Inhalt:

Auf die Enterprise findet ein archeologisches Symposium statt. Unter den Gästen ist auch Picards Urlaubsbekanntschaft Vash. Sie wartet in seinem Quartier auf ihn und verbringt dort die Nacht, nur um am nächsten Tag enttäuscht festzustellen, dass Picard keinem aus der Crew von ihr erzählt hat.

Zu allem Überfluss taucht auch noch Q auf, der Picard einen Gefallen tun will. Als Q Picards Probleme mit Vash beobachtet, verwandelt er den Captain und die Brückencrew in Figuren aus der Legende Robin Hood und schickt sie in ein eigens kreiertes Sherwood Forest. Q selbst mimt den Sheriff von Nottingham, Vash wird zur Maid Marian.

Vash reagiert in ihrer Rolle als Marian aber promt: Als Sir Guy droht, sie hinrichten zu lassen, wenn sie seinen Heiratsantrag ablehnt, willigt sie kurzerhand ein. Q kann Sir Guy überreden, die Hochzeit geheim zu halten. Kurz darauf erscheint Picard, um Vash zu retten. Doch sie will sich nicht retten lassen, weil ihr Picards Ein-Mann-Mission zu riskant erscheint. Als Sir Guy mit seinen Wachen in ihr Gemach stürmt, ergreift sie Picards Schwert und hält ihn in Schach. Q ist völlig verwirrt, als er einen Zettel in Vashs Gemächern findet, gerichtet an Riker und mit Bitte um Hilfe. Q liefert Vash an Sir Guy aus. Nun soll sie neben Picard hingerichtet werden. Doch im letzten Moment werden die beiden von Riker und den anderen gerettet. Das Spiel ist vorbei, und alle kehren auf die Enterprise zurück. Vash berichtet einem entsetzten Picard, dass sie Qs Angebot annehmen wird, ihn auf weiteren Reisen zu begleiten.

Kommentar:

"Qpid" ist eine der witzigsten Episoden der gesamten Serie. Autor Ira Steven Behr versteht es, die Situationskomik mit Vash, Q und dem "Robin Hood"-Abenteuer gekonnt auszureizen. Dabei traut er sich, ein wenig an dem hohen Image von Picard zu kratzen, indem er ungeniert die Verklemmtheit des Captains zur Schau stellt, ein menschlicher Charakterzug, der gut zu Picard passt.

Bereits im Teaser zeigt die Folge einen ungewöhnlich unsicheren Picard. Er soll auf einem Symposium einen Vortrag halten, den er am liebsten immer und immer wieder neu umschreiben würde. Als Picard später von Beverly beim Frühstück mit Vash überrascht wird, ist er völlig verwirrt und kann nur noch stammeln, eine dank der überzeugenden Darstellung von Patrick Stewart ausgesprochen komische Szene. Auch Q darf wieder sein ganzes humoristisches Potenzial entfalten, er begrüßt Picard gleich mit den Worten: "How about a big hug!" Q ist hier so boshaft und verspielt, wie er sein sollte.

Erneut schickt Q die Crew in eine Phantasiewelt, unnötig zu sagen, dass diese deutlich einfallsreicher und witziger ausfällt als jene aus "Hide and Q" (dt.: Rikers Versuchung). Es mag bedauerlich sein, dass die anderen Offiziere dabei nur Statistenrollen einnehmen, anders hätte die Episode sich aber nur verzettelt. Ira Steven Behr bleibt bei seinen Figuren, bei Picard, Vash und Q. Erfreulicherweise erlaubt sich Ira Steven Behr, Picard auch ein paar lächerliche Eigenheiten zuzuschreiben. Er keucht, als er sich wenig elegant durch Fenster zwängt, und auch seine Rettung von Vash wirkt eher komisch als heldenhaft. Von den wenigen Romanzen für Picard wirkt keine so schwungvoll und lebendig wie die zwischen Picard und Vash, es ist schade, dass Vash hier zum letzten Mal die "Next Generation" besuchen darf.

Am Ende kehrt die Episode zu ihrer Prämisse zurück: Sind Frauen und Beziehungen eine Schwäche von Picard, oder bringen sie das Beste in ihm zu Tage? Die Folge überlässt die Entscheidung uns, ohne groß zu moralisieren. Das hätte zu dieser beschwingt leichten, kurzweilig erzählten und mit viel Komik angereicherten Folge auch nicht gepasst.

Hintergrund:

Ira Steven Behr verließ die Serie, weil er sich von dem engen Konzept zu sehr eingeengt fühlte. Das Thema Robin Hood lockte ihn zurück, und er nutzte die Gelegenheit, um noch einmal den guten Captain in seiner Freizeit zu zeigen. Hier wird auch noch einmal betont, dass Picard mit Beverly das Frühstück einnimmt. Außerdem durfte Picards Freundin Vash aus "Captain's Holiday" (dt.: Picard macht Urlaub), ebenfalls eine Story von Ira Steven Behr, zurückkehren.

Das Schloss war ein Modell, dass vor eine Kamera mit speziellen Linsen gehalten wurde, so dass es aussieht, als wäre es weit im Hintergrund. Dies ist eine Filmtechnik, die bereits in der Stummfilmzeit entwickelt wurde, und die noch immer überzeugende Effekte liefert.

Jonathan Frakes zog sich eine Schnittwunde am Auge zu, als sein Schwert bei einem Einsatz kaputt ging.

Wie die gemeinsame Reise mit Q und Vash ausgeht, erfährt der Zuschauer in der "Deep Space Nine"-Folge "Q-Less" (dt.: Q unerwünscht). Zuvor gab es in der "Next Generation" noch die Q-Folge "True Q" (dt.: Eine echte Q), in der sich Picard seltsamerweise nicht nach Vash erkundigt.

Ira Steven Behr kehrte für die Serie "Deep Space Nine" zu "Star Trek" zurück. Er wurde dort Ausführender Produzent und setzte eine Reihe von Elementen durch, die in den anderen "Star Trek"-Serien undenkbar gewesen wären.

Marina Sirtis und Gates McFadden waren die einzigen, die das Fechten gelernt hatten, und sie waren die einzigen, die in dieser Folge nicht mit einem Schwert kämpfen durften.

"Jedes Mal, wenn die Folge kommt, bringt der ‚TV Guide' ein Titelblatt damit. Ich weiß nicht, warum. Ich glaube einfach, wir hatten diese Idee einer Dreiecksbeziehung - Picard Vash und Q." (Michael Piller, Captains Logbuch)

Nitpicking:

Seltsamerweise trägt auf dem Symposium nur Picard die Galauniform, alle anderen sind normal angezogen.

Die Gelegenheit scheint günstig, darauf hinzuweisen: Der deutsche Titelgeber wird für das, was er tut, bezahlt!

Zitate:

"Nice legs... For a human."
(Worf)

"Any idea what he's up to?"
"He wants to do soething nice for me."
"I'll alert the crew."
(Riker und Picard über Q)

"Sir, I protest. I am not a Merry Man!"
(Worf)

Einschaltquoten (von Martin Seebacher):

In den USA erreichte die Folge 10.8 Rating Punkte und einen dritten Platz in den Charts.

Die Erstausstrahlung erzielte in Deutschland 1,6 Mio. Zuschauer und einen Marktanteil von 17,7%.