Inhalt:
Auf
Artrejus sind Naturkatastrophen ausgebrochen. Der Kern des Planeten kühlt
ab und versteinert sich. Die Enterprise soll assistieren, den Kern wieder
zu verflüssigen, indem Plasma durch die Schächte in den Kern
injiziert wird. Die Doktorin Juliana Tainer, die seit Jahren auf Artrejus
lebt, stellt sich Data als die ehemalige Frau von Dr. Soong vor. So gesehen
sei sie Datas Mutter.
Data hat zunächst Zweifel, läßt sich aber überzeugen.
Also beschließt er, mehr Zeit mit seiner Mutter zu verbringen. Sie
musizieren gemeinsam und arbeiten zusammen an der Wiederbelebung des Planetenkerns.
Als jedoch Dr. Tainer beim Magmaeinschuß in Sekundenschnelle eine
komplizierte Angleichung der Phaserharmonik erreicht, ein Violinenstück
später auf die gleiche Art spielt wie vorher bei der Probe, schöpft
Data Verdacht. Als er ein klares Muster ihrer Augenschläge entdeckt,
erkennt er, daß Dr. Tainer ein Androide ist. Data und Dr. Tainer
arbeiten auf dem Planeten, um den Zuflußregulator neu zu programmieren
und den Divertor anzugleichen, als ein schweres Erdbeben aufkommt. Data
und Dr. Tainer müssen zu ihrer Rettung über zwanzig Meter in
die Tiefe springen. Dr. Tainer verliert das Bewußtsein. Sie ist jedoch
tatsächlich ein Androide. Um den Scanner zu täuschen sendet ihr
Körper ein falsches Biosignal aus. Sie besitzt sogar ein Alterungsprogramm.
Data findet in ihrem Körper ein Informationsmodul, das eine holografische
Aufzeichnung von Dr. Soong enthält. Soong erklärt Data, er habe
die Erinnerung der sterbenden Julianna auf den Androiden übertragen.
Sie brauche nicht zu wissen, daß sie in Wahrheit ein Androide ist.
Data entschließt sich daher, Julianna nichts zu sagen.
Kritik:
Eine merkwürdige Entwicklung machte sich in der siebten Season
bemerkbar. Wie in einer schlechten Soap Opera tauchten plötzlich nahe
Verwandte wie Mütter, Söhne oder Brüder aus dem Nichts auf.
Die Idee des Androiden, der sich selbst für einen Menschen hält,
war ja ganz nett, aber alles andere als neu, man denke nur an "Der
Blade-Runner". Die Idee reichte deshalb auch nicht, um eine komplette
Episode zu tragen. In der Episode "Rascals" (dt.: Erwachsene
Kinder), in der Picard und drei weitere Leute in Kinder verwandelt wurden,
tauchten zusätzlich noch überraschend die Ferengis auf. Erst
dadurch wurde "Rascals" zu einer spannenden und dichten Episode.
Die Autoren hatten damals erkannt; allein die Idee der verjüngten
Crewmitglieder war zu wenig. Und ebenso hätte es auch in "Inheritance"
eines weiteren Handlungsfadens bedurft, so daß letztendlich "Inheritance"
auch nicht viel besser ausfiel als der Vorgänger "Force of Nature"
(dt.: Die Raumkatastrophe).
Die Überraschung hielt sich schwer in Grenzen, als sich herausstellte,
daß Dr. Tainer ein Androide ist. Laut Autor Dan Koeppel war das sogar
beabsichtigt. Den gutgemeinten Versuch, der Data-Figur mehr Tiefe zu verleihen,
indem Dr. Tainer "peinliche" Kindheitsgeschichten über Data
erzählt, muß man leider auch als ziemlich gescheitert ansehen.
Nach spitzenmäßigen Datafolgen wie "Data's Day" (dt.:
Datas Tag) oder "The Offspring" (dt.: Datas Nachkomme) ist es
ein Jammer, daß eine der letzten Data-Episode der gesamten Serie
derart schwach ausfiel. Wie bei "Force of Nature" mußte
man sich auch diesmal fragen, weshalb die Produzenten eine so augenscheinlich
mäßige Folge durchgehen ließen.
Als es in Roddenberrys Exposé hieß; keine anderen Androiden,
hatte das seinen Grund. Nach Dr. Tainer wäre es nämlich denkbar,
daß es in der Föderation vor Androiden nur so wimmelt, während
niemand etwas ahnt. So gesehen ist "Inheritance" wieder mal der
Beweis, daß die Autoren nicht groß darüber nachdenken,
welche Konsequenzen ihre Stories für STAR TREK haben.
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