Inhalt:
Mit Hilfe der zu den Kazon übergelaufenen Spionin Seska gelingt
es den Kazon aus der Nistrim-Sekte, die Voyager zu entern und ein Transportermodul
zu stehlen. Das gibt Maj Culluh die Macht, andere Kazon-Sekten dazu zu
drängen, auf seiner Seite zu kämpfen. Die Voyager folgt dem Kazon-Schiff,
dessen Antrieb eine Spur hinterläßt. Chakotay vermutet eine
Falle. Da er sich für die ganze Situation verantwortlich fühlt,
macht er sich gegen den Befehl von Janeway mit einem Shuttle auf den Weg,
um sich Seska zu stellen. Mit Hilfe eines raffinierten Maneuvers schafft
es Chakotay, sich auf das Nistrim-Schiff zu beamen und dort das Transportermodul
mit einem Phaser zu zerstören. Kurz darauf wird er gefangengenommen.
Seskas Partner, der Kazon Maj Culluh, versucht aus Chakotay die Kommando-Codes
der Voyager herauszuprügeln, jedoch erfolglos. Die über Chakotay
wütende Janeway wird von Torres besänftigt. Schließlich
entschließt sich Janeway zu einer Rettungsmission. Als man das Kazon-Schiff
erreicht, kann man Chakotay nicht herausbeamen, weil Seska in weiser Voraussicht
ein Schutzfeld um Chakotay gelegt hat. Janeway läßt daher kurzerhand
Culluh an Bord der Voyager beamen und kann die anderen Kazon zu einem Gefangenenaustausch
bewegen. Seska hinterläßt für Chakotay eine Nachricht,
in der sie ihm mitteilt, daß sie sich mittels einer DNA-Probe von
ihm geschwängert hat.
Kritik:
"Maneuvers" war eine durchschnittliche Episode, gut gespielt und spannend
aufgebaut, aber mit einigen unnötigen und daher umso ärgerlicheren
Schwachpunkten.
Seskas Rückkehr kam recht überraschend. Der Handlungsplot
Seska sollte sich durch die gesamte zweite Staffel ziehen, was sich bald
als keine besonders gute Idee herausstellte.
Die erste Begegnung zwischen Seska und Chakotay seit der Episode "State
of Flux" (dt.: Der Verrat) war nicht übel, hätte aber ruhig noch
etwas dramatischer ausfallen können. So blieb für den armen Chakotay
nicht mehr als das Zurschaustellen von Abscheu und Empörung, während
die zur Cardassianerin "zurückmutierte" Seska ihr Soap-Opera-Intrigen-Grinsen
aufsetzte und es dann leider die gesamte zweite Staffel über nicht
mehr loswurde. Seska, die in "State of Flux" (dt. Der Verrat) keineswegs
eindimensional böse war und nach ihrer cardassianischen Erziehung
durchaus logisch handelte, hatte sich nun in einen langweiligen TV-Bösewicht
verwandelt, was schade ist.
Die erste Begegnung zwischen Seska und Chakotay seit der Episode "State
of Flux" (dt.: Der Verrat) war nicht übel, hätte aber ruhig noch
etwas dramatischer ausfallen können. So blieb für den armen Chakotay
nicht mehr als das Zurschaustellen von Abscheu und Empörung, während
die zur Cardassianerin "zurückmutierte" Seska ihr Soap-Opera-Intrigen-Grinsen
aufsetzte und es dann leider die gesamte zweite Staffel über nicht
mehr loswurde. Seska, die in "State of Flux" (dt. Der Verrat) keineswegs
eindimensional böse war und nach ihrer cardassianischen Erziehung
durchaus logisch handelte, hatte sich nun in einen langweiligen TV-Bösewicht
verwandelt.
Chakotays Folterszenen waren ein wenig schwach. Es ist bedauerlich,
daß die Autoren nach so grandiosen TNG-Folgen wie "Chain of Command
Part 2" (dt.: Geheime Mission auf Seltris Teil 2) hier wieder zu der seichten
Darstellung von TV-Folter zurückgekehrt sind. Robert Beltrans schauspielerische
Leistung war dabei keinesfalls übel, doch leider ließ ihm das
zu sehr auf Fernseh-Gewalt festgelegte Drehbuch nicht die Möglichkeit,
sich zu entfalten. Ebenfalls bedauerlich: Chakotays Bemerkung zu Culluh,
Seska würde Culluh töten, wenn sie mit ihm fertig sei, sollte
sich nie bewahrheiten.
