Enterprise: 20
"Oasis" (Schiff der Geister)

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Staffel1
19: "Acquisition"
21: "Detained"
US-Erstsendung:
3.4.2002

SAT1-Erstsendung:
22.8.2003

Regie:
Jim Charleston

Drehbuch:
Stephen Beck

Story:
Stephen Beck &
Rick Berman &
Brannon Braga

Gaststars:

Tom Bergeron
als D'Marr

René Auberjonois
als Ezral

Annie Wersching
als Liana

Rudolph Willrich
als Kuulan

Claudette Sutherland
als Maya

Inhalt:

SzenenbildDie Crew erfährt von dem Händler D'Marr, dass sich auf einem nahegelegenen Planeten ein abgestürztes Raumschiff befindet. Dort könne man einige Vorräte für die Enterprise sammeln. Doch es geht das Gerücht um, auf dem Schiff würde es spuken.

Als ein Außenteam das Schiff untersucht, stößt man bald auf eine lebendige Crew, obwohl die Scanner keine Biosignale aufzeichnen. Offenbar hat sich die Crew hinter einem Schutzschild verborgen. Die Fremden sind Kantareaner. Captain Kuulan erklärt, sein Schiff sei vor drei Jahren von unbekannten Gegnern angegriffen worden. Daraufhin sei man auf dem Planeten abgestürzt. Aus Angst vor den Feinden habe man kein Notsignal angesendet.

Tucker glaubt, das Schiff wieder flugtüchtig zu machen. Während der Reparaturen lernt er eine junge Frau kennen. Sie heißt Liana, sie ist die Tochter des Schiffsmechanikers Ezral. Obwohl Lianas Mutter dagegen ist, kommen Ezral und Tucker sich näher.

Schließlich bittet der Kuulan, dass T'Pol einen Blick auf die Leitungen des Hauptcomputers wirft. Da Tucker noch Instrumente von der Enterprise holen möchte, möchte er, dass Liana ihn begleitet. Dort lernen sich die beiden näher kennen.

Inzwischen stellen Archer, Reed und Mayweather fest, dass die Kantareaner offenbar nicht die Wahrheit gesagt haben. Es gibt keine Spuren eines Angriffs. Und die Pflanzenkammern können unmöglich genug Nahrung für all die Personen liefern. Archer untersucht das Datenmodul des Schiffes, und es ergibt, dass das Schiff aufgrund eines Unfalls abstürzte, und dass dieser Vorfall 22 Jahre her ist.

Als man eine alte Rettungskapsel öffnet, findet man die Leiche von Shilat, einem Kantarianer, der auf dem Schiff noch quicklebendig war. Als man die Kantarianer zur Rede stellen will, wird das Außenteam der Enterprise entwaffnet. Tucker wird gezwungen, weiter die optronischen Leitungen zu reparieren. Schließlich kommt Liana zu ihm und gesteht die Wahrheit. Sie entfernt Datenchips von einer Konsole, und alle Kantarianer verschwinden. Bis auf Ezral und Liana waren es alle Hologramme.

Ezral gesteht, dass er glaubt, verantwortlich für die Katastrophe auf dem Schiff zu sein. Das Schiff war durch einen Ionensturm geflogen, wodurch sich die Plasmaleitungen überluden. Als der Captain eine Notlandung einleitete, verließ Ezral seine Station, um seine junge Tochter zu schützen. Eine Explosion tötete fast die ganze Crew, darunter auch seine Frau. Er und seine Tochter waren die einzigen Überlebenden. Daher erschuf er ihr die Hologramme. Jetzt hat er Angst vor Veränderungen, aber die Direktheit von Tucker kann ihn überzeugen, dass es Zeit wird, den Planeten zu verlassen.

Kritik:

"Oasis" hat zwei große Probleme. Zum einen zählt sie zu den Episoden, die von einem großen Schlussgag leben, die aber nicht wissen, wie sie die Zeit bis dahin kurzweilig oder gar spannend auffüllen sollen. Es fehlen die Gags, es fehlt die Action, von einem fesselnden Konflikt gar nicht zu reden. Die Folge schleppt sich dahin, zeigt uns peinlich unschuldige Romantikszenen zwischen Tucker und Liana nach dem simpelsten Schema F, bis sich endlich herausstellt, dass offenbar mit der Crew etwas nicht stimmt. Nun, das war wohl auch zu erwarten.

Das zweite, noch viel größere Problem ist die Auflösung, eine üble Kopie der Deep-Space-Nine-Episode "Shadowplay" (dt.: Die Illusion), die nur wenige Zuschauer nicht zu einem sehr frühen Zeitpunkt erraten haben dürften. Wie in "Shadowplay" stellen sich die Figuren als Holographien heraus, die ihren Erschaffer eine Traumwelt vorgaukeln sollen. Es bleibt ein Rätsel, weshalb die Autoren gerade diese Idee aufgewärmt haben.

Zu guter Letzt muss sich Ezral nur noch zu der Entscheidung durchringen, dass es Zeit wird, den Planeten zu verlassen. Es folgt eine Standard-Abschiedszene zwischen Liana und Tucker, wir sind im höchsten Maße gerührt.

Die Banalität der Folge ist erschütternd, und die schlechten Kritiken können Rick Berman und Brannon Braga nicht überrascht haben. Selbst die naheliegende Ausrede, nach über 600 Star-Trek-Episoden könnten Wiederholungen gar nicht ausbleiben, ist leicht zu entkräften. Denn wenn man etwas wiederholt, dann sollte man es nur tun, um es diesmal besser zu machen, oder um einem ergiebigen Thema neue Aspekte abzugewinnen. Beides wurde hier versäumt. "Oasis" ist eine langweilige Episode, mit einer belanglosen Handlung und billig wirkenden Kulissen.

Bemerkenswertes:

Warum man René Auberjonois ausgerechnet für diese Episode als Gaststar holte, bleibt ein Rätsel. Die Verbindung zur DS9-Folge "Shadowplay" wird dadurch nur noch augenfälliger, zugleich war es keine besonders ergiebige Rolle für Auberjonois.

Details:

Tom Bergeron, der zu Beginn der Episode den Händler D'Marr spielt, ist in den USA ein bekannter Showmaster einer Gameshow.

Nitpicking:

Wie kam es, dass T'Pol nicht früher die Wahrheit herausfand? Hätte sie weiterhin Scans durchgeführt, hätte sie feststellen müssen, dass man die Kantareaner nicht scannen kann, Ezral und Liana jedoch schon.

Ezral versichert glaubhaft, er habe zu Beginn noch wirklich versucht, das Schiff wieder flugtüchtig zu machen. Wenn er so ohne Weiteres derart echte Hologramme erzeugen kann, scheint er der Technik der Menschen weit voraus zu sein. Dennoch gelingt es Tucker mit ein paar Handgriffen, das Schiff wieder flugtüchtig zu machen!

Zitate:

"You've got a lot to learn about makin' friends!"
"I've made all the friends I need."
(Tucker und Ezral)

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19: "Acquisition"
21: "Detained"
Letztes Update:
16.September 2002

©2002 Thomas Höhl.