Inhalt:

Eine Erstkontaktsituation mit Kreetassanern geht gründlich schief, als einige Aliens während eines Dinners empört aufstehen und davon eilen. Leider kann auch Hoshi nicht herausfinden, über was sich die Fremden so sehr empören.

Als das fremde Shuttle startet, gelangt unbemerkt eine spinnenartige Kreatur an Bord der Enterprise. Erst am Abend erhält Archer einen Notruf von Crewmitglied Kelly. Archer, Trip, Reed und ein weiterer Sicherheitsoffizier begeben sich in den Frachtraum. Dort finden sie die Crewmitglieder Rostov und Kelly in eine Art Spinnennetz eingebunden. Kurz darauf werden auch Archer und Trip von Tentakeln ergriffen und eingesponnen.

Mayweather versucht: das Schiff der Kreetassaner zu kontaktieren, um von dort Informationen über das Wesen zu erhalten. Dr. Phlox scannt in dem Spinnennetzwerk ein neurologisches Nervensystem. Hoshi glaubt, mit dem Wesen Kontakt aufnehmen zu können. Bei dem Versuch, das Wesen zu bekämpfen, stellt man fest, dass davon auch die Biosignale der gefangenen Crewmitglieder betroffen sind. Der Organismus scheint das Nervensystem der Menschen mit seinem verbunden zu haben.

Damit Hoshi ungefährdet mit dem Wesen kommunizieren kann, errichtet Reed zum ersten Mal ein EM-Schutzfeld. Inzwischen kann Mayweather mit den Kreetassanern Kontakt aufnehmen. Diese haben die menschliche Sprache anhand der Datenbank der Enterprise erlernt, und dabei erfährt Mayweather auch, dass es in der Kultur der Kreetassaner ein Tabu ist, in der Öffentlichkeit zu essen. Mayweather erfährt die Heimatwelt der fremden Kreatur.

Hoshi kann sich mit dem Wesen verständigen. Sie erklärt ihm, dass sich die Enterprise auf dem Weg zu seinem Heimatplaneten befindet. Die Kreatur lässt die Menschen frei, und man bringt es auf die Planetenoberfläche, wo es ein größerer Organismus in sich aufnimmt.

Kommentar:

"Vox Sola" ist eine Episode, die mit einer durchschnittlichen Handlung einige recht gute Charakterszenen liefert. Besonders hervorzuheben ist die Beziehung zwischen T'Pol und Hoshi Sato, die in Streit geraten, bis T'Pol ihr erklärt, dass sie viel von Hoshi hält. Unklar bleibt, ob T'Pol dies nur gesagt hat, damit Hoshi ihre Aufgabe besser erledigen kann, oder ob sie dieses Lob ernst meinte. Es bleibt aber eine gute Szene, und man kann hoffen, dass die beiden in künftigen Episoden öfter miteinander zu tun haben, die Chemie zwischen T'Pol und Hoshi funktioniert besser als die zwischen T'Pol und Archer.

Weniger aufregend ist der Rest der Story, vor allem die Dialoge der in den Seilen hängenden Crewmitglieder sind verkrampft plump. Sie sind weder besonders witzig noch besonders tiefsinnig. Ein guter Abschnitt ist noch die nette Idee mit den Kreetassanern, bei denen die Nahrungsaufnahme etwas ähnlich Intimes ist wie bei den Menschen der Sex. Nur Mayweather – die bislang wohl schwächste Figur der Serie – wirkt in dem Dialog mit den Fremden übertrieben unterwürfig.

Besonders schleppend ist der Anfang, bei dem sich Berman und Braga wahrscheinlich wieder mal vor Begeisterung gegenseitig auf die Schultern schlugen. Endlich dürfen die Mitglieder auf der Enterprise das tun, was jeder Durchschnittsamerikaner tut: Sportsendungen im Fernsehen und Filme im Kino ansehen. Da klingen doch mit großem Hall die Worte "Identifikation" und "accessible". Das sind doch endlich mal Figuren, bei denen man sich wiedererkennt, nicht so steife Intelligenzbestien wie auf der Enterprise D. Leider muss ich sagen: Bei mir hat es nicht funktioniert. Erneut nicht. Ich fand es langweilig...

Technisch hinterlässt die Episode einen eher gemischten Eindruck. Das computergenerierte Wesen sieht sehr gut aus, die Seile, in denen Archer dann hängen, sind eher schwach, da nützen auch nichts die dunklen Bilder und die vielen – ein bisschen anstrengenden – Lichtblitze, mit denen Roxann Dawson erfolglos versucht, das "Monster der Woche" gruselig wirken zu lassen.

Fazit: Eine einfache Story, leidlich spannend. Ein Monster hat einige Crewmitglieder in seiner Gewalt, und dabei wollte es doch nur das, was schon E.T. zu mehreren Ferngesprächen veranlasste: Nach Hause. Für einen Science-Fiction-Preis reicht das halt dann doch nicht.

Bemerkenswertes:

Reed errichtet zum ersten Mal ein EM-Schutzfeld, wie wir es aus den anderen Star-Trek-Serien kennen.

Trip will mit Archer ein Video ansehen, auf dem das Finale des Stanford/Texas Wasser-Polos zu sehen ist.

Im Kino läuft der französische Filmklassiker "Lohn der Angst" aus dem Jahr 1953.

Vaughn Armstrong spielt hier den kreetassanischen Captain. Es ist seine elfte Rolle in "Star Trek". Bei "Enterprise" war er bereits mehrfach als Admiral Forrest und als klingonischer Captain zu sehen.

Der Titel "vox sola" heißt einzigartige Stimme.

Zitat:

"Are you staying for the movie tonight?"
"What's playing?"
"Wages of Fear. Classic French film. No, you'll like it. Things blow up."
"Hmm. Sounds fun."
(Mayweather and Reed)