TNG: 143
"Birthright Part 2" (Der Moment der Erkenntnis Teil 2)

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Staffel6
142: "Birthright..."
144: "Starship..."
US-Erstsendung:
1.3.1993

SAT1-Erstsendung:
9.6.1994

Regie:
Dan Curry

Drehbuch:
René Echevarria

Musik:
Jay Chattaway

Gaststars:
Christine Rose
als Gi'Ral

James Cromwell
als Jaglom Shrek

Sterling Macer
als Toy

Alan Scarfe
als Tokath

Richard Herd
als L'Kor

Jenniger Gatti
als Ba'El

Inhalt:

L'Kor, der Anführer der klingonischen Gefangenen, erklärt Worf, niemand dürfe je erfahren, daß sie nicht auf Khitomer gestorben sind, sonst würden all ihre Familienangehörige und Nachkommen entehrt. Gi'ral, eine ältere Klingonin, gibt zu, daß damals, als die Romulaner herausfanden, wie nutzlos klingonische Gefangene als Verhandlungsvorteil sind, man sie wieder freiließ. Sie selbst hatten zum Schutz ihrer Familien darum gebeten, bleiben zu dürfen. Um das Geheimnis zu wahren, müsse nun auch er bleiben.

Am nächsten Morgen lernt Worf den jungen Klingonen Toq kennen, welcher den zeremoniellen Gin'tak-Speer zur Gartenarbeit nutzt. Später spricht Worf mit der jungen Klingonin Ba'el, auch sie ahnt die Wahrheit nicht, sie glaubt, ihre Eltern seien vor dem Krieg geflohen und würden nun hier, an diesem friedlichen Ort leben. Tokath, der romulanische Commander, erklärt Worf, er habe seine militärische Karriere für diese Klingonen geopfert, er habe eine Klingonin geheiratet und nun sogar eine Tochter. Er würde Worf nicht gestatten, diesen Frieden zu zerstören.

Ein Fluchtversuch Worfs wird von Toq verhindert. Tokath warnt Worf, das nächste Mal würde er getötet. Worf erzählt den jungen Klingonen von Kahless, von Kampfriten und religiösen Symbolen. Zunächst stößt er auf Widerstand, doch dann wollen die Klingonen mehr wissen. Zugleich fühlt er sich zu der Klingonin Ba'el hingezogen, bis er entsetzt erkennt, daß sie Halbromulanerin ist, denn Tokath ist ihr Vater. Er macht ihr schwere Vorwürfe und beschimpft ihren Vater, später entschuldigt er sich dafür. Den jungen Klingonen erzählt Worf, welche rituelle Bedeutung die Jagd für Klingonen hat und bekommt von Toreth sogar die Erlaubnis, mit Toq auf die Jagd zu gehen. Toq entdeckt begeistert seinen Jagdinstinkt. Voller Triumph kehrt Toq mit einem gejagten Wild zurück und erzählt allen, er habe zum ersten Mal erfahren, daß Kriegerblut durch seine Venen fließt. Er beklagt sich, nichts über die klingonische Kultur zu wissen und singt ein Lied, das Worf ihm beigebracht hat. Am nächsten Tag stellt Tokath Worf vor die Wahl, sich in Frieden unterzuordnen oder zu sterben. Worf wählt den Tod. Auch Ba'el kann Worf nicht umstimmen, und Worf erklärt ihr, man könne ihn töten, aber nicht bezwingen. Doch er gibt zu, daß er nun das tut, was er nie für möglich gehalten hätte: Eine Romulanerin zu lieben. Als am nächsten Tag Worf zu Hinrichtung an die Wand gestellt wird, stellt sich Toq vor ihn. Weitere Klingonen tun es ihm nach, schließlich sogar Tokaths Tochter Ba'el. Tokath sieht ein, daß er verloren hat. Er entläßt die jungen Klingonen aus ihrer Gefangenschaft. Worf nimmt ihnen jedoch das Versprechen ab, niemandem von ihren Eltern zu berichten. Worf erreicht mit einem Romulanerschiff die Enterprise und beamt mit den jungen Leuten an Bord. Picard erzählt er, niemand habe Khitomer überlebt, die jungen Klingonen seien Überlebende eines Shuttleabsturzes.

Kritik:

Man muß schon ganz eingefleischter Klingonenfan sein, um von dem Kriegergeschwätz gegen Ende noch irgendwie gefesselt zu sein. Interessant ist höchstens Worfs Liebe zu einer Halbromulanerin, verglichen mit seinem grenzenlosen Haß auf Romulaner in vergangenen Folgen, man denke nur an "The Enemy" (dt.: Auf schmalem Grat), als er sich weigerte, einem Romulaner Blut zu spenden.

Für diejenigen also, welche ihre Freizeit damit verbringen, Vokabeln aus dem "Klingon-Dictionary" zu lernen und neue Klingonenrezepte auszuprobieren, ist die Folge zweifellos ein Muß, der Rest jedoch wartet vergeblich auf eine halbwegs interessante Nebenhandlung, wie zum Beispiel die in "Birthright 1". So erfährt man mehr über die klingonische Glaubensgeschichte und die klingonische Ethik, als man eigentlich wissen will, lediglich Worfs Liebe zu einer Halbromulanerin und seine daraus resultierende Verunsicherung und die Gespräche mit Toreth vermögen etwas Interesse zu wecken.

Fragwürdig an "Birthright 2" ist zudem, daß die Episode Roddenberrys Philosophie kraß widerspricht. Roddenberry war der Überzeugung, daß es auch den unterschiedlichsten "Rassen" möglich ist, friedlich zusammenzuleben. In "Birthright 2" jedoch wurde eher die Ansicht vertreten, daß ein friedliches Zusammenleben zwischen Romulanern und Klingonen nur möglich ist, wenn die eine Seite zur völligen Selbstaufgabe gezwungen wird. Bei Fans rief jedoch dieser Aspekt wenig Proteste hervor, vielmehr beschwerte man sich über ein geschlachtetes Schaf, welches für eine Szene benötigt wurde.

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Letztes Update:
26. Juli 1999

©1999 Thomas Höhl und Jürgen Bloß.