Inhalt:
Picard informiert Wesley, dass ein Platz an der Sternenflottenakademie frei geworden ist und er in zwei Wochen an der Akademie erwartet wird. Wesley ist überglücklich und soll zuvor noch eine letzte Mission mit Picard erfüllen. Der Captain soll einen Streit zwischen Bergleuten schlichten und Wesley soll ihn dabei auf dem Shuttle des Bergarbeiters Dirgo begleiten. In der Zwischenzeit soll die Enterprise einem Notruf von Gamelan V nachgehen.
Kurz vor dem Ziel gerät das Shuttle in Schwierigkeiten und muss auf einem Mond der Klasse M notlanden. Am Landeort herrscht ein wüstenartiges Klima. Um zu überleben machen sich die drei auf um in naheliegenden Bergen Unterschlupf zu suchen. Dort findet man im inneren einer Höhle sogar eine Quelle, aber sie wird von einem Energiefeld abgeschirmt. Als Dirgo darauf feuert erscheint eine Art Wächter aus Energie, der einen Steinschlag auslöst. Picard rettet Wesley davor von einem Stein getroffen zu werden, wird dabei aber selbst verletzt.
Inzwischen ist die Enterprise bei Gamelan V eingetroffen. Die Welt wird von einem uralten unterlichtschnellen Frachter bedroht der in das Gravitationsfeld des Planeten geraten ist und der sehr starke radioaktive Strahlung abgibt. Um die schutzlose Welt zu retten nimmt man den Frachter mittels Traktorstrahl in Schlepp und zieht ihn in Richtung Sonne. Riker wird informiert, dass Picard und Wesley nicht bei den Bergleuten angekommen sind. Er beschließt die Mission zu beenden und sich danach auf die Suche nach Picard zu machen.
Auf dem Mond verschlechtert sich währenddessen der Zustand von Picard. Als Dirgo entgegen Wesleys Vorschlag versucht an die Quelle zu kommen wird er vom Wächter getötet. Wesley ist dadurch jedoch in der Lage mit Hilfe seines Tricorders ein Mittel gegen den Wächter zu finden und so Wasser für den verletzten Captain zu erhalten. Einige Zeit später werden Picard und Wesley von der Enterprise entdeckt und gerettet.
Kommentar:
"Final Mission" ist eine eher langweilige Episode ohne echte Höhepunkte. Es sind sowohl der A-Plot um Wesleys letzte Mission (zu sentimental und uninteressant) als auch die B-Handlung um die Rettung eines Planeten vor einem radioaktiv verstrahlten Frachter (unlogisch und nicht wirklich spannend) schwer genießbar.
Während bei dem Abschnitt um Wesley und Picard wenigstens noch Patrick Stewart und Wil Wheaton als Darsteller überzeugen können und auch Nick Tate als sturer Shuttlepilot Dirgo durchaus Pluspunkte sammeln kann und so den Kitsch etwas erträglicher machen, so fällt die Handlung um den verstrahlten Frachter völlig ab. Spannung wird aufgebaut oder besser: es wird versucht, Spannung aufzubauen indem man physikalische Tatsachen wie Massenträgheit einfach ignoriert, um eine gefährliche Situation entstehen zu lassen. Nur leider ist alles furchtbar unspektakulär und uninteressant, auch ein Countdown bis zu einer angeblich "letalen Strahlungsdosis" kann da nicht wirklich helfen, außerdem hatten wir selbiges schon in der besseren Folge "Booby Trap" (dt.: Die Energiefalle).
"Final Mission" ist also nur in der Hinsicht erwähnenswert, als dass sie den letzten Auftritt von Wil Wheaton als Teil der regulären Hauptdarstellerriege markiert.
Viele Fans haben den Ausstieg von Will Wheaton begeistert begrüßt, da Wesley Crusher für viele Trekker seit Beginn der Serie ein rotes Tuch war. Man kann von Wesley Crusher halten was man will, Wil Wheaton verkörperte die Rolle zumindest glaubhaft und mit einer gewissen Hingabe.
Bemerkenswertes:
Nick Tate (Dirgo) war einer der Hauptdarsteller in der kurzlebigen, aber doch recht populären britischen SF-Serie "Space 1999" (dt.: Mondbasis Alpha 1).
Die Phaser aus Dirgos Shuttle sind Modelle, wie sie auch im Film Star Trek III benutzt wurden.
Auch Dirgos Frachter wurde nicht extra für diese Folge gebaut es ist eine Modifikation des Rettungsshuttles der USS Arcos aus "Legacy" (dt.: Die Rettungsoperation).
Picard erwähnt gegenüber Wesley den alten Hausmeister Boothby (Ray Walston), der an der Akademie arbeitet. In der Folge "The First Duty" (dt.: Ein missglücktes Manöver) wird man ihn dann zu Gesicht bekommen.
Der schwer verletzte Picard fängt ganz leise zu singen an, es ist das gleiche Lied das er auch in "Family" (dt.: Familienbegegnung) mit seinem Bruder Robert singt.
Nitpicking:
Die deutsche Version liefert hier wohl einen der blödesten Übersetzungsfehler aller Zeiten: aus einem "sublight freighter", also einem unterlichtschnellen Frachter, machte die Arena Synchron einen "subleichten Frachter". Faszinierend!
Picard und Co hinterlassen als Hinweis wohin sie gegangen sind einen Pfeil aus Metallteilen. Dann gehen sie aber nicht in Pfeilrichtung los, sondern leicht schräg davon!
Normalspannungen und Schubspannungen sind Kräfte pro Fläche. Die Belastung des Traktorstrahles auf den Müllfrachter wären also Kilo-Newton pro Quadratmeter und nicht Tonnen pro Meter, wie Data sagt.
Der Computer ist wieder einmal ein wahres Wunderding. Er kann auf die Sekunde genau ermitteln, wann eine Strahlungsdosis tödlich ist, und zwar für alle Besatzungsmitglieder gleichzeitig!
Warum begibt sich die Enterprise eigentlich in diese Gefahr? Man braucht dem Frachter doch nur kurz abzuschleppen, den Rest machen die Massenträgheit und die Anziehungskraft der Sonne. Auch ein Asteroidenfeld ändert nichts an dieser Tatsache!
Zitate:
"Sir, in the past three years, I've lived more than most people do in their lifetime." (Wesley zu dem verletzten Picard)
"How many people get to serve with Jean-Luc Picard?" (Wesley zu dem verletzten Picard)
"I envy you…, Wesley Crusher. You're just at the beginning of the adventure." (Picard zu Wesley)
"Wesley--you will be missed." (Picard)
Einschaltquoten:
Wesley Crushers "Final Mission" erreichte in den USA ein solides Rating von 11.5 Punkten und den üblichen dritten Platz in den Syndication Charts.
Die letzte vom ZDF eingekaufte und ausgestrahlte Folge erreichte bei ihrer Premiere 1,53 Mio. Zuschauer; die Sat.1 Premiere (01.03.94) wurde von 1,71 Mio. Zuschauern bei einem Marktanteil von 17,6% verfolgt.
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