DS9: 124
"Call to Arms" (Zu den Waffen!)

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Staffel5
123: "In the Cards"
125: "A Time..."
US-Erstsendung:
14.6.1997

SAT1-Erstsendung:
25.3.1998

Regie:
Alan Kroeker

Drehbuch:
Robert Hewitt Wolfe

Musik:
Jay Chattaway

Gaststars:
Andrew Robinson
als Garak

Aron Eisenberg
als Nog

Jeffrey Combs
als Weyoun

Marc Alaimo
als Dukat

J.G. Hertzler
als Martok

Melanie Smith
als Tora Ziyal

Casey Biggs
als Damar

Max Grodenchik
als Rom

Inhalt:

CoverImmer mehr Völker schließen mit dem Dominion Nichtangriffs-Verträge. Erneut fliegt ein Jem'Hadar-Konvoi durch das Wurmloch. Sisko ist der Ansicht, daß es so nicht weitergeht. Er will das Dominion daran hindern, weitere Konvois durch das Wurmloch zu schicken. Rom kommt auf die Idee, selbstreplizierende Minen vor dem Wurmloch zu plazieren. Als Weyoun davon erfährt, besucht er Sisko und fordert, daß dieses Unternehmen gestoppt wird. Sisko hält ihn hin. Außerdem überredet er den Ministerrat von Bajor, einen Nichtangriffspakt mit dem Dominion zu vereinbaren.

Odo und Kira kommen überein, das Liebesgeständnis von Odo erst einmal zu ignorieren, während Leeta und Rom heiraten.

Obwohl das Dominion angreift, gelingt es, das Minenfeld rechtzeitig fertigzustellen. Sisko gibt schließlich den Befehl zur Evakuierung. Kira, Odo, Quark und Nog bleiben auf der Station. Auch Jake ist geblieben, weil er als neuer Korrespondent für den Nachrichtenservice der Sternenflotte vor Ort berichten möchte. Als Dukat und Weyoun die Station übernehmen, erkennt Dukat, daß Sisko plant, zurückzukehren, denn er hat seinen Baseball nicht mitgenommen.

Kritik:

"Call to Arms" ist ein aufregender und würdiger Abschluß einer ereignisreichen fünften Staffel. Das ist nicht zuletzt der beeindruckenden Raumschlacht zu verdanken. Höhepunkt der Episode ist aber der Cliffhanger, der sich traditionsgemäß ohne die "To be continued..."-Worte präsentierte, auch wenn dieses Seasonfinale mehr Cliffhanger-orientiert war als die Abschlußepisoden der vorangegangenen DS9-Staffeln.

Ira Steven Behr war gegen die "To be continued..."-Schrift, weil er befürchtete, die Zuschauer könnten sonst denken, das ganze sei der erste Teil eines Zweiteilers und alles würde in der Pilotepisode der sechsten Staffel zu einem Ende gebracht werden. Vielmehr sollte aber "Call to Arms" viele Elemente beinhalten, die in der gesamten sechsten Staffel eine große Rolle spielen würden.

Ansonsten gibt sich "Call to Arms" leider nicht sehr originell. Es scheint, als sei die ganze Episode nur auf die Raumschlacht und das offene Ende ausgerichtet. Zuvor gab es viel Leerlauf, auch wenn dieser Leerlauf durch manch witzigen Dialog versüßt wurde.

Weniger geglückt waren die Szenen mit Leeta und Rom, die oft nur überflüssig oder sogar peinlich wirkten. Komisch gemeint, aber wenig ergiebig war der Teaser. Leeta und Rom können sich nicht auf ein geeignetes Hochzeitskleid einigen, obwohl ihnen Garak 153 Vorschläge gemacht hat. Verblüffend ist bei dieser Szene das offenbar sehr gute Gedächtnis von Leeta und Rom, denn die beiden unterhalten sich, ohne nachsehen zu müssen, über die Kleider 38 und 64. Noch unangenehmer war allerdings eine reichlich witzlose "Casablanca"-Parodie, als Rom Leeta auffordert, das Shuttle zu besteigen und nicht zurückzusehen.

Etwas besser waren die Szenen zwischen Quark und Rom. Ein wenig überflüssig erschien jedoch der Abschnitt, als Kira feststellt, daß Quark sich bereits mit einem riesigen Vorrat an cardassianischer Yamok-Soße eingedeckt hat (nach alter DS9-Tradition offenbar ein wieder einmal nicht oder nicht so gut replizierbares Lebensmittel). Das wirkte doch ein wenig plump. Die Yamok-Soße wurde erstmals in der DS9-Episode "Progress" (dt.: Mulliboks Mond) erwähnt und hat sich inzwischen zu eine Art Running Gag entwickelt, der auch von O'Brien angesprochen wurde: "What is a yamok anyway?" (dt.: Was ist überhaupt ein Yamok?).

