Inhalt:
Die Klingonin Grilka betritt die Station. Worf ist von ihrer Schönheit
sofort begeistert. Um so fassungsloser ist er, als er erfährt, daß
sie die Exfrau von Quark ist. Worf versucht Grilkas Beschützer zu
einem Kampf zu provozieren, um Grilkas Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch
Tumek erklärt Worf, es sei Grilka unmöglich, sich mit einem entehrten
Klingonen abzugeben. Worfs Liebeskummer wird nicht gerade besser, als er
erfährt, daß Grilka den Ferengi Quark zum Abendessen eingeladen
hat. Quark möchte von Worf wissen, wie man eine Klingonin erobert.
Mit Worfs Hilfe hat Quark auch einigen Erfolg bei Grilka. Das ruft die
Empörung von Thopok hervor. Er fordert Quark zum Kampf auf Leben und
Tod heraus. Worf läßt sich überreden, Quark abermals zu
helfen. Mit einem Sender überträgt er die Nervenimpulse für
die Kampfbewegungen, die Worf in einem anderen Holodeck ausführt,
direkt auf Quark. Worf verschont jedoch Thopok. Dax ergreift die Gunst
der Stunde, um Worf von seinem Liebeskummer zu erlösen. Am Ende müssen
sich Quark und Dax von Bashir verarzten lassen.
O'Brien kümmert sich indessen fürsorglich um Kira, die wegen
ihrer Schwangerschaft bei den O'Briens wohnt. Er hilft ihr sogar aus der
Wanne und massiert ihre Füße. Dabei kommen die beiden sich immer
näher. Um Abstand zu gewinnen, will Kira einige Tage auf Bajor verbringen.
Doch Keiko besteht darauf, daß O'Brien die schwangere Kira begleitet.
Kritik:
"Looking for Par'Mach in all the Wrong Places" ist eine Fortsetzung
von "House of Quark" (dt.: Das Haus der Quark), mit einigen komischen,
aber auch einigen albernen Szenen. Die Autoren hätten sich statt dessen
mit Odos Menschwerdung beschäftigen sollen. Odos Bestrafung hatte
in "Broken Link" (dt.: Das Urteil) so vielversprechend und dramatisch begonnen,
war aber in der fünften Staffel auf ein paar Sätze über
Rootbier reduziert worden. So folgt "Looking for Par'Mach in all the Wrong
Places" dem insoweit bedauerlichen Trend der fünften Staffel zu mehr
Action- und Humorepisoden, wobei gerade die humorvoll gemeinten Episoden
die große Schwäche der fünften DS9-Season sind. Die vierte
Staffel konnte durch Episoden wie "Our Man Bashir" (dt.: Unser Mann Bashir)
oder "Little Green Man" (dt.: Kleine, grüne Männchen) begeistern,
entsprechendes hat die fünfte Staffel leider nicht zu bieten.
"Looking for Par'Mach in all the Wrong Places" ist im Grunde nicht mehr
als eine überflüssige und leidlich komische One-Night-Stand-Episode
für Quark. Das hat scheinbar auch Autor Ronald D. Moore erkannt, denn
Dax meint in einer Szene zu Quark: "It's not just a one night affair" (dt.:
Es ist nicht nur eine Affäre für eine Nacht), worauf Quark abwinkt:
"Two nights!"
Völlig unnachvollziehbar ist, weshalb Worf sich überhaupt
überreden läßt, Quark zu helfen. Er gibt ihm nicht nur
Tips für die Eroberung einer Klingonin, er hilft ihm auch beim Betrügen
eines klingonischen Kampfes. Das paßt nun wirklich nicht zu Worf
und widerspricht total Worfs ansonsten recht gut ausgearbeiteten Charakter.
"Par'Mach" bezeichnet die klingonische Liebe, die im wahrsten Sinne
des Wortes eine schmerzhafte Angelegenheit ist. Die Frage ist daher, wie
weit damals die Beziehung zwischen Worf und Deanna Troi in TNG gediehen
ist, und ob sich Deanna auch jedesmal hat von Dr. Crusher verarzten lassen
müssen. Wegen der blauen Flecken warfen manche Fans Autor Ronald D.
Moore vor, er habe damit die Mißhandlung von Männern gegenüber
Frauen verherrlichen wollen. Das ist natürlich aus doppelter Hinsicht
unsinnig. Zum einen wählte Ronald D. Moore bewußt zwei Beziehungen,
und einmal hatte die Frau (Dax), einmal der Mann (Quark) die Beulen. Zum
anderen besteht ja wohl ein Riesenunterschied zwischen einem liebevollen
und von beiden Partnern gewollten Sexkampf, der ein paar blaue Flecken
zurückläßt, und einer gezielten Mißhandlung oder
gar Vergewaltigung.
Recht witzig ist das Ende mit Bashir, als er die Sexgeschädigten
verarzten muß. Als er Quark und Grilka fragt, was passiert ist, sich
die beiden aber nur mit bedeutungsvollen Blicken ansehen, meint Bashir
verstört: "Never mind. I don't need that particular image running
around in my head. I'll just treat you." (Dt.: Vergessen Sie's. Ich brauche
davon nur wirklich keine genaue Vorstellung, die dann in meinem Kopf herumspukt.
Ich werde Sie bloß verarzten.) Dann kommt das doch recht ramponierte
Liebespaar Worf und Dax herein, und als Bashir begreift, was vorgefallen
ist, erwidert er nur noch: "I don't need that image either; in fact, I'm
going to stop asking that question altogether. People can come in, I will
treat them, and that's all." (Dt.: Diese Vorstellung brauche ich genausowenig,
überhaupt werde ich aufhören, diese Frage zu stellen. Die Leute
können reinkommen, ich verarzte sie, und das war's dann.)
Sehenswert ist die Episode eigentlich nur deshalb, weil in ihr die Beziehung
zwischen Dax und Worf erstmals ernst wird. Recht kurzweilig ist die Nebenhandlung
um O'Brien und Kira. Wundern muß ich mich allerdings über Keiko.
Entweder ist die Gute extrem naiv, oder sie wollte O'Brien tatsächlich
loswerden und Kira in die Arme treiben.
Regie führte bei dieser Episode Garak-Darsteller Andrew Robinson.
|