Inhalt:
Die Moral in der Föderation sinkt. Sisko entwickelt daher den Plan, DS9 zurückzuerobern. Er will mit einer riesigen Flotte die feindlichen Linien durchbrechen.
Odo ist noch immer unter dem Einfluß des weiblichen Wechselbalgs. Rom ist zum Tode verurteilt und wartet in der Zelle auf seine Hinrichtung. Quark verspricht seinem Bruder, daß er helfen wird, ihn zu befreien. Rom möchte, daß Quark den Deaktivierungsstrahl der Replikatoreinheiten vernichtet.
Kira bittet Ziyal, ihren Vater zu überreden, Rom freizulassen. Doch Dukat macht seiner Tochter nur schwere Vorwürfe, sich nicht wie eine Tochter Cardassias zu verhalten. Quark erfährt von Damar, daß das Minenfeld in einer Woche deaktiviert sein wird. Mit Hilfe von Morn kann Jake diese Information Sisko zukommen lassen. Sisko erkennt, daß er angreifen muß. Allerdings ist die Verstärkung noch nicht eingetroffen.
Odo bittet Kira um Verzeihung, doch Kira meint, dafür sei es längst zu spät. Sisko trifft auf die feindliche Flotte, die zahlenmäßig doppelt so groß ist wie seine.
Kritik:
"Favor the Bold" dient zu einem Großteil als Vorbereitung für den aufregenden Cliffhanger und das "Rückeroberungsfinale". Die Episode ist aber dennoch sehr spannend, da sich die Story vollends auf die interessanten Figuren verläßt. Letztlich ist "Favor the Bold" eine Episode über Personenkonstellationen, die alle sehr gut verdeutlicht wurden. Kira und Damar, Ziyal und Dukat, Odo und der weibliche Wechselbalg... All diese Beziehung steuern in dieser Episode einem spannenden Konflikt entgegen, insbesondere der zwischen Kira und Odo. So meint Kira: "Odo, we are way, WAY past sorry!" (Dt.: Über das Bedauern sind wir schon weit, sehr weit hinaus!)
Die Episode lieferte einige Informationen über die Vorta. Die Vorta haben kein Gespür für Kunst, sie sehen schlecht, hören dafür aber um so besser. Sie sind, wie wir hier erstmals erfahren, ebenfalls von den Wechselbälgern genetisch entworfen worden, auch sie können daher im Grunde nichts für ihr Verhalten.
Die besten Szenen in der Episode sind die zwischen Odo und dem weiblichen Wechselbalg, die uns einen sehr "außerirdischen" Blick auf unsere Existenz ermöglichen. Hellhörig konnte man werden, als der weibliche Wechselbalg meinte, sie würden in der Verbindung ohne Raum und Zeit leben. Gibt es vielleicht irgendwelche Parallelen zwischen den Wechselbälgern und den Propheten im Wurmloch?
Sisko erwähnt, daß er plant, auf Bajor ein Haus zu bauen. Diese Szene (die von den Autoren im letzten Moment eingefügt wurde), sollte in der nächsten Episode eine völlig neue Bedeutung erhalten, als die Wurmlochwesen Sisko prophezeien, daß er auf Bajor keinen Frieden finden werde.
Einziger Negativpunkt dieser ansonsten durchgehend fesselnden Episode ist Leeta, deren Wimmern offenbar so etwas wie eine Seelenverwandschaft zu Rom darstellen sollte. Es wirkte aber nur kindisch und peinlich. Auch war es absolut unglaubwürdig, daß sich Quark und Rom beim Gefangenenbesuch so ungestört über weitere Sabotageakte unterhalten konnten.
Nog ist ab dieser Episode Ensign, was ihm Gelegenheit gibt, noch pfauenhafter herumzustolzieren. Es erscheint zur Zeit zweifelhaft, ob die Autoren diese Figur damit in eine besonders vielversprechende Richtung lenken.
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