Etwas unklar ist auch das Prinzip der selbstreplizierenden Minen. Verständlich ist noch das System: Wird eine Mine zerstört, erzeugen die Minen im Umfeld eine neue Mine, indem sie sie replizieren. Nicht ganz einleuchtend ist jedoch, warum das Minenfeld erst aktiviert werden kann, wenn alle Minen positioniert sind. Auch muß die Frage erlaubt sein, warum sich dann nicht gleich das ganze Minenfeld selbst replizieren und ausbreiten kann, nachdem man die ersten Minen ausgesetzt hat. Weiterhin ist unklar, wie es möglich sein soll, daß die Minen sich immer wieder gegenseitig erneuern. Würde den Minen da nicht schnell die Energie ausgehen? In einigen Einstellungen sah es so aus, als wären die Minen höher als die Defiant. In einer Innenansicht der Defiant sah man jedoch, wie O'Brien neben einer Mine steht, und da reicht sie ihm nur bis zur Hüfte.

Die Höhepunkte der Episode waren alle Szenen im Zusammenhang mit Weyoun. Spätestens hier sollte sich zeigen, daß es eine sehr gute Idee war, den Charakter mit der Klon-Erklärung "wiederzubeleben". Es hat ein wenig lange gedauert, aber in der fünften Staffel bekamen die Vorta allgemein ein sehr interessantes Profil.

Auch wenn die Autoren an "The Ship" (dt.: Das Schiff) zurückdachten und Weyoun und Dukat im Jem'Hadar-Schiff über die eigenwilligen Sichtgeräte verfügten, sah es hier wie bereits in früheren Episoden so aus, als würden die beiden doch auf einen Sichtschirm blicken. Dabei wurde in "The Ship" ausdrücklich festgestellt, daß die Jem'Hadar-Schiffe nicht über einen Sichtschirm verfügen.

Bei dem enormen Angriff der Jem'Hadar gegen die Station wurden zwar viele Bilder aus früheren Episoden wiederverwendet, das schmälerte aber den Gesamteindruck dieser gewaltigen Raumschlacht kaum. Laut FX-Supervisor David Stripes waren in dieser Szene keine Runabouts zu sehen, weil sie im Vergleich zu den Jem'Hadar-Schiffen ohnehin viel zu klein gewesen wären. Die offizielle Begründung ist, daß die Runabouts dafür verwendet wurden, Bajoraner nach Bajor zu evakuieren.

Der große Angriff auf die Station bestand fast hauptsächlich aus Modellaufnahmen, die in wochenlanger Arbeit von der Effektefirma "Image G" erstellt worden waren. Diese Szenen wurden dann mit computergenerierten Schiffen (den kleinen Schiffen im Hintergrund) angereichert.

In der Abschlußsequenz waren folgende Schiffe zu sehen: Zwei Schiffe der Galaxy-Klasse (Enterprise D), zwei Schiffe der Excelsior-Klasse (verwendet wurde das ein Meter große Modell, das für die Voyager-Episode "Flashback" (dt.: Tuvoks Flashback) gebaut worden war), drei Schiffe der Defiant-Klasse (einschließlich der Defiant), drei Schiffe der Miranda-Klasse (Reliant) und viele Klingonenschiffe der K't'ingta und Vor'cha-Klasse (D-7-Kreuzer). Außerdem waren Raumschiffe zu sehen, die bereits in der Schlachtsequenz des Star Trek-Kinofilms "First Contact" (dt.: Der erste Kontakt) verwendet wurden, darunter die Sabre, die Steamrunner und die Akira. Die Enterprise-Schiffe, die Defiants und die Schiffe aus "First Contact" waren CGI-Bilder, die anderen Schiffe waren Modelle. Nicht dabei waren Schiffe der Intrepid-Klasse (Voyager) und auch keine Schiffe der Souvereign-Klasse (Enterprise E).

Robert Hewitt Wolfe verließ mit dieser Episode die Serie. "A Call to Arms" war sein letztes DS9-Drehbuch. Er wendete sich nach der fünften DS9-Staffel neuen Projekten zu, unter anderem dem Kinofilm "Splicers" (20th Century Fox) und dem TV-Film "FutureSport" (ABC). In "Call to Arms" ist Wolfe zum Abschied als Statist zu sehen. In der Szene, als Worf und Dax sich verabschieden, sieht man ihn durch die Luftschleuse laufen. Er trägt eine medizinische Uniform (blau) und ist im Gesicht verletzt. Wolfes Platz nimmt in der sechsten Staffel das Autorenteam David Weddle und Bradley Thompson ein. Die beiden haben bislang als freie Autoren für die Serie gearbeitet und bereits für die fünfte Season die Episoden "The Assignment" (dt.: Die Erpressung) und "Business as Usual" (dt.: Kriegsgeschäfte) geschrieben.

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Letztes Update:
21. September 1998

©1998 Thomas Höhl.