DS9: 127
"Sons and Daughters" (Söhne und Töchter)

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Staffel 6
126: "Rocks and..."
128: "Behind the..."

US-Erstsendung:
13.10.1997

SAT-Erstsendung:
23.5.1998

Regie:
Jesús Treviño

Drehbuch:
Bradley J. Thompson
David Weddle

Musik:
Jay Chattaway

Kamera:
Jonathan West A.S.C.

Gaststars:

Marc Worden
als Alexander Rozhenko

Marc Alaimo
als Gul Dukat

J.G. Hertzler
als Martok

Melanie Smith
als Tora Ziyal

Casey Biggs
als Damar

Sam Zeller
als Ch'Targh

Gabrielle Union
als N'Garen

Inhalt:

CoverFünf neue Crewmitglieder melden sich auf dem Klingonenkreuzer Rottarran, der unter dem Kommando von General Martok steht. Darunter ist zu Worfs Überraschung auch sein Sohn Alexander.

Alexander macht seinem Vater keine Ehre. Seine Kampftechniken sind miserabel, und er begeht einen Fehler nach dem anderen. Schließlich können sich aber Worf und Alexander doch aussprechen. Worf verspricht, daß er Alexander in Zukunft nicht im Stich lassen wird. Er will ihm alles zeigen, was nötig ist, um ein Krieger zu werden. Alexander tritt dem Haus von Martok bei.

Auf der Station will sich Jake der Widerstandsgruppe von Kira und Odo anschließen. Ziyal kommt zurück auf die Station. Sie muß sich entscheiden, wie sie zu ihrem Vater steht.

Kritik:

Diese Episode hätte nun wirklich nicht sein müssen. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Warum eine abgedroschene Vater-Sohn-Klingonen-Geschichte innerhalb des Rückeroberungs-Sechsteilers? Wenn Ira Steven Behr schon ausdrücklich in Interviews bedauerte, daß er die Rückeroberung der Station nicht wie gewünscht in neun Episoden erzählen konnte, warum dann eine derart überflüssige Füllepisode? Und warum wurde Alexander plötzlich wieder in die Serie eingeführt, wenn er später doch keine wichtige Rolle mehr spielen sollte und auch noch mit einem Charakterprofil ausgestattet wurde, das kaum mehr an den Alexander erinnerte, den wir in TNG kennengelernt hatten? Marc Worden spielte seine Rolle nicht schlecht, aber da er einen völlig anderen Typ verkörpert als sein Vorgänger Brian Bonsall, wirkte dieser Alexander wie eine völlig neue Figur. Und da die Episode auch keine befriedigende Antwort dafür lieferte, weshalb Worf seit fünf Jahren (eigentlich müßten es drei sein) nicht mehr mit seinem Sohn gesprochen hat (in der TNG-Episode "Firstborn" (dt.: Ritus des Aufsteigens) schien sich Worf damit abgefunden zu haben, daß Alexander sich nicht der klingonischen Tradition unterordnen will), hätte man Alexander besser weiterhin ignoriert.

Intelligente Teenager findet man in Serien selten. Man muß schon zu Fernsehperlen wie "Picket Fences" greifen, um nicht dem dummen, meist sexbesessenen und oberflächlich-konsumsüchtigen Klischeejugendlichen zu begegnen, der in US-Serien häufig und in deutschen Serien so gut wie immer anzutreffen ist. In "Sons and Daughters" standen gleich zwei Jugendliche, Alexander und Ziyal, im Mittelpunkt, und wenn sie auch nicht sexbesessen oder konsumsüchtig waren, so erschien Alexander doch als ziemlicher Trottel und Ziyal war so naiv wie eine Zwölfjährige. Der offensichtliche Grinskomplex der inzwischen dritten Ziyal-Darstellerin Melanie Smith war auch nicht besonders hilfreich. So nachvollziehbar Ziyals zwiespältige Gefühle gegenüber ihrem Vater sein mögen, Dukat hat sich damals im Breenlager nur schwer davon abbringen lassen, sie umzubringen! Hat sie das vergessen? Da sie Dukat ohnehin kaum kennt, verwundert es ohnehin, daß sie gar so sehr an ihm hängt. Dritter im Bunde ist Jake, der, obwohl er eigentlich nicht mehr zu den Teenagern zählt, nach wie vor in der sechsten Staffel keine gute Figur macht. Und Nog hat auch schon bessere Tage gesehen. Haben die Autoren keine gute Meinung von Teenagern? Das mag eine gewagte These sein, doch dieser Verdacht wird in späteren Episoden wie "Valiant" eigentlich nur noch mehr bekräftigt.

Der Retter dieser Episode ist General Martok, der mehr als überzeugend einen ausdrucksstarken und zugleich väterlichen Klingonen abgibt. Erfrischend ist auch seine für Klingonen ungewöhnliche Selbstironie: "I tell you Worf", meint er. "War is much more fun when you are winning!" (Dt.: Ich kann Ihnen nur eines sagen, Worf. Es macht nur Spaß, Kriege zu führen, wenn man gewinnt.)

Weitere Highlights waren einige Szenen zwischen Kira und Dukat. Die giftigen Dialoge machten Spaß. Kira: "What time?" Dukat: "2130, unless I am unavoidedly delayed." Kira: "Ah, the busy life of an interstellar despot." (Dt.: Um wieviel Uhr? - 21.30 Uhr. Es sei denn, ich werde durch unaufschiebbare Dinge aufgehalten. - Das geschäftige Leben eines interstellaren Despoten!)

Marc Worden ist der vierte Darsteller von Alexander. In "Reunion" war es Jon Steuer, später war es Brain Bonsall. Der "ältere" Alexander aus der Zukunft ("Firstborn") wurde von James Sloyan gespielt.

Diese Episode wurde von dem Autorenteam Bradley Thompson und David Weddle geschrieben, das gemeinsam die Nachfolge von Robert Hewitt Wolfe angetreten hat.

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Letztes Update:
6. Juli 1999

©1999 Thomas Höhl.