TNG: 161
"Force of Nature" (Die Raumkatastrophe)

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Staffel7
160: "Attached"
162: "Inheritance"
US-Erstsendung:
15.11.1993

SAT1-Erstsendung:
5.7.1994

Regie:
Robert Lederman

Drehbuch:
Naren Shankar

Musik:
Dennis McCarthy

Gaststars:
Michael Corbett
als Dr. Rabal

Margaret Reed
als Dr. Serova

Inhalt:

Die Enterprise ist unterwegs, um das Verschwinden des Transportschiffs Flemming aufzudecken, welches im Hekaras Korridor zuletzt gesehen wurde. Dort trifft man auf ein Ferengischiff, das schwere Schäden aufweist. Der DaiMon des Schiffes wirft der Föderation vor, die Schäden verursacht zu haben, weil der Korridor vermint ist. Die Enterprise geht dem nach und findet heraus, daß tatsächlich jemand getarnte Minen im Korridor ausgelegt hat. Plötzlich beamen zwei Hekaraner in den Maschinenraum der Enterprise. Die beiden erklären, daß die Warpfelder der Raumschiffe die Raumstruktur beschädigen, wodurch bereits ihr Heimatplanet bedroht ist. Um auf sich aufmerksam zu machen, haben sie den Korridor vermint. Picard will den Wissenschaftsrat informieren, was jedoch die Untersuchung des angeblichen Phänomens hinauszögert. Inzwischen wird die Flemming entdeckt, die wahrscheinlich durch eine der Minen manövrierunfähig geworden ist. Serova, die weibliche Hekaranerin, flieht mit ihrem Schiff und erzeugt einen Warpkernbruch. Es entsteht tatsächlich ein Subraumspalt. Die Flemming befindet sich im Zentrum des Spaltes. Die Verzerrungswellen im Spalt sind so intensiv, daß nur zwölf Stunden bleiben, bis die Schilde der Flemming versagen. Wenn sich die Enterprise der Flemming mit Warpgeschwindigkeit nähert, würde der Spalt kollabieren. Mit Impulsantrieb ist die Flemming erst in Wochen zu erreichen. Data sucht nach stabilen Zonen im Spalt. Er schlägt vor, einen kurzen Warpimpuls zu erzeugen, in den Spalt hineinzutreiben und dann den Spalt mit Impulskraft zu verlassen. Als die Enterprise auf diese Weise in den Spalt fliegt, aktiviert die Flemming ihren Warpantrieb. Der Spalt vergrößert sich. Geordi gleicht die Phasen des Deflectorschildes an die der Verzerrungswellen an, wodurch die Enterprise mit einer der Wellen aus dem Spalt gerissen wird. Der Rat der Föderation befiehlt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Warp 5.

Kritik:

"Force of Nature" war die wohl schlechteste Episode der gesamten Serie. Selbst die Clipepisode "Shadows of Grey" (dt.: Kraft der Träume) war da noch kurzweiliger. Was als Umweltschutzfolge wohl gut gemeint war, endete in einem Desaster. Offenbar vergessen die Verantwortlichen allmählich, daß eine nette Idee und eine Holzhammeraussage noch keine gute Story ergeben. Wie dünn der Plot war, zeigte sich besonders im unglaublich lahmen Anfang. So verfolgte man über 20 Minuten lang ein eher albernes als komisches Gespräch zwischen Data und Geordi über die undressierbare Katze Spot, bis dann die eigentliche Story anfing, die um keinen Deut spannender war. Gegen Ende verloren die Autoren über das hirnlose Technikgeblubber offenbar jegliche Kontrolle, was sicher auch nicht geeignet war, Spannung oder Niveau zu erzeugen.

Die FX-Szenen, die zumindest optisch die Episode hätten retten können, wurden derart auf Sparflamme gehalten, daß es größtenteils schon unglaublich lächerlich wirkte, ständig Picard und Co in ihren Stühlen herumwackeln zu sehen, ohne daß auch nur eine kurze Außenaufnahme dem Zuschauer zeigte, was überhaupt vor sich ging. War spätestens in der sechsten Season ein enttäuschender Trend der FX-Leute auszumachen, die Spezialeffekte wirklich nur auf die allernotwendigsten Szenen zu beschränken, wurde mit "Force of Nature" ein trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung erreicht.

Die am Ende der Episode eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung wurde in der Episode "The Pegasus" (dt.: Das Pegasus-Projekt) noch einmal erwähnt, dann jedoch totgeschwiegen. Kein Wunder, sie war ja auch der so ziemlich dümmste Einfall, der einem seit den klingonischen Wörterbüchern aus STAR TREK VI untergekommen ist. Natürlich kann man von einer Serie nicht wöchentlich den absoluten Knüller verlangen, aber "Force of Nature" ist weitaus schlechter als der übliche Tiefpunkt in "Star Trek - The Next Generation". Hier muß man den Machern der Serie wirklich eine gewisse Lustlosigkeit unterstellen. Das alles ist besonders ärgerlich, wenn man Interviews von Leuten wie Brannon Braga glauben schenkt. Dort wird immer wieder betont, daß durchaus originelle Ideen vorgelegt wurden, die aber aus den seltsamsten Gründen nicht verwirklich werden konnten.

"Force of Nature" war das erste Mal, daß ich eigentlich ganz froh war, keine achte Season sehen zu können. So kann ich TNG als die beste SF-Serie aller Zeiten in Erinnerung behalten. Noch ein paar Folgen wie "Force of Nature", und das hätte sich schnell geändert.

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Letztes Update:
19. September 1998

©1998 Thomas Höhl.