DS9: 101
"Looking for Par'Mach in All the Wrong Places" (Gefährliche Liebschaften)

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Staffel5
100: "The Ship"
102: "...Nor the..."
US-Erstsendung:
5.10.1996

SAT1-Erstsendung:
20.2.1998

Regie:
Kim Friedman

Drehbuch:
Hans Beimler

Story:
Pam Wigginton
Rick Cason

Musik:
Jay Chattaway

Gaststars:

Rosalind Chao
als Keiko

Joseph Ruskin
als Tumek

Phil Morris
als Thopok

Mary Kay Adams
als Grilka

Inhalt:

Star Trek - Deep Space NineDie Klingonin Grilka betritt die Station. Worf ist von ihrer Schönheit sofort begeistert. Um so fassungsloser ist er, als er erfährt, daß sie die Exfrau von Quark ist. Worf versucht Grilkas Beschützer zu einem Kampf zu provozieren, um Grilkas Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch Tumek erklärt Worf, es sei Grilka unmöglich, sich mit einem entehrten Klingonen abzugeben. Worfs Liebeskummer wird nicht gerade besser, als er erfährt, daß Grilka den Ferengi Quark zum Abendessen eingeladen hat. Quark möchte von Worf wissen, wie man eine Klingonin erobert. Mit Worfs Hilfe hat Quark auch einigen Erfolg bei Grilka. Das ruft die Empörung von Thopok hervor. Er fordert Quark zum Kampf auf Leben und Tod heraus. Worf läßt sich überreden, Quark abermals zu helfen. Mit einem Sender überträgt er die Nervenimpulse für die Kampfbewegungen, die Worf in einem anderen Holodeck ausführt, direkt auf Quark. Worf verschont jedoch Thopok. Dax ergreift die Gunst der Stunde, um Worf von seinem Liebeskummer zu erlösen. Am Ende müssen sich Quark und Dax von Bashir verarzten lassen.

O'Brien kümmert sich indessen fürsorglich um Kira, die wegen ihrer Schwangerschaft bei den O'Briens wohnt. Er hilft ihr sogar aus der Wanne und massiert ihre Füße. Dabei kommen die beiden sich immer näher. Um Abstand zu gewinnen, will Kira einige Tage auf Bajor verbringen. Doch Keiko besteht darauf, daß O'Brien die schwangere Kira begleitet.

Kritik:

"Looking for Par'Mach in all the Wrong Places" ist eine Fortsetzung von "House of Quark" (dt.: Das Haus der Quark), mit einigen komischen, aber auch einigen albernen Szenen. Die Autoren hätten sich statt dessen mit Odos Menschwerdung beschäftigen sollen. Odos Bestrafung hatte in "Broken Link" (dt.: Das Urteil) so vielversprechend und dramatisch begonnen, war aber in der fünften Staffel auf ein paar Sätze über Rootbier reduziert worden. So folgt "Looking for Par'Mach in all the Wrong Places" dem insoweit bedauerlichen Trend der fünften Staffel zu mehr Action- und Humorepisoden, wobei gerade die humorvoll gemeinten Episoden die große Schwäche der fünften DS9-Season sind. Die vierte Staffel konnte durch Episoden wie "Our Man Bashir" (dt.: Unser Mann Bashir) oder "Little Green Man" (dt.: Kleine, grüne Männchen) begeistern, entsprechendes hat die fünfte Staffel leider nicht zu bieten.

"Looking for Par'Mach in all the Wrong Places" ist im Grunde nicht mehr als eine überflüssige und leidlich komische One-Night-Stand-Episode für Quark. Das hat scheinbar auch Autor Ronald D. Moore erkannt, denn Dax meint in einer Szene zu Quark: "It's not just a one night affair" (dt.: Es ist nicht nur eine Affäre für eine Nacht), worauf Quark abwinkt: "Two nights!"

Völlig unnachvollziehbar ist, weshalb Worf sich überhaupt überreden läßt, Quark zu helfen. Er gibt ihm nicht nur Tips für die Eroberung einer Klingonin, er hilft ihm auch beim Betrügen eines klingonischen Kampfes. Das paßt nun wirklich nicht zu Worf und widerspricht total Worfs ansonsten recht gut ausgearbeiteten Charakter.

"Par'Mach" bezeichnet die klingonische Liebe, die im wahrsten Sinne des Wortes eine schmerzhafte Angelegenheit ist. Die Frage ist daher, wie weit damals die Beziehung zwischen Worf und Deanna Troi in TNG gediehen ist, und ob sich Deanna auch jedesmal hat von Dr. Crusher verarzten lassen müssen. Wegen der blauen Flecken warfen manche Fans Autor Ronald D. Moore vor, er habe damit die Mißhandlung von Männern gegenüber Frauen verherrlichen wollen. Das ist natürlich aus doppelter Hinsicht unsinnig. Zum einen wählte Ronald D. Moore bewußt zwei Beziehungen, und einmal hatte die Frau (Dax), einmal der Mann (Quark) die Beulen. Zum anderen besteht ja wohl ein Riesenunterschied zwischen einem liebevollen und von beiden Partnern gewollten Sexkampf, der ein paar blaue Flecken zurückläßt, und einer gezielten Mißhandlung oder gar Vergewaltigung.

Recht witzig ist das Ende mit Bashir, als er die Sexgeschädigten verarzten muß. Als er Quark und Grilka fragt, was passiert ist, sich die beiden aber nur mit bedeutungsvollen Blicken ansehen, meint Bashir verstört: "Never mind. I don't need that particular image running around in my head. I'll just treat you." (Dt.: Vergessen Sie's. Ich brauche davon nur wirklich keine genaue Vorstellung, die dann in meinem Kopf herumspukt. Ich werde Sie bloß verarzten.) Dann kommt das doch recht ramponierte Liebespaar Worf und Dax herein, und als Bashir begreift, was vorgefallen ist, erwidert er nur noch: "I don't need that image either; in fact, I'm going to stop asking that question altogether. People can come in, I will treat them, and that's all." (Dt.: Diese Vorstellung brauche ich genausowenig, überhaupt werde ich aufhören, diese Frage zu stellen. Die Leute können reinkommen, ich verarzte sie, und das war's dann.)

Sehenswert ist die Episode eigentlich nur deshalb, weil in ihr die Beziehung zwischen Dax und Worf erstmals ernst wird. Recht kurzweilig ist die Nebenhandlung um O'Brien und Kira. Wundern muß ich mich allerdings über Keiko. Entweder ist die Gute extrem naiv, oder sie wollte O'Brien tatsächlich loswerden und Kira in die Arme treiben.

Regie führte bei dieser Episode Garak-Darsteller Andrew Robinson.

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Letztes Update:
19. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.