Inhalt:
Kor kommt auf die Station und bittet Dax um Hilfe. Er hat auf Vulkan als klingonischer Botschafter gedient. Ein Vulkanier brachte eine gefundenes Stück Stoff mit, das von einer Kleidung stammt, die mit dem Schwert von Kahless in Berührung gekommen war. Die Entdeckung wurde bei einer Bergbaumission im Gammaquadranten gemacht.
Dax findet tatsächlich DNA-Spuren der Hur'Q und von Klingonen. Sie entdeckt außerdem Metallreste eines vierzehnhundert Jahre alten Bat'Leths. Da die Hur'Q vor tausend Jahren das Schwert von Kronos stahlen, denkt Kor, daß er nun eine Spur gefunden hat, die zu dem Schwert führt. Er möchte, daß Dax ihn begleitet, und auch Worf darf bei der Mission teilnehmen.
Auf dem Planeten finden die drei schnell das Schwert von Kahless. Plötzlich tauchen andere Klingonen auf. Toral, der uneheliche Sohn von Duras, überrascht die drei und will das Schwert an sich bringen. Doch Kor, Worf und Dax können die anderen überwältigen und fliehen. Doch dann beginnen sie sich um das Schwert zu streiten. Mißtrauen entsteht, schließlich versuchen sich die beiden Klingonen gegenseitig umzubringen. Zuletzt erkennen sie, wie gefährlich dieses Schwert geworden ist und daß es das klingonische Volk nicht vereinen wird, sondern eher die Intrigen und Mißgunst noch weiter verstärken würde. Also beamen sie das Schwert ins All.
Kritik:
Ich muß zugeben: Der ganz große Klingonenfan bin ich nicht. Ich bezweifle aber, daß ein Fan der Klingonen von "The Sword of Kahless" so viel mehr begeistert sein dürfte als ich. Die Episode erzählt eine klassische Abenteuerstory und überzeugt durch die Darstellerleistungen der engagierten Akteure, sie ist aber allenfalls kurzweiliger Durchschnitt.
Die Story enthielt alle klassischen Fantasy-Quest-Elemente: Der zu findende Talisman, von dem eine merkwürdige, zerstörerische Wirkung ausgeht und einzelne, kleine Abenteuer, die auf der Reise zu bestehen sind. Die Geschichte erinnert ein wenig an "Treasure of Sierra Madre" (dt.: Der Schatz der Sierra Madre) von B. Traven, einem Klassiker des Abenteuergenres, der unzählige Male kopiert und parodiert wurde. Es ist daher das grandiose Zusammenspiel zwischen Kor und Worf, das diese Episode über den Durchschnitt hebt und so reizvoll macht.
In den letzten Seasons fällt auf, daß die Autoren in Star Trek immer wieder kleine Doppeldeutigkeiten über ihre Autorenarbeit einbauen. Ein sehr schönes Beispiel ist natürlich die Voyager-Episode "Worst Case Scenario". Auch in "Sword of Kahless" gab es einen solchen Seitenhieb, als jemand bemängelt, Kors Geschichte sei doch absolut unglaubwürdig, und O'Brien meint: "Who cares? He tells it well!" (Dt.: Wen kümmert's? Er erzählt sie gut.) Das ist im Grunde das Motto von Star Trek. Ungereimtheiten wird man immer finden, wenn man danach sucht, aber wenn kümmert's? Die Geschichten sind gut erzählt, und das ist es, worauf es letztlich ankommt.
Besonders erfreulich ist, wie sehr Worfs ältere und jüngere Vergangenheit in diese Episode eingebaut und zur Figurenvertiefung genutzt wurde. So wurde Worfs jüngste Entehrung angesprochen, aber auch Toral, der uneheliche Duras-Sohn aus der TNG-Episode "Redemption Part 2" (dt.: Der Kampf um das klingonische Reich Teil II), tauchte noch einmal auf. Es war nicht nur eine gute Idee, diese Figur noch einmal zu erwähnen, es brachte auch die Story weiter, weil hier noch einmal über Worfs "menschliche" Entscheidung, Toral zu verschonen, diskutiert wurde.
Natürlich gab es auch ein paar kleinere Schwächen. Das Versteck des Schwertes und das mit dreisekündigem Technobabble zu überlistende Kraftfeld (das die Vulkanier angeblich nicht überwinden konnten) war nicht so überzeugend. Auch ein wenig fragwürdig war der Umstand, daß Kor klingonischer Botschafter auf Vulkan war. (Die armen Vulkanier.)
John Colicos durfte hier zum zweiten Mal in DS9 den Classic-Klingonen Kor spielen. Sein erster Auftritt in DS9 war in der Episode "Blood Oath" (dt.: Der Blutschwur).
Die US-Zeitschrift "TV Guide" gab diese Episode in der Wiederholung als "Tagestip" an, das erste Mal, daß eine Star Trek-Episode in einer Wiederholung Tagestip war. Ursprünglich war geplant, daß man am Ende Worf in seinem Quartier sieht, wie er das echte Schwert versteckt hält, während eine Kopie ins All gebeamt wurde.
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