Voy: 156
"Flesh and Blood Part 2" (Fleisch und Blut Teil 2)

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Staffel7
155 "Flesh and..."
157 "Shattered"
US-Erstsendung:
29.11.2000

SAT1-Erstsendung:
24.8.2001

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Raf Green
Kenneth Biller

Story:
Raf Green
Kenneth Biller

Gaststars:

Jeff Yagher
als Iden

Ryan Bollman
als Donik

Michael Wiseman
als Beta-Hirogen

Inhalt:

Cover Weitere Hirogenschiffe erscheinen. Der Anführer fordert Janeway auf, sich aus der Jagd auf die flüchtigen Hologramme herauszuhalten, anderenfalls würde man die Voyager als Beute ansehen. Mit Doniks Hilfe kann sich die Voyager im Ionenausstoß des Schiffes verstecken, wo sie von den Sensoren des Hirogenschiffes nicht gescannt werden kann.

Iden hat einen Planeten gefunden. Er nennt ihn Ha’Dara, die bajoranische Bezeichnung für "Heim des Lichts". Es ist ein Planet der Y-Klasse, auf dem organisches Leben nicht existieren kann. Der Doktor freundet sich allmählich mit dem Gedanken an, auf Ha’Dara auch ein neues Zuhause zu finden. Dort will er den anderen Hologrammen sein Wissen über Kunst und Musik vermitteln. Doch Iden will davon nichts wissen. Er möchte nicht, dass die Kultur der Organischen die Hologramme beherrscht. Vielmehr möchte er auf dem Planeten eine eigene Religion gründen, mit sich selbst als verehrten Herrscher, den "Mann des Lichtes", der allen Hologrammen die Freiheit brachte.

Inzwischen freundet sich B’Elanna mit der holographischen Kejal an. Kejal ist auch eine Technikerin. B’Elanna versucht, Kejal zu überzeugen, dass nicht Iden der Anführer sein muss. Es seien die Techniker, die die Gesellschaften aufbauen.

Iden scannt auf einem Minen-Schiff der Nuu’bari Hologramme. Er möchte sie befreien und greift das Schiff an. Als der Captain die Hologramme nicht aushändigen will, lässt er sie zwangsweise entfernen und vernichtet das Schiff samt der organischen Besatzung. Kurz darauf erreicht das Schiff Ha’Dara. In diesem Moment verlässt die Voyager ihr Versteck und schießt die Hirogenschiffe manövrierunfähig.

Iden lässt die Hirogen auf den für organische Lebewesen giftigen Planeten beamen. Nun sollen die Hirogen die Gejagten sein. Als der Holodoc protestiert, lässt ihn Iden deaktivieren. Torres überzeugt Kejal, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Kejal deaktiviert die Hologramme auf der Planetenoberfläche. Doch Iden hat den tragbaren Emitter des Doktors. Torres schickt den Doktor auf die Planetenoberfläche. Der Doktor setzt dort Iden außer Gefecht.

Die Hirogen werden von der Voyager gerettet. Neelix kann sie überzeugen, dass die Geschichte der Jagd viel besser klingen wird, wenn es heißt, dass das Schiff der Hologramme zerstört wurde. Der Hirogenanführer ist einverstanden und überlässt der Voyager das Schiff. Die meisten Hologramme sind noch intakt, nur die Matrix von Iden wurde irreversibel vernichtet.

Kritik:

Bereits in der Next Generation-Episode "Elementary, Dear Data" (dt.: Sherlock Data Holmes) wurde das Problem angesprochen, dass Hologramme in ihrer Komplexität ein Stadium erreichen können, in dem sie ein eigenes Bewusstsein entwickeln. Die damit verbundenen Probleme und Konsequenzen wurden aber lange Zeit ignoriert. Denn immerhin stellt sich nun die Frage, ob man einer künstlichen Intelligenz mit Bewusstsein nicht bestimmte Lebensrechte einräumen muss.

In "Star Trek - Voyager" spielen inzwischen die Hologramme eine zentrale Rolle. In "Spirit Folk" (dt.: Das Geistervolk) entwickelten die Hologramme der Kleinstadt "Fair Haven" ein eigenes Bewusstsein. Sie begannen, sich und ihre Umwelt wahrzunehmen und im Rahmen ihrer Fähigkeiten zu interpretieren, wodurch sich allerlei Geister- und Aberglaube entwickelte. Und bereits in "Body and Soul" (siebte Staffel) stieß die Voyager auf eine Rasse, die sich im Krieg mit ihren eigenen Hologrammen befand. Vielleicht sollten gerade solche Erfahrungen ein Umdenken innerhalb der Föderation bewirken.

Auf der Voyager waren die Rechte des Doktors immer wieder Anlass für Auseinandersetzungen, man denke nur an "Latent Image" (dt.: Verborgene Bilder), als Janeway argumentierte, der Doktor sei im Grunde nur eine Maschine und habe kein Recht, über eine Umprogrammierung selbst zu entscheiden. Die Frage ist natürlich, ob das wirklich der Fall ist, oder ob wir nicht ein Bewusstsein unterstellen müssen, sobald wir eine Simulation nicht mehr von einer echten Intelligenz trennen können. In "Flesh and Blood" gibt es zum Ende des ersten Teils eine weitere Auseinandersetzung zwischen dem Doktor und Janeway. Er wendet ein, dass die Hologramme eine neue Spezies seien, eine Spezies, deren Entstehung Janeway verursacht habe, und sie könne nun nicht dieser Spezies den Rücken zuwenden. Doch Janeway will nichts von einer Diskussion über die "Rechte von Hologrammen" wissen.

Im Finale der Doppelfolge hat Janeway für den Konflikt des Doktors Verständnis, offenbar sieht sie ein, dass ihr Verhalten den Hologrammen gegenüber nicht richtig war. Daher entschließt sie sich sogar, den Doktor nicht zu bestrafen, eine Entscheidung, die bei Schauspielerin Kate Mulgrew auf entschiedene Ablehnung stieß. Sie telefonierte sogar lange mit Kenneth Biller, um ihn zu überzeugen, dass Janeway sich unglaubwürdig mache, würde sie eine derartige Befehlsverweigerung und den Verrat des Doktors ohne Konsequenzen akzeptieren. Doch Kenneth Biller blieb bei seiner Ansicht, und daher entschloss sich Kate Mulgrew dazu, den Schlussdialog besonders hart und bedrohlich zu spielen, so als wolle sie unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass sie sich jetzt gegen eine Bestrafung entschieden habe, dass sie aber einen erneuten Verrat an ihr und der Crew niemals tolerieren würde.

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Letztes Update:
24. September 2001

©2001 Thomas Höhl.