Voy: 27
"Maneuvers" (Das Signal)

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Staffel2
26: "Cold Fire"
28: "Resistance"
US-Erstsendung:
20.11.1995

SAT1-Erstsendung:
24.1.1997

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Kenneth Biller

Musik:
Jay Chattaway

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Martha Hackett
als Seska

Anthony DeLongis
als Culluh

Terry Lester
als Haron

John Gegenhuber
als Kelat

Inhalt:

cover Mit Hilfe der zu den Kazon übergelaufenen Spionin Seska gelingt es den Kazon aus der Nistrim-Sekte, die Voyager zu entern und ein Transportermodul zu stehlen. Das gibt Maj Culluh die Macht, andere Kazon-Sekten dazu zu drängen, auf seiner Seite zu kämpfen. Die Voyager folgt dem Kazon-Schiff, dessen Antrieb eine Spur hinterläßt. Chakotay vermutet eine Falle. Da er sich für die ganze Situation verantwortlich fühlt, macht er sich gegen den Befehl von Janeway mit einem Shuttle auf den Weg, um sich Seska zu stellen. Mit Hilfe eines raffinierten Maneuvers schafft es Chakotay, sich auf das Nistrim-Schiff zu beamen und dort das Transportermodul mit einem Phaser zu zerstören. Kurz darauf wird er gefangengenommen. Seskas Partner, der Kazon Maj Culluh, versucht aus Chakotay die Kommando-Codes der Voyager herauszuprügeln, jedoch erfolglos. Die über Chakotay wütende Janeway wird von Torres besänftigt. Schließlich entschließt sich Janeway zu einer Rettungsmission. Als man das Kazon-Schiff erreicht, kann man Chakotay nicht herausbeamen, weil Seska in weiser Voraussicht ein Schutzfeld um Chakotay gelegt hat. Janeway läßt daher kurzerhand Culluh an Bord der Voyager beamen und kann die anderen Kazon zu einem Gefangenenaustausch bewegen. Seska hinterläßt für Chakotay eine Nachricht, in der sie ihm mitteilt, daß sie sich mittels einer DNA-Probe von ihm geschwängert hat.

Kritik:

"Maneuvers" war eine durchschnittliche Episode, gut gespielt und spannend aufgebaut, aber mit einigen unnötigen und daher umso ärgerlicheren Schwachpunkten.

Seskas Rückkehr kam recht überraschend. Der Handlungsplot Seska sollte sich durch die gesamte zweite Staffel ziehen, was sich bald als keine besonders gute Idee herausstellte.

Die erste Begegnung zwischen Seska und Chakotay seit der Episode "State of Flux" (dt.: Der Verrat) war nicht übel, hätte aber ruhig noch etwas dramatischer ausfallen können. So blieb für den armen Chakotay nicht mehr als das Zurschaustellen von Abscheu und Empörung, während die zur Cardassianerin "zurückmutierte" Seska ihr Soap-Opera-Intrigen-Grinsen aufsetzte und es dann leider die gesamte zweite Staffel über nicht mehr loswurde. Seska, die in "State of Flux" (dt. Der Verrat) keineswegs eindimensional böse war und nach ihrer cardassianischen Erziehung durchaus logisch handelte, hatte sich nun in einen langweiligen TV-Bösewicht verwandelt, was schade ist.

Die erste Begegnung zwischen Seska und Chakotay seit der Episode "State of Flux" (dt.: Der Verrat) war nicht übel, hätte aber ruhig noch etwas dramatischer ausfallen können. So blieb für den armen Chakotay nicht mehr als das Zurschaustellen von Abscheu und Empörung, während die zur Cardassianerin "zurückmutierte" Seska ihr Soap-Opera-Intrigen-Grinsen aufsetzte und es dann leider die gesamte zweite Staffel über nicht mehr loswurde. Seska, die in "State of Flux" (dt. Der Verrat) keineswegs eindimensional böse war und nach ihrer cardassianischen Erziehung durchaus logisch handelte, hatte sich nun in einen langweiligen TV-Bösewicht verwandelt.

