Voy: 22
"Non Sequitur" (Der Zeitstrom)

Hauptseite
Staffel2
21: "Initiations"
23: "Parturition"
US-Erstsendung:
25.9.1995

SAT1-Erstsendung:
8.11.1996

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Brannon Braga

Musik:
Jay Chattaway

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Lois Gimbalvo
als Cosimo

Jennifer Gatti
als Libby

Jack Shearer
als Admiral Strickler

Inhalt:

Cover Kim erwacht in seiner Wohnung auf der Erde, neben ihm seine Frau Libby. Kim ist völlig durcheinander. Er erinnert sich, daß er gerade noch in einem Shuttle auf dem Weg zur Voyager war. Sofort erzählt er Libby davon, doch die reagiert verständnislos und hält das ganze für einen dummen Scherz.Kim verläßt die Wohnung und trifft unterwegs auf Cosimo, der ein Cafe betreibt. Cosimo kennt Kim. Kim erfährt, daß er in den letzten acht Monaten offenbar ein neues Schiffsdesign entworfen hat, das heute erstmals vorgestellt werden soll. Lieutenant Lasca taucht auf und schleift Kim mit sich. Beide begeben sich ins Hauptquartier der Sternenflotte. Als Kim vor den Admirälen die von ihm entwickelte neue Warpkonstruktion erklären soll, hat Kim keine Ahnung und entschuldigt sich damit, daß er krank sei.In seinem Büro bestaunt Kim seine eigene Arbeit. In seinem Logbuch erfährt er, daß er sich vor acht Monaten für die Voyager bewarb, jedoch abgelehnt wurde. Mit seinem alten Sicherheitscode gelingt es Kim, die Daten der Voyager abzurufen, und er erfährt auf diese Weise, daß sein Freund Daniel Byrd den Posten bekam.Am Abend nimmt sich Kim die Crewliste noch einmal vor und erkennt, daß Tom Paris auch nicht auf der Voyager ist. Er findet heraus, daß sich Tom in Marseille befindet. Überstürzt bricht Kim nach Frankreich auf, zur großen Verwunderung seiner Frau Libby.Kim findet Paris in genau der Bar, die Paris auf der Voyager im Holodeck nachgebildet hatte. Doch Paris ist heruntergekommen. Kim bittet Paris, eine Shuttlesimulation durchzuführen, um seinen Flug nachzuvollziehen und herauszufinden, was die Realitätsverschiebung verursacht haben könne. Paris glaubt Kim nicht, daß sie beide in der anderen Realität auf der Voyager sind. Kim geht enttäuscht, ohne Cosimo zu bemerken, der Kim aus einer Ecke heimlich beobachtet.Als Kim wieder heimkehrt, wird er dort von zwei Sicherheitsleuten erwartet, die ihn zu Admiral Strickler ins Hauptquartier der Sternenflotte begleiten. Dort glaubt man nichts von Kims Geschichte mit der anderen Realität, vielmehr verdächtigt man ihn, für den Maquis zu arbeiten, weil er Kontakt mit Tom Paris aufgenommen hat. Kim steht unter Beobachtung und muß einen Ortungsring tragen.Auf dem Heimweg trifft Kim auf Cosimo. Cosimo gibt sich als Außerirdischer zu erkennen. Sein Volk lebt in einer Zeitfalte, die Kim versehentlich durchquerte. Cosimo kann Kim nicht helfen, in seine Realität zurückzukehren, es bestünde allenfalls eine geringe Chance, wenn Kim unter den gleichen Bedingungen erneut in die Zeitfalte fliegt. Kim entschließt sich, das Risiko einzugehen.Er verabschiedet sich von Libby und flieht vor den Sicherheitsleuten, die sofort alamiert wurden, als Kim versucht, den Sicherheitsring zu entfernen. Auf der Flucht vor den Sicherheitsleuten trifft Kim unerwartet auf Tom Paris, der sich entschlossen hat, Kim nun doch zu helfen. Beiden gelingt es, das Shuttle zu stehlen, das Kim entworfen hat. Die Sternenflotte schickt sofort ein Verfolgerschiff, welches das Feuer eröffnet. Kurz vor der Explosion des Shuttles beamt Kim in den Zeitstrom und landet wieder auf dem Voyager-Shuttle im Delta-Quadranten. Die Voyager beamt Kim an Bord, die ursprüngliche Realität ist wiederhergestellt.

Kritik:

"Non Sequitur" ist der Beweis, daß es ein langer Weg ist von einer netten Idee bis hin zu einer spannenden Episode. Sicher hört sich die Ausgangssituation von "Non Sequitur" im ersten Moment reizvoll an, doch spätestens nach fünf Minuten langweilte es, einen immer wieder aufs neue überraschten Kim dabei zuzusehen, wie er von einer Verlegenheit in die andere tappt und von allen Leuten, die ihn umgeben, für einen Witzbold gehalten wird. Autor Brannon Braga scheint dann auch nicht recht gewußt zu haben, warum Kim eigentlich auf der Erde ist, und so gab es am Ende nur noch abgedroschenes Technikkauderwelsch. Da nützte auch die lange Verfolgungsjagd nichts, die war weder spannend noch originell, sie gab zudem nur wenig Sinn, denn wer würde mit einem Phaser bewaffnet ewig einem Flüchtenden hinterherlaufen, wenn ein schlichter Betäubungsschuß viel sicherer zum Erfolg führt?

Wenig überzeugend war auch die Liebesbeziehung zwischen Kim und Libby. Zwischen den beiden Schauspielern funkte es schlicht nicht. Ob das an den abgedroschenen Dialogen oder an der Mittelmäßigkeit der Libby-Darstellerin lag, ist schwer zu sagen, wahrscheinlich lag es an beidem. Seltsam war auch, wie lange Libby brauchte, bis sie erkannte, daß Kim nicht scherzte und tatsächlich glaubte, aus einer anderen Realität zu kommen. Kennt sie Kim nicht besser? Kims Dilemma, Libby und ein eigentlich besseres Leben aufzugeben, wurde überhaupt nicht thematisiert, und es war auch für den Zuschauer nicht so recht nachvollziehbar, weshalb Kim derart erpicht darauf war, wieder auf die Voyager zurückzukehren.

Positiv an der Episode waren letztlich nur die beeindruckenden Kulissen, insbesondere bei den Außenaufnahmen gab man sich viel Mühe. Trotzdem waren die Informationen über die Zukunft recht spärlich gehalten. Offenbar ist eine Art U-Bahn Hauptverkehrsmittel... (Ich hätte öffentliche Transporterzellen origineller gefunden.) Hübsch war auch das futuristische Design von Harry Kims Wohnung. Es wurden aber auch Bilder von früher wiederverwendet. So kannte man die Außenansicht des Raumflottenkommandos bereits aus den Filmen STAR TREK I, IV und VI. Die Szene, als Kim und Paris mit dem gestohlenen Runabout durch das sich schließende Schott fliegen, stammte aus der TNG-Folge "Relics" (dt.: Besuch von der alten Enterprise).

Fazit: Eine nette Idee, die sich in der fertigen Version als unbrauchbar erwies. Heraus kam eine langweilige Episode mit vorhersehbaren Passagen und einer schwachen Auflösung.

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Letztes Update:
20. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.