Inhalt:
Um
Alexander die klingonische Kultur näherzubringen, begibt Worf sich
mit ihm für einige Tage zu einem klingonischen Außenposten,
wo gerade ein klingonisches Volksfest gefeiert wird.
Alexander ist zunächst von den klingonischen Schaukämpfen
angetan. Am Abend wird Worf von drei Klingonen überfallen, beim Kampf
kommt ihm jedoch ein Klingone namens 'mtar zu Hilfe. 'mtar gibt an, Worfs
Bruder Kurn habe ihn geschickt, um Worfs Familie vor der Rache der Duras-Schwestern
zu schützen. Ein Messer, das einem der Attentäter abgenommen
wurde, zeigt das Symbol des Hauses Duras. Zugleich ist 'mtar wegen Alexander
besorgt, weil dieser kein echter Krieger werden will. Er versucht Worf
und Alexander zu überzeugen, daß Alexander in einer Schule auf
Klingon besser aufgehoben wäre.
Von Quark auf DS9 erkauft sich Riker weitere Informationen über
den Aufenthalt der Duras-Schwestern. Durch einen Trick macht Riker das
getarnte Schiff von Lursa und B'tor ausfindig. Die beiden Schwestern leugnen
alles, werden aber stutzig, als sie das Messer des Angreifers sehen. Dieses
zeigt das Symbol von Lursas Sohn, außer ihr und ihrer Schwester weiß
aber noch niemand von der Schwangerschaft. Worf sucht 'mtar und kommt gerade
hinzu, als 'mtar Alexander töten will. Worf stürzt sich auf 'mtar,
doch 'mtar kann ihn überzeugen, daß er in Wahrheit Alexander
ist. 'mtar meint, er hätte einen Mann getroffen, der ihm die Möglichkeit
gab, aus der Zukunft in diese Zeit zu reisen, um Alexanders pazifistischen
"Irrweg" zu verhindern und aus Alexander einen Krieger zu machen. Sonst
würde Worf in der Zukunft von seinen Feinden getötet, welche
sein Friedensangebot als Schwäche gedeutet hatten und darin den Anlaß
für einen Meuchelmord sahen. Worf erkennt, daß Alexander seinen
vorbestimmten Weg gehen muß. 'mtar kehrt in seine Zeit zurück.
Kritik:
Was zu Beginn der Episode noch kurzweilig begann, wandelte sich bald
in eine phantasielose Episode, deren schwacher Plot krampfhaft gedehnt
wurde. Die Suche nach den Duras-Schwestern war weder spannend noch besonders
raffiniert. Da half auch der Kurzauftritt von Quark nichts. Natürlich
war eine Episode mit Worfs Sohn Alexander mehr als überfällig,
zumal in vergangenen Folgen oft so getan wurde, als gäbe es Alexander
gar nicht. Man denke hier zum Beispiel an "Reightful Heir", in der Worf
ein klingonisches Kloster aufsucht oder den Zweiteiler "Birthright", ebenfalls
eine Folge, in der Worf die Enterprise verläßt als hätte
er keinerlei Verpflichtungen und ohne dabei auch nur kurz Alexander zu
erwähnen. