Inhalt:
Die Enterprise befindet sich auf dem Weg zur klingonischen Heimatwelt, wo Picard die Einsetzungszeremonie des Nachfolgeritus für Gowron abschließen soll, als plötzlich Gowrons Schiff, die Bortas, auftaucht. Gowron informiert Picard, dass die Schwestern von Duras, Lursa und B'Etor, einen Plan aushecken um doch noch die Herrschaft an sich zu reißen. Da Frauen nicht Mitglied des Hohen Rates sein dürfen bleibt ihr Plan zunächst unklar.
Worf informiert Gowron über den Verrat von Duras' Vater beim Khitomer Massaker. Gowron sieht sich jedoch noch nicht dazu im Stande die Ehre von Worfs Familie wiederherzustellen.
Als die Enterprise im Orbit der klingonischen Heimatwelt ankommt trifft sich Worf mit seinem Bruder Kurn. Trotz dessen Bedenken kann Worf ihn davon überzeugen im Ernstfall auf Gowrons Seite zu stehen.
Während der Einsetzungszeremonie von Gowron präsentieren Lursa und B'Etor einen bisher nicht bekanten Sohn ihres Bruders Duras, Toral, und fordern seine Rechte ein. Der hohe Rat beschließt die Ansprüche zu prüfen.
Kurz bevor die Entscheidung verkündet werden soll greifen Schiffe aus dem Lager von Duras die Bortas an, auf der sich zu diesem Zeitpunkt auch Worf befindet. Während sich die Enterprise zurückzieht um nicht in einen klingonischen Bürgerkrieg hineingerissen zu werden kommt Kurn Gowron zu Hilfe. Da die Söhne von Mogh ihn gerettet haben, verspricht er ihre Familienehre wieder herzustellen sobald er als Kanzler bestätigt wurde.
Picard entschließt sich aber doch für Gowron als neuen Kanzler, da dem Sohn von Duras die Erfahrung fehlt den hohen Rat vorzustehen. Toral will die Entscheidung nicht akzeptieren und fordert die Mitglieder des hohen Rats auf ihm zu folgen. Tatsächlich schließt sich die Mehrheit des Rates Toral an, ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich.
Gowron und Worf bitten die Föderation um Unterstützung im bevorstehenden Konflikt, doch Picard lehnt schweren Herzens ab, da sich die Föderation nicht in die internen Konflikte anderer einmischen darf. Worf beschließt seinen Abschied von der Sternenflotte und folgt Gowron auf sein Schiff.
Inzwischen beraten sich Toral, Lursa und B'Etor mit ihren romulanischen Verbündeten. Während Toral den Abzug der Enterprise als Sieg feiert, ist sich die Romulanerin Sela sicher, dass Picard und mit ihm die Föderation nicht tatenlos zusehen werden, wie das klingonische Reich von feindlichen Kräften übernommen wird.
Kommentar:
"Redemption" beweist erneut eindrucksvoll, wie falsch die Aussage von vielen Fans ist, dass die "Next Generation" keine durchgehenden Handlungsfäden hat. In dieser Folge wird nicht einfach nur die Geschichte rund um Worfs Entehrung weitergeführt, sondern geschickt mit Andeutungen und Entwicklungen aus anderen Folgen rund um die Klingonen und Romulaner zusammengeführt. Das Endprodukt kann sich sehen lassen und ist sowohl dramaturgisch als auch schauspielerisch ein Leckerbissen und ein würdiges Finale für die vierte Staffel der Serie.
Die Handlung rund um Worfs Entehrung, die in der dritten Staffel begonnen wurde, findet hier ihren Abschluss. Durch die väterlich/freundschaftliche Unterstützung Picards gelingt es Worf, den Namen seines Vaters endlich reinzuwaschen. Gleichzeitig beginnt eine neue Entwicklung, ein nicht ganz unkompliziertes Verhältnis zu Gowron, dem neuen Kanzler der Klingonen. Interessant ist in diesem Fall, dass Picard sich nicht scheut, seinen Sicherheitsoffizier zu belehren, wenn er gegen die Regeln der Sternenflotte verstößt, aber er zeigt zugleich tiefes Verständnis für Worfs Situation und sein kompliziertes Verhältnis zu seinem eigenen klingonischen Erbe. Worf erntet von Picard und seinen Kollegen weder Vorwürfe noch Warnungen, als er die Enterprise verlässt und sich Gowron im Kampf gegen die Familie von Duras anschließt. Stattdessen wird er respektvoll verabschiedet, was gleichwohl zeigt, wie sehr der Klingone und seine Entscheidung respektiert werden.
Gerade für heutige Verhältnisse ist das besonnene Auftreten von Picard in dieser Folge sehr hervorzuheben. Er hält sich zunächst aus den internen Konflikten der Klingonen heraus; ein Archer würde (leider nicht nur aufgrund der Prämisse der jüngsten Serie im "Star Trek"-Universum) wohl ohne langes Nachdenken sofort Partei ergreifen und die ganze Erde aus purer Cowboy-Mentalität sofort in einen Krieg verwickeln.
Überraschend ist das Auftauchen von Denise Crosby als blonde Rumulanerin in den letzten Augenblicken der Folge. Die geheimnisvolle Frau hatte schon in "The Minds's Eye"´(dt.: Verräterische Signale) einen Auftritt, damals blieb sie aber im Schatten anstatt wie in "Redemption" effektvoll aus demselben herauszutreten.
Zum zweiten Mal endet eine Folge der Serie mit einem Cliffhanger. Zwar erreicht "Redemption" nicht die Klasse eines "Best of Both Worlds", aber nichtsdestotrotz bildet die Folge einen mehr als würdigen Abschluss einer durchwegs gelungenen vierten Staffel.
Bemerkenswertes:
"Redemption" ist die 100. Folge der Next Generation. Der Originaltitel bezieht sich auf die Wiedererlangung von Worfs Familienehre.
Denise Crosby spielt hier erstmals Tasha Yars halbromulanische Tochter Sela. In der Folge "The Mind's Eye" (dt.: Verräterische Signale) konnte man nur ihre Stimme hören. Sela wird auch im zweiten Teil dieser Folge und in der Doppelfolge "Unification" (dt.: Wiedervereinigung?) auftauchen.
In der Folge hat Robert O'Reilly seinen zweiten Auftritt als Gowron. Er wird dem "Star Trek"-Universum bis zur letzten Staffel von "Deep Space Nine" erhalten bleiben.
Lursa (Barbara March) und B'Etor (Gwynyth Walsh) haben in dieser Folge ihren ersten Auftritt als die durchtriebenen Schwestern von Duras. Auch sie werden noch einige Male wiederkehren und erst im Film "Generations" (dt.: Treffen der Generationen) ihren letzten Auftritt haben.
Zitate:
"Can you not see what you are doing? Are you blind to what they represent? Then go. Your blood will paint the way to the future."
(Gowron zu den Ratsmitgliedern die Duras' Schwestern unterstützen)
Nitpicking:
Frauen dürfen nicht im Hohen Rat der Klingonen dienen? Wie konnte dann Azetbur in Star Trek VI sogar Kanzlerin werden?
Worfs Blut ist hier in der Szene als er seine Hand über Gowrons Messer zieht rot. Sollte es nicht zumindest laut dem sechsten Kinofilm rosa sein?
Guinan sagt zu Worf, sie hätte mit Picard gewettet, dass sie ihn zum Lachen bringen kann. Das erweckt den Eindruck, als hätte sie das noch nie geschafft. Das war aber am Anfang der Episode "Yesterday's Enterprise" (dt. Die alte Enterprise) sehr wohl der Fall.
Das blaue Licht über der Transporterplattform ist aus, als Gowron zu Beginn der Folge wegbeamt. Sonst ist es immer an. (Bei der Gelegenheit - wie viele Klingonen braucht man um eine Glühbirne zu wechseln? Antwort: Gar keine, denn Klingonen haben keine Angst vor der Dunkelheit)
Einschaltquoten:
Das Cliffhanger-Finale der vierten Staffel konnte sich bei einem Rating von 10.9 Punkten auf Platz 2 der Syndication-Charts positionieren.
In Deutschland fand die Folge bei einem Marktanteil von 17% 1,52 Millionen Zuschauer.
|