"Maneuvers" hatte drei ausgesprochen gelungene Höhepunkte vorzuweisen.
Der erste Höhepunkt war das temporeich inszenierte Angriffsmaneuver
der Kazon. Das war nicht nur tricktechnisch gelungen, es zeigte auch erstmals
in der Geschichte von Star Trek ein Enter-Manöver einer Rasse, die
sich nicht einfach auf das Schiff beamen können.
Der zweite Höhepunkt war Torres' Versuch, Janeway die Dinge aus
der Sicht von Chakotay klarzumachen, welcher gegen den ausdrücklichen
Befehl von Janeway das Schiff verlassen hatte. Die Szene enthielt einen
großartig geschriebenen und gespielten Dialog, der wirklich zu fesseln
vermochte. Daß gerade Torres für Chakotay eintrat war alles
andere als ein Zufall, wissen wir doch aus "Resistence of Vision" (dt.:
Rätselhafte Visionen) von Torres heimlicher Zuneigung zu Chakotay.
Der dritte Höhepunkt war der Dialog zwischen Janeway und Chakotay,
der nicht ganz an die Qualität des spannenden Dialogs zwischen Janeway
und Tuvok in "Prime Factors" (dt.: Das oberste Gesetz) heranreichte, aber
dennoch zu überzeugen wußte.
Hierbei fällt auf, daß es in "Star Trek - Voyager" oft längere
Dialoge zwischen zwei Figuren gibt, die aber aufgrund einer lebendigen
Kameraführung und dank der sehr guten Darsteller nie statisch oder
wie ein billiges Kammerspiel wirken. Gerade Dialoge wie die zwischen Janeway
und Torres oder zwischen Janeway und Chakotay gehören zu den ganz
großen Stärken von "Star Trek - Voyager".
Janeways Idee, einfach den Kazon Culluh auf die Voyager zu beamen, war
verblüffend schlau. Wäre ich an Janeways Stelle gewesen, niemals
wäre ich auf die Idee gekommen, die Kazon könnten so dumm sein,
WÄHREND eines Phasergefechts ihre Schutzschilde nicht hochzufahren.
Offenbar WAREN die Kazon aber doch so dumm, denn sonst hätte man Culluh
nicht an Bord beamen können.
Seltsam war auch, daß man Seska nicht ebenfalls herüberbeamen
ließ. Wäre das nicht der logische Schritt gewesen? Seska hilft
den Kazon mit ihrem Wissen aus dem Alphaquadranten. Ist das nicht genau
das, was Janeway mit allen Mitteln verhindern will?
Chakotays "Bestrafung" wurde von vielen Fans heftig kritisiert. Man
sah es als lächerlich an, daß Janeway Chakotays Befehlsverweigerung
mit einem simplen Eintrag ins Logbuch tadelte. Gerade aber in dieser Szene
kam deutlich zum Ausdruck, wie sehr Chakotay Janeway schätzt und daß
er einen Eintrag ins Logbuch trotz seiner Maquis-Vergangenheit sehr wohl
ernst nimmt. Janeway symbolisierte mit dieser Handlung aber auch, daß
sie im Grunde keine wirkungsvolle Handhabe gegen Befehlsverweigerungen
hat, wodurch sie geschickt an Chakotays Gewissen appellierte, zukünftig
nicht mehr ihre Autorität zu ignorieren.
Das Ende der Episode hinterließ eher gemischte Gefühle...
Seska gelang es erneut, Chakotay vor der gesamten Crew bloßzustellen,
als sie ihm verkündet, er werde (auf magische Weise mit Hilfe seiner
DNA) Vater... Das ist ein durchaus gelungener Schlußgag, trotzdem
wirkte die Sache mit der DNA-Vaterschaft und Seskas Soap-Gegrinse eher
lächerlich.
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