Inhalt:
November 2151: Captain Archer will die Oberfläche eines dunklen Planeten untersuchen, der aus dem Orbit seines Sonnensystems ausgebrochen sein muss. Wegen heißer Gase aus dem Inneren des Planeten haben sich Oasen geformt, die eine Sauerstoffatmosphäre mit Vegetation besitzen. Offenbar befindet sich auch ein außerirdisches Schiff in einer dieser Oasen.
Archer leitet ein Außenteam und begibt sich mit T'Pol, Reed und Hoshi auf den Planeten. Dort kann man das Camp der Aliens orten. Plötzlich werden Reed und T'Pol von zwei Angreifern überrascht. Doch man kann die Jäger schnell davon überzeugen, wer man ist. Der Anführer der Jäger heißt Damrus. Er erklärt am Lagerfeuer, dass er vom Planeten Eska stammt. Seine Generation kommt seit Jahrzehnten auf diesen Planeten zur Jagd.
Reed würde gerne bei einer Jagd mitmachen, was ihm Damrus nach einigem Zögern erlaubt.
Als Archer nachts einschläft, wird er von einer geheimnisvollen Frau geweckt. Archer findet etwas seltsam Vertrautes in ihrer Stimme. Die Frau leuchtet geheimnisvoll, doch als er seine Taschenlampe auf sie richtet, verschwindet sie. Archer glaubt fast schon selbst an eine Einbildung, als er die Frau am nächsten Tag wieder sieht. Sie bittet ihn diesmal um Hilfe. Burzaan wird auf die Enterprise gebracht, weil er bei der Jagd verletzt wurde. Dr. Phlox soll sich um ihn kümmern.
Archer kehrt auf den Planeten zurück und findet die seltsame Frau. Sie ist telepathisch begabt und bittet ihn um Hilfe. Ihre Rasse wird von den Eska zum Sport gejagt. Archer begibt sich zu den Eska und versucht sie auszuhorchen. Die Jäger geben zu, dass sie Formwandler jagen, und nun haben sie neue Scanners, mit denen sie die Formwandler aufspüren können. Es ist eine bestimmte chemische Signatur, die die Formwandler ausstrahlen, wenn sie Furcht verspüren.
Archer bittet Dr. Phlox, nach einer Möglichkeit zu suchen, die chemische Signatur der Formwandler zu maskieren. Phlox hat einige Zellen der Formwandler aus der Wunde von Burzaan. Nun erkennt Archer auch, dass die Frau so aussieht wie die Frau aus einem Gedicht, das ihm seine Mutter immer vorgelesen hat, und die er sich damals so vorgestellt hatte. Schließlich findet Dr. Phlox eine Möglichkeit, den Formwandlern zu helfen.
Bei der nächsten Jagd erkennen die Eska, dass sie nun den Formwandlern hilflos gegenüberstehen, weil sie sie nicht mehr scannen können. Sie brechen die Jagd ab und verlassen den Planeten. Archer verabschiedet sich von der Frau.
Kommentar:
"Rogue Planet" ist eine streckenweise entsetzlich langweilige Episode mit einer absurden und unoriginellen Auflösung: Die Frau stammt aus Archers Phantasie, weil er sich in all diesen Details die perfekte Frau aus einem Gedicht erträumte. Und die Fremden können mit der technischen Hilfe von Dr. Phlox vorerst vor den Jägern gerettet werden. Das alles ist völlig uninteressant. Der lahme Konflikt offenbart sich viel zu spät und ist augenblicklich gelöst, während sich hinter der geheimnisvollen Frau barer Unsinn versteckt: Ein Alien, das die Form einer Frau angenommen hat. Da gibt es nun wirklich Originelleres. Und es dient hier nur als durchschaubares Mittel, den witzlosen Plot in die Länge zu ziehen, immerhin gab es für das Alien nicht den geringsten Grund, derart lange so geheimnisvoll zu tun. Sie taucht mehrfach auf und verschwindet wieder, während sie in Rätseln spricht, bis jeder denkt, Archer habe seinen Verstand verloren. Statt dessen hätte sie ihn einfach zu fragen brauchen. Für eine telepathische Rasse, die sogar Archers Jugendtraumfrau nachbilden kann, ist das verblüffend sinnlos. In den ersten drei Abschnitten wiederholt sich dann das Auftauchen und Verschwinden der Frau, während die Story an einem sehr uninteressanten Abschnitt auf der Stelle steht. Das alles vermengt mit endlosen Kamerafahrten durch den Studio-Dschungel macht einen sehr schwachen Eindruck.
Erneut stammt die Story von Berman und Braga; die beiden scheinen ihre kreativen Leistungen wohl zu überschätzen. Vielleicht sollten sie wie zu den Zeiten der Next Generation wieder vermehrt eingehende Story-Vorschläge prüfen, und weniger jede nur denkbare Plotschablone abgrasen, die in der SF schon unzählige Male verbraten wurde. Denn diese Episode krankte bereits an der kümmerlichen Grundidee.
Bemerkenswertes:
Ein dunkler Planet ohne Sonne reist durch das All. Auf ihm befinden sich nur Formwandler, die von "Solids" gejagt werden. Sollte diese Episode etwa die Vorgeschichte sein für die Wechselbälger in Deep Space Nine?
Keith Szarabajka spielte in der dritten Staffel des "Buffy"-Spin-Offs "Angel" den Vampirjäger Daniel Holtz.
Reed geht hier viel vertrauter mit Trip um, er klopft ihm einmal sogar sehr locker auf die Schulter. Immerhin: Man hat die Beziehung zwischen den beiden den Änderungen durch "Shuttlepod One" angepasst.
Nitpicking:
Grüne Pflanzen auf einem Planeten ohne Sonne? Mein Biologieunterricht ist schon länger her, aber braucht man für eine Photosynthese nicht irgendwie die Sonne?
Odo suchte ja lange nach Formwandlern. Hätte er in der Datenbank der Sternenflotte nicht fündig werden müssen? Immerhin hat Archer hier einen ganzen Planeten voller Formwandler entdeckt.
Weshalb ist Reed so sehr von den Infrarotsensoren der Eska beeindruckt? Das müsste in seiner Zeit doch ein noch älterer Hut sein als heute!
Zitat:
"With respect, captain, I wonder if you would be so determined to find this apparition if it were a scantily clad man." (T'Pol)
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