Inhalt:
Die Voyager durchfliegt eine große "Leere", also ein Raumgebiet, das für 2500 Lichtjahre keine Sonnensysteme enthält. Aufgrund einer hohen Betastrahlung kann man noch nicht einmal irgendwelche Sterne sehen.
Die Moral der Crew sinkt, doch Janeway geht es besonders schlimm. Sie verläßt ihr Quartier nicht mehr. Nur Chakotay weiß, mit welchen Selbstvorwürfen sich Janeway herumschlägt.
Die Crew scannt bald eine merkwürdige Strahlung und setzt den Kurs auf den Ursprung. Plötzlich fällt die Energie auf dem Schiff aus, die Voyager ist stockdunkel. Man findet Aliens, die sich auf dem Schiff verbergen. Die Voyager ist von drei Schiffen umgeben. Ein Malon-Raumschiff erreicht die Voyager und vertreibt die Angreifer. Der Captain des Schiffes, ein Alien namens Emek, meint, er möchte für die Hilfe entschädigt werden. Außerdem kennt er einen Vortex, den man durchfliegen kann und der einen zum anderen Ende der Leere führt. Er möchte aber, daß ihm dafür die Angreifer ausgeliefert werden.
Janeway spricht mit einem der Angreifer. Sie erfährt, daß Emek zu der Rasse der Malon gehört, die ihren strahlenverseuchten Müll in der Leere hinterläßt. Durch die Strahlung der Malon-Schiffe wird der Lebensraum der Angreifer vernichtet. Janeway zeigt Emek eine Möglichkeit, wie man die Strahlung des Mülls vermeiden kann, doch Emek hat kein Interesse. Er macht ein großes Vermögen mit dieser Müllbeseitigung.
Janeway sieht die Möglichkeit, den Vortex zu zerstören. Dann könnte Emek nicht mehr in die Leere fliegen, doch die Voyager hätte ihre Abkürzung verloren. Janeway entschließt sich, zurückzubleiben. Wenn die Voyager durch den Vortex geflogen ist, will sie ihn zerstören. Als die Crew sich weigert, entwickelt man den Plan, den Vortex zu zerstören und mit Warp hindurchzufliegen, während er kollabiert.
Kritik:
"Night" ist ein hervorragender Auftakt für eine neue Staffel von "Star Trek - Voyager", die auch gut den Wechsel in der Produzentenebene markiert. "Night" ist Ausblick und Rückblick zugleich und verkörpert alles, was eine gute Voyager-Episode ausmacht: Gute Charakter-Szenen und spannendes Weltraumabenteuer.
Bereits jetzt begeistert das neue Filmserial-Holodeck-Programm von Tom Paris, das Toms Vorliebe für B-Filme aus dem 20ten Jahrhundert widerspiegelt und daher logischerweise im stimmungsvollen Schwarz-Weiß gehalten wurde. Schwarz-Weiß-Episoden sind zur Zeit "in", hier aber weiß man als Zuschauer auch, warum man die gezeigten Szenen in Schwarz-Weiß zu sehen bekommt. Die wenigen Minuten des "Captain Proton"-Programms offenbaren schon eine unglaubliche Fülle an witzigen Details und Parodien: Die losen Fesseln, mit denen die Helden vom Bösewicht in Schach gehalten werden, der unförmige Roboter, das Gekreische der "Heldin"... All das sorgt bereits in den ersten Minuten von "Night" für Lachkrämpfe. Besonders witzig gestaltet war auch die Erklärung, warum die Voyager-Figuren im Programm schwarz-weiß sind.
In dieser Holonovel ist Tom Paris "Captain Proton". "Seven of Nine" wird in einer späteren, noch witzigeren Szene Protons Sekretärin Constance Trueheart. Harry Kim ist Protons Sidekick. Dann gibt es noch Gegenspieler Dr. Chaotica, der mit schwingender Peitsche seine Gegner einschüchtert und nicht zufällig an den Imperator Ming aus "Flash Gordon" erinnert.
Das Drehbuch dieser Episode ist von Brannon Braga, der nach Jeri Taylors Ausscheiden nun den Kurs der Voyager bestimmen wird. Braga hat inzwischen über 50 Drehbücher zu Star Trek geschrieben, zusammen mit Ron Moore schrieb er das TNG-Finale "All Good Things..." und die letzten zwei Kinofilme. Zusammen mit Joe Menosky schrieb er für "Star Trek - Voyager" alle Zweiteiler außer "Basics".
In dieser Episode gibt es neue Aliens zu sehen, die unsichtbar sind, wenn man sie nicht mit einem bestimmten Licht anstrahlt. Sie haben silberne Augen. Braga meinte, man habe genug von den Aliens, die einfach nur irgendwelche Beulen auf der Stirn haben und wolle hier ein paar neue Wege gehen.
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