TNG: 170
"Eye of the Beholder" (Der Fall "Utopia Planitia")

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Staffel7
169: "Masks"
171: "Genesis"
US-Erstsendung:
28.2.1994

SAT1-Erstsendung:
15.7.1994

Regie:
Cliff Bole

Drehbuch:
Renée Echevarria

Musik:
Jay Chattaway

Gaststars:
Mark Ralston
als Lt. Walter Pierce

Nancy Harewood
als Lt. Nara

Tim Lounibos
als Lt. Daniel Kwan

Johanna McCloy
als Ensign Mattie Calloway

Nora Leonhardt
als Ensign Finn

Dugan Savoye
als Lt. Hodges

Inhalt:

CoverLieutenant Kwan begeht Selbstmord, indem er in den Plasmafluß der Warpnacelle springt. Keiner kann sich den unerwarteten Selbstnord von Kwan erklären. Worf und Troi werden mit der Untersuchung beauftragt. Kwan war Halbnapeaner und mit Ensign Calloway befreundet. Auch sie weiß kein Motiv für Kwans Tat. Troi geht zu der Stelle, an der Kwan vor seinem Tod gestanden hatte und wird plötzlich von einer Flut von Emotionen erfaßt. Troi denkt, sie habe ein empathisches Echo von Kwan erhalten und möchte erneut die Stelle aufsuchen. Diesmal sieht sie plötzlich klare Gedankenbilder, die wie Erinnerungsfetzen sind, darunter eine schreiende Frau und einen fremden Mann mit rötlichen Haaren. Auf dem Boden steht eine Werkzeugkiste mit der Aufschrift "Utopia Planitia", die Werft, in der die Enterprise gebaut wurde. Picard vermutet, daß Troi tatsächlich etwas gesehen hat, was vor acht Jahren auf Utopia Planitia geschah.

Troi durchsucht die Personalakten der Leute, die am Bau der Enterprise beteiligt waren und findet den Mann mit den rötlichen Haaren. Es ist Lt. Walter Pierce, der noch immer auf der Enterprise dient. Doch Pierce meint, er wisse von nichts. Obwohl Pierce ein Mensch ist, kann Deanna seine Emotionen nicht spüren. Inzwischen kommen sich Troi und Worf näher.

Dr. Crusher spritzt Troi einen Neuroblocker, damit Troi erneut in die Antriebsröhre gehen kann und von den Emotionen nicht überwältigt wird. Als Geordi die Wandbekleidung zu einer Warpleitung abnimmt, entdeckt man dahinter Knochenfragmente, die in der Wand versteckt waren. Die Knochenreste stammen von Ensign Marla Finn, die Troi in ihren Halluzinationen gesehen hatte. Troi erkennt, daß sie die empfangenen Bilder durch Pierces Augen gesehen hat. Worf schlägt vor, mit Pierce zu reden. Als Troi jedoch in ihrem Quartier ist, taucht plötzlich Pierce auf und meint, Worf habe sie geschickt. Troi findet Worf, der gerade Ensign Calloway in den Armen hält. Beide lachen Troi aus. Daraufhin nimmt Troi einen Phaser und schießt auf Worf. Worf ist tot. Troi rennt in Panik davon und will sich wie Kwan umbringen, doch Worf hält sie im letzten Moment zurück. Troi erkennt, daß alles, seitdem sie sich das erste Mal dem Kraftfeld näherte, eine Illusion war. Sie vermutet nun, Pierce habe vor acht Jahren Ensign Finn und ihren Liebhaber aus Eifersucht getötet, danach Selbstmord begangen, und alles wie einen Unfall aussehen lassen. Pierce Eindrücke und empathische Muster wurden im Plasmastrom eingeprägt, was Trois Halluzinationen auslöste.

Kritik:

"Eye of the Beholder" ähnelte stark der Episode "Frame of Mind" (dt.: Phantasie oder Wirklichkeit), kein Wunder, die Story stammte dort ja ebenfalls von Brannon Braga. Insbesondere die Auflösung (alles entpuppt sich als Phantasieprodukt) gleicht stark der Erklärung in "Frame of Mind". "Eye of the Beholder" war jedoch bei weitem nicht so spannend, die ganze, kompliziert aufgebaute Story diente nur dem Höhepunkt am Schluß, als Troi Worf erschoß. Das war auch die einzige Stelle, an der sich in "Eye of the Beholder" wirklich Hochspannung entwickelte. Bemerkenswert ist lediglich, daß diese Episode eindeutig zeigte, daß auch Troi etwas für Worf empfindet, während Worf in einem witzigen Dialog gegenüber Riker Andeutungen machte, ob Riker etwas dagegen hätte, wenn Deanna und Worf ein Paar würden. Die Entwicklung zwischen Worf und Deanna kam allerdings etwas plötzlich, denn die Szenen aus "Parallels" (dt.: Parallelen) zählen nicht, spielten sie doch in anderen Paralleluniversen. Die Beziehung zwischen Deanna und Worf sollte im Abschlußfilm noch einmal auftauchen.

Sowohl einige Zuschauer als auch die Darsteller fanden die Story etwas verwirrend, für viele war nach nur einmaligen Betrachten der Episode der Zeitpunkt unklar, ab wann genau Trois Phantasie begann. Während etliche Fans die unerwartete Entwicklung zwischen Worf und Deanna begrüßten, hielten andere sie für einen dummen Einfall. Auch Marina Sirtis schien davon weniger begeistert.

Das ärgerlichste an dieser Episode war Johanna McCloy als Ensign Calloway, die eine unerträglich schlechte schauspielerische Leistung ablieferte. Besonders ihr Bemühen, sowas wie Betroffenheit über Kwans Tod auszudrücken, war geradezu katastrophal. Unbegreiflich, wie es eine so unbegabte Schauspielerin geschafft hat, eine Rolle in einer Serie zu erhalten, die unter ihren Gaststars sonst Größen wie Whoppi Goldberg, Louise Fletcher (beides Oscarpreisträger) oder Jean Simmons (bislang fünf Oscar-Nominierungen) zu verzeichnen hat.

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Letztes Update:
21. September 1998

©1998 Thomas Höhl.