DS9: 105
"Let He Who is Without Sin..." (Die Reise nach Risa)

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Staffel5
104: "Trials and..."
106: "Things Past"

DS9-Cover
US-Erstsendung:
9.11.1996

SAT1-Erstsendung:
27.2.1998

Regie:
René Auberjonois

Drehbuch:
Robert Hewitt Wolfe
Ira Steven Behr

Musik:
Paul Baillargeon

Gaststars:

Vanessa Williams
als Arandis

Monte Markham
als Pascal Fullerton

Chase Masterson
als Leeta

Frank Kopyc
als Bolianer

Inhalt:

Dax gelingt es, Worf zu überreden, einen gemeinsamen Urlaub auf dem Vergnügungsplaneten Risa zu verbringen. Unerwartet schließen sich Bashir und Leeta an, die ebenfalls einen Abstecher nach Risa planen. Leeta mußte aber Quark versprechen, ihn mitzunehmen, sonst hätte sie keinen Urlaub bekommen. Auf Risa versucht Dax vergeblich, Worfs Laune zu verbessern. Dax trifft sich mit Arandis, einer Freundin von Curzon, was Worf für unangebracht hält. Im seiner Suite begegnet Worf Fullerton, dem Anführer einer Fundamentalisten-Bewegung. Worf ist empört, als er Leeta sieht, die sich mit einem Risa-Mann vergnügt. Bashir verbringt dafür seine Zeit mit einem Risa-Girl.

Fullerton hält eine große Rede über die Verweichlichung der Föderationsmitglieder. Worf ist beeindruckt. Leeta und Bashir erklären Worf, daß sie ein bajoranisches Trennungsritual vollziehen. Worf findet das nur noch empörender. Plötzlich bringen die Fundamentalisten mit Waffen alle Hotelbewohner in ihre Gewalt. Fullerton erklärt, das sei nur eine Demonstration gewesen, wären sie von Klingonen oder Jem'Hadar angegriffen worden, wären sie längst alle tot. Leeta gesteht Julian, daß sie schon seit Monaten in Quarks Bruder Rom verliebt ist. Worf überrascht Dax, die sich gerade bei Arandis aufhält. Er wird daraufhin so zornig, daß er den Entschluß faßt, Fullerton zu unterstützen. Er hilft ihm, die Wetterkontrollstation zu sabotieren. Sofort bricht auf Risa ein schweres Unwetter aus. Dax stellt Worf zur Rede. Sie möchte wissen, warum es ihm nie gelingt, sich gehen zu lassen. Worf gesteht Dax, daß er im Alter von 13 Jahren bei einem Fußballspiel einen menschlichen Jungen tödlich verletzte. Damals hat er sich geschworen, sich immer unter Kontrolle zu halten. Fullerton geht inzwischen dazu über, künstliche Erdbeben zu erzeugen, wird aber von Worf aufgehalten.

Kritik:

"Let He Who Is Without Sin" ist einer der Tiefpunkte der fünften Staffel. Eine lächerliche und reichlich dünne Story, plumpe Gags und entnervend dumme Streitdialoge zwischen Dax und Worf machen diese Episode beinahe unerträglich.

Der Teaser beginnt schon mal reichlich schwach, und Odos Bemerkung, daß die O'Briens ihr Kind Sean nennen wollen und Sean auf bajoranisch Sumpf bedeute, ist genau die Art von nichtssagendem Schwalldialog, auf den man gerne verzichten könnte.

Danach wird es aber nur noch schlimmer. Kein Unsinn scheint groß genug, um ihn nicht für einen seichten Dialog in Kauf zu nehmen. So erfahren wir, daß Curzon beim Jamaharohn mit Arandis starb, ein müder Gag, der sich kaum mit den Rückblicken im DS9-Pilotfilm (dort sah man, wie Curzon kurz nach der Verpflanzung des Trillkörpers starb) in Einklang bringen läßt. Fullertons Rede war auch ein zu geballter Unsinn. Er wirft Leuten, die sich auf einem Erholungsplaneten befinden, tatsächlich Faulheit vor und beklagt sich, daß die Leute Replikatoren benutzen und man würde schon sehen, was geschehe, sobald der Jem'Hadar käme. Wenn man schon einen Gegenspieler einführt, sollten seine Aussagen wenigstens einen nachvollziehbaren Kern beinhalten. Und die Autoren gehen dann sogar noch so weit, daß sich Worf tatsächlich für diesen Blödsinn begeistert.

Gegen Ende begründet Worf seine Humorlosigkeit mit dem typischen Schlüsselerlebnis aus der Kindheit, einem abgedroschenen TV-Klischee, das hier auch noch völlig unglaubwürdig war. Wenn Worf wirklich mit 13 Jahren den Tod eines Mitschülers verursachte, warum hat Worfs Ziehvater in "Family" (dt.: Familienbegegnung) dann so begeistert von der Rauferei erzählt, die Worf am Tag seiner Einschulung gegen einige ältere Schulkameraden gewann? Nein, nachdem wir nun die Worf-Figur schon so viele Jahre kennen, wirkt diese Erklärung zu sehr aus dem Hut gezaubert.

Der Gastauftritt von Vanessa Williams (bekannt aus "Eraser") war ebenfalls völlig überflüssig. Nicht nur, daß man ihre Rolle problemlos hätte weglassen können, sie schauspielerte auch so schlecht, daß sie selbst von Chase Masterson an die Wand gespielt wurde.

Offenbar gibt es immer noch nicht wenige Leute, die sofort einschalten, wenn sie Aussicht auf etwas nackte Haut bekommen. Nur so ist es zu erklären, weshalb "Let Who Is Without Sin" die zweithöchste Einschaltquote der gesamten fünften Staffel hatte. Viele dürften sich da aber auf den Arm genommen gefühlt haben, denn der US-Werbetrailer hatte sogar einige Nacktszenen angedeutet, die in der Episode dann gar nicht vorkamen.

Eines der Risa-Girls, das zu Beginn der Episode zu sehen ist, spielte in der Episode "Soul Mates" (dt.: Drei Frauen für Mollari) aus der SF-Serie "Babylon 5" eine von Londos Ehefrauen.

DS9-Produzent Ira Steven Behr äußerte sich in einem Interview mit Ian Spelling für eine Spezialausgabe der "New York Times" sehr unzufrieden über diese Folge. Er bezeichnete sie als die "größte Enttäuschung" der fünften Staffel und als "schönes Stück schlechtes Fernsehen". René Auberjonois, der bei dieser Episode Regie führte, meinte zu Ira Steven Behr, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte: "Das ist ja wie 'Love Boat'." Seitdem wurde die Episode unter den Autoren nur noch die "Love Boat-Episode" genannt.

Dax-Darstellerin Terry Farrell hat einen Sonnenallergie, und es verzögerte die Dreharbeiten, weil sie nur im Schatten gefilmt werden konnte.

Während der Dreharbeiten der Episode wurde das gemeinsame Kind von Nana Visitor und Alexander Siddig geboren. René Auberjonois achtete daher darauf, daß Bashir-Darsteller Siddig möglichst viel bei der Mutter seines Kindes sein konnte. Der Junge kam am 16. September 1996 zur Welt und wurde auf den Namen Django El Fadil getauft. Nana Visitor und Alexander Siddig haben am 22. Juni 1997 in England geheiratet.

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Letztes Update:
19. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.