Inhalt:
Lieutenant
Kwan begeht Selbstmord, indem er in den Plasmafluß der Warpnacelle
springt. Keiner kann sich den unerwarteten Selbstnord von Kwan erklären.
Worf und Troi werden mit der Untersuchung beauftragt. Kwan war Halbnapeaner
und mit Ensign Calloway befreundet. Auch sie weiß kein Motiv für
Kwans Tat. Troi geht zu der Stelle, an der Kwan vor seinem Tod gestanden
hatte und wird plötzlich von einer Flut von Emotionen erfaßt.
Troi denkt, sie habe ein empathisches Echo von Kwan erhalten und möchte
erneut die Stelle aufsuchen. Diesmal sieht sie plötzlich klare Gedankenbilder,
die wie Erinnerungsfetzen sind, darunter eine schreiende Frau und einen
fremden Mann mit rötlichen Haaren. Auf dem Boden steht eine Werkzeugkiste
mit der Aufschrift "Utopia Planitia", die Werft, in der die Enterprise
gebaut wurde. Picard vermutet, daß Troi tatsächlich etwas gesehen
hat, was vor acht Jahren auf Utopia Planitia geschah.
Troi durchsucht die Personalakten der Leute, die am Bau der Enterprise
beteiligt waren und findet den Mann mit den rötlichen Haaren. Es ist
Lt. Walter Pierce, der noch immer auf der Enterprise dient. Doch Pierce
meint, er wisse von nichts. Obwohl Pierce ein Mensch ist, kann Deanna seine
Emotionen nicht spüren. Inzwischen kommen sich Troi und Worf näher.
Dr. Crusher spritzt Troi einen Neuroblocker, damit Troi erneut in die
Antriebsröhre gehen kann und von den Emotionen nicht überwältigt
wird. Als Geordi die Wandbekleidung zu einer Warpleitung abnimmt, entdeckt
man dahinter Knochenfragmente, die in der Wand versteckt waren. Die Knochenreste
stammen von Ensign Marla Finn, die Troi in ihren Halluzinationen gesehen
hatte. Troi erkennt, daß sie die empfangenen Bilder durch Pierces
Augen gesehen hat. Worf schlägt vor, mit Pierce zu reden. Als Troi
jedoch in ihrem Quartier ist, taucht plötzlich Pierce auf und meint,
Worf habe sie geschickt. Troi findet Worf, der gerade Ensign Calloway in
den Armen hält. Beide lachen Troi aus. Daraufhin nimmt Troi einen
Phaser und schießt auf Worf. Worf ist tot. Troi rennt in Panik davon
und will sich wie Kwan umbringen, doch Worf hält sie im letzten Moment
zurück. Troi erkennt, daß alles, seitdem sie sich das erste
Mal dem Kraftfeld näherte, eine Illusion war. Sie vermutet nun, Pierce
habe vor acht Jahren Ensign Finn und ihren Liebhaber aus Eifersucht getötet,
danach Selbstmord begangen, und alles wie einen Unfall aussehen lassen.
Pierce Eindrücke und empathische Muster wurden im Plasmastrom eingeprägt,
was Trois Halluzinationen auslöste.
Kritik:
"Eye of the Beholder" ähnelte stark der Episode "Frame of Mind"
(dt.: Phantasie oder Wirklichkeit), kein Wunder, die Story stammte dort
ja ebenfalls von Brannon Braga. Insbesondere die Auflösung (alles
entpuppt sich als Phantasieprodukt) gleicht stark der Erklärung
in "Frame of Mind". "Eye of the Beholder" war jedoch bei weitem nicht so
spannend, die ganze, kompliziert aufgebaute Story diente nur dem Höhepunkt
am Schluß, als Troi Worf erschoß. Das war auch die einzige
Stelle, an der sich in "Eye of the Beholder" wirklich Hochspannung entwickelte.
Bemerkenswert ist lediglich, daß diese Episode eindeutig zeigte,
daß auch Troi etwas für Worf empfindet, während Worf in
einem witzigen Dialog gegenüber Riker Andeutungen machte, ob Riker
etwas dagegen hätte, wenn Deanna und Worf ein Paar würden. Die
Entwicklung zwischen Worf und Deanna kam allerdings etwas plötzlich,
denn die Szenen aus "Parallels" (dt.: Parallelen) zählen nicht, spielten
sie doch in anderen Paralleluniversen. Die Beziehung zwischen Deanna und
Worf sollte im Abschlußfilm noch einmal auftauchen.
Sowohl einige Zuschauer als auch die Darsteller fanden die Story etwas
verwirrend, für viele war nach nur einmaligen Betrachten der Episode
der Zeitpunkt unklar, ab wann genau Trois Phantasie begann. Während
etliche Fans die unerwartete Entwicklung zwischen Worf und Deanna begrüßten,
hielten andere sie für einen dummen Einfall. Auch Marina Sirtis schien
davon weniger begeistert.
Das ärgerlichste an dieser Episode war Johanna McCloy als Ensign
Calloway, die eine unerträglich schlechte schauspielerische Leistung
ablieferte. Besonders ihr Bemühen, sowas wie Betroffenheit über
Kwans Tod auszudrücken, war geradezu katastrophal. Unbegreiflich,
wie es eine so unbegabte Schauspielerin geschafft hat, eine Rolle in einer
Serie zu erhalten, die unter ihren Gaststars sonst Größen wie
Whoppi Goldberg, Louise Fletcher (beides Oscarpreisträger) oder Jean
Simmons (bislang fünf Oscar-Nominierungen) zu verzeichnen hat.
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