Inhalt:
Rom hat Kontaktschwierigkeiten zu seinen neuen Arbeitskollegen. Keiko kommt nach einem fünftägigen Aufenthalt von Bajor zurück. Sie erzählt O'Brien, sie sei nicht Keiko. Sie sei ein Wesen, das von Keikos Körper Besitz ergriffen hat. Wenn O'Brien nicht alle Anweisungen widerspruchslos befolge, werde es Keiko töten. Es kann per Gedankenkraft Keikos Herz anhalten. O'Brien erkennt, daß das ganze kein Scherz ist. Das Wesen zwingt O'Brien, Veränderungen an den Kommunikations- und Sensoren-Relais vorzunehmen. Ansonsten würde das Wesen nur den Bruchteil einer Sekunde brauchen, um Keiko mit einem Gehirnschlag zu töten. O'Brien tut, was das Wesen verlangt. Als O'Brien abends heimkehrt, hat Keiko für ihn eine Geburtstagsparty vorbereitet. Die anderen merken, daß O'Brien recht kurz angebunden ist. Jake erwähnt, daß er von einer Legende hörte, die besagt, daß in den bajoranischen Feuerhöhlen, die Keiko vor kurzem untersucht hat, Geister hausen.
Das Wesen gibt O'Brien am nächsten Tag eine neue Liste von Dingen, die er erledigen soll. Als O'Brien sich Sisko anvertrauen will, stürzt sich Keiko ein Geländer hinunter. O'Brien erkennt, daß er sich niemanden anvertrauen kann, ohne das Leben seiner Frau zu gefährden. Als er bemerkt, wie unglaublich schnell Rom arbeitet, entschließt er sich, ihn einen Teil der Instruktionen des Wesens durchführen zu lassen. Er redet Rom ein, das ganze sei eine Top Secret-Sternenflottenmission, über die er mit niemanden reden dürfe. Rom ist begeistert, denn er sieht eine optimale Gelegenheit, seine Vertrauenswürdigkeit unter Beweis zu stellen.
Dax bemerkt die Modifizierungen und vermutet, daß ein Saboteur an Bord ist. O'Brien meint, er verdächtige Rom, der kurz darauf von Odo festgenommen wird. Rom glaubt noch immer, das sei ein Test seiner Verschwiegenheit. O'Brien deaktiviert die Abhöreinrichtung und unterhält sich mit Rom, der wissen will, warum O'Brien einen Chronitonstrahl auf das Wurmloch abfeuern will. Die neue Frequenz des Deflektornetzes hat die Station in eine massive Chroniton-Quelle verwandelt. Die temporale Disruption würde die Lebewesen im Wurmloch sofort töten. Rom erzählt von einer bajoranischen Legende über falsche Propheten, die aus dem Himmelstempel verstoßen und in den Kristallen der Feuerhöhlen eingesperrt wurden. O'Brien ist nun klar, daß das Wesen sich an den Wurmloch-Aliens rächen will. O'Brien redet dem Wesen ein, daß ihm die Wurmlochwesen egal sind. Er verläßt zusammen mit Keiko die Station in einem Runabout. Doch den Chronitonstrahl hatte O'Brien vorher nicht auf das Wurmloch, sondern auf das Shuttle eingestellt. Das Wesen, das Keiko in seiner Gewalt hat, wird sofort getötet. Keiko ist befreit.
Kritik:
"The Assignment" war eine solide Episode, die nahezu von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln vermochte. Das Thema "Mensch wird von Alien besessen" hatten wir zwar schon recht häufig in Star Trek. (Es war in der TNG-Episode "Power Play" (dt.: Ungebetene Gäste) sogar schon einmal O'Brien passiert. Damals hatte Keiko unter ihm zu leiden.) Wenn aber eine so spannende und glänzend gespielte Episode wie "The Assignment" dabei herausspringt, ist man gerne bereit, über die nicht ganz so originelle Grundidee hinwegzusehen.
"The Assignment" zeigt, wie unterbeschäftigt bislang Keiko-Darstellerin Rosalind Chao war. Ihre Darstellung der besessenen Keiko war in jeder Hinsicht ein Genuß. Mit nur wenigen mimischen Mitteln konnte sie ihren Gesichtsausdruck von freundlich zu spöttisch bis haßerfüllt verwandeln, und oft wechselte ihre Mimik in einer kurzen Szene mehrmals hintereinander, zum Beispiel, wenn eine andere Person den Raum betrat. Daß "The Assignment" so kurzweilig war ist größtenteils auch ihr Verdienst.
Rom hat nun die mysteriöse Verwandlung vom Vollidioten zum Supertechniker abgeschlossen. In "Babel" meint Quark noch: "Rom is an idiot who couldn't fix a straw that was bent." (Dt.: Rom ist ein Idiot, der nicht einmal einen gebogenen Strohhalm geradebiegen kann.) Deswegen war Quark damals wegen der Reparatur der Replikatoren auch auf O'Brien angewiesen. In "Heart of Stone" (dt.: Herz aus Stein) reparierte jedoch Rom bereits die Replikatoren selbst. In "Little Green Man" (dt.: Kleine, grüne Männchen) beherrschte Rom bereits bestes Technikkauderwelsch. Und jetzt ist Rom sogar schneller und scharfsinniger als unser Reparaturgenie Miles O'Brien.
Sisko lobt Keiko wegen des zeitaufwendigen Nachtisches? Woher weiß er, daß sie ihn nicht repliziert hat? Ist das wieder so ein nicht replizierbarer Nachtisch? In der TNG-Folge "The Wounded" (dt.: Der Rachefeldzug) war Keiko noch völlig fassungslos, als O'Brien ihr von seiner Mutter erzählte, die tatsächlich noch mit den Händen kocht. Damals schien das eigenhändige Kochen noch eine ungewöhnliche Ausnahme gewesen zu sein.
Etwas bedauerlich war, wie ablehnend die Sternenflotten-Leute mit Rom umgingen. Etwas mehr Aufgeschlossenheit erwarte ich da schon von "echtem Sternenflotten-Material". Gut, nachdem Rom mithalf, Keiko zu retten, gab es für ihn eine Party, aber muß man in der Sternenflotte immer erst irgend jemanden das Leben retten, um anerkannt zu werden? Fast scheint es so, denn Barclay wurde auch erst so richtig akzeptiert, als er ausnahmsweise einmal bei der Rettung der Enterprise Wesley zuvorkommen durfte. Abgesehen davon: In "Our Man Bashir" (dt.: Unser Mann Bashir) war es Rom zu verdanken, daß Sisko, Kira, Dax und O'Brien gerettet wurden. Hatte man das schon wieder vergessen?
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