Chakotays Folterszenen waren ein wenig schwach. Es ist bedauerlich, daß die Autoren nach so grandiosen TNG-Folgen wie "Chain of Command Part 2" (dt.: Geheime Mission auf Seltris Teil 2) hier wieder zu der seichten Darstellung von TV-Folter zurückgekehrt sind. Robert Beltrans schauspielerische Leistung war dabei keinesfalls übel, doch leider ließ ihm das zu sehr auf Fernseh-Gewalt festgelegte Drehbuch nicht die Möglichkeit, sich zu entfalten. Ebenfalls bedauerlich: Chakotays Bemerkung zu Culluh, Seska würde Culluh töten, wenn sie mit ihm fertig sei, sollte sich nie bewahrheiten.

"Maneuvers" hatte drei ausgesprochen gelungene Höhepunkte vorzuweisen. Der erste Höhepunkt war das temporeich inszenierte Angriffsmaneuver der Kazon. Das war nicht nur tricktechnisch gelungen, es zeigte auch erstmals in der Geschichte von Star Trek ein Enter-Manöver einer Rasse, die sich nicht einfach auf das Schiff beamen können.

Der zweite Höhepunkt war Torres' Versuch, Janeway die Dinge aus der Sicht von Chakotay klarzumachen, welcher gegen den ausdrücklichen Befehl von Janeway das Schiff verlassen hatte. Die Szene enthielt einen großartig geschriebenen und gespielten Dialog, der wirklich zu fesseln vermochte. Daß gerade Torres für Chakotay eintrat war alles andere als ein Zufall, wissen wir doch aus "Resistence of Vision" (dt.: Rätselhafte Visionen) von Torres heimlicher Zuneigung zu Chakotay.

Der dritte Höhepunkt war der Dialog zwischen Janeway und Chakotay, der nicht ganz an die Qualität des spannenden Dialogs zwischen Janeway und Tuvok in "Prime Factors" (dt.: Das oberste Gesetz) heranreichte, aber dennoch zu überzeugen wußte.

Hierbei fällt auf, daß es in "Star Trek - Voyager" oft längere Dialoge zwischen zwei Figuren gibt, die aber aufgrund einer lebendigen Kameraführung und dank der sehr guten Darsteller nie statisch oder wie ein billiges Kammerspiel wirken. Gerade Dialoge wie die zwischen Janeway und Torres oder zwischen Janeway und Chakotay gehören zu den ganz großen Stärken von "Star Trek - Voyager".

Janeways Idee, einfach den Kazon Culluh auf die Voyager zu beamen, war verblüffend schlau. Wäre ich an Janeways Stelle gewesen, niemals wäre ich auf die Idee gekommen, die Kazon könnten so dumm sein, WÄHREND eines Phasergefechts ihre Schutzschilde nicht hochzufahren. Offenbar WAREN die Kazon aber doch so dumm, denn sonst hätte man Culluh nicht an Bord beamen können.

Seltsam war auch, daß man Seska nicht ebenfalls herüberbeamen ließ. Wäre das nicht der logische Schritt gewesen? Seska hilft den Kazon mit ihrem Wissen aus dem Alphaquadranten. Ist das nicht genau das, was Janeway mit allen Mitteln verhindern will?

Chakotays "Bestrafung" wurde von vielen Fans heftig kritisiert. Man sah es als lächerlich an, daß Janeway Chakotays Befehlsverweigerung mit einem simplen Eintrag ins Logbuch tadelte. Gerade aber in dieser Szene kam deutlich zum Ausdruck, wie sehr Chakotay Janeway schätzt und daß er einen Eintrag ins Logbuch trotz seiner Maquis-Vergangenheit sehr wohl ernst nimmt. Janeway symbolisierte mit dieser Handlung aber auch, daß sie im Grunde keine wirkungsvolle Handhabe gegen Befehlsverweigerungen hat, wodurch sie geschickt an Chakotays Gewissen appellierte, zukünftig nicht mehr ihre Autorität zu ignorieren.

Das Ende der Episode hinterließ eher gemischte Gefühle... Seska gelang es erneut, Chakotay vor der gesamten Crew bloßzustellen, als sie ihm verkündet, er werde (auf magische Weise mit Hilfe seiner DNA) Vater... Das ist ein durchaus gelungener Schlußgag, trotzdem wirkte die Sache mit der DNA-Vaterschaft und Seskas Soap-Gegrinse eher lächerlich.

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26: "Cold Fire"
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Letztes Update:
20. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.