt einer neuen Staffel recht enttäuschend.
Auch wenn man bedenkt, daß in den USA die zweite Season mit "The
37th" (dt.: Die 37er) gestartet wurde, hätte man sich für die
erste Folge, welche die Macher im zweiten Jahr von "Star Trek - Voyager"
in Angriff nahmen, schon etwas Originelleres ausdenken können. Statt
dessen bestätigte diese Episode alle Kazon-Kritiker, die nicht ganz
zu Unrecht die Kazon bislang als Klingonen für Arme beanstandet hatten.
So hatte man bei unzähligen Dialogen das Gefühl, ähnliches
schon in diversen TNG-Folgen gehört zu haben, und vor allem BESSER
gehört zu haben. So langweilte das leider recht in die Länge
gezogene Kammerspiel mit Chakotay und Kar in der Höhle sehr schnell.
Die kurzweiligeren Szenen spielten auf der Voyager, leider waren das nur
sehr wenige.Weitere Drehbuchschwächen fielen da nur noch mehr ins
Gewicht. Da wurde Chakotays Shuttle zweimal wiederholt von den Kazons beschossen.
Die Kazon wurden uns bislang als Gegner vorgestellt, der für die Voyager
wirklich gefährlich werden könnte. Und dann müssen diese
hochgefährlichen Gegner fünf Minuten lang ein Shuttle befeuern,
bis sie es endlich zerstören. Das ist schwer zu schlucken. Recht seltsam
war auch der Looping, den Chakotay flog und mit welchem der Regisseur den
Eindruck erweckte, im Weltall gäbe es oben und unten.
Als weniger guten Einfall muß man es auch werten, daß man
Aron Eisenberg für die Rolle des Kar ausgesucht hatte. Nun traten
Gaststars in Star Trek schon extrem häufig wiederholt auf, aber Aron
Eisenberg ist kein gewöhnlicher Gaststar, er hat eine permanente Rolle
als Nog in "Star Trek - Deep Space Nine". Dort zwar unter einer anderen
Maske, trotzdem erkannte man den Schauspieler nur allzu deutlich. Hier
hätte man besser einen Darsteller engagiert, der in Star Trek noch
nicht aufgetreten ist. Zudem muß man bemängeln, daß Aron
Eisenbergs zur Schau gestellte Aggressivität eher gekünstelt
als überzeugend wirkte. Der feige Ferengi steht ihm da zweifellos
wesentlich besser.
Zwei Informationen beinhaltete "Initiations" noch: Es gibt zur Zeit
18 Kazon-Sekten, deren Zahl sich aber täglich ändert. Und es
ist möglich, jemanden wiederzubeleben, auch wenn er schon zwei Minuten
gehirntot ist. Da fragt man sich in diesem Zusammenhang, weshalb von der
Möglichkeit der Wiederbelebung nicht viel häufiger Gebrauch gemacht
wird... Jedoch wird in der Regel nach tödlichen Phaserschüssen
oder explodierten Konsolen schlicht der Tod festgestellt, indem man mal
eben kurz den Puls fühlt!!! Wiederbelebungsmaßnahmen gibt es
in der Regel nur bei Hauptfiguren.
"Initiations" war eine unterdurchschnittliche, budget-sparende Kammerspiel-Episode
mit vorhersehbaren und langweiligen Dialogen... Zwar durfte der bislang
unterbeschäftigte Chakotay endlich mal etwas in den Vordergrund rücken,
man hätte ihm aber eine originellere Story gewünscht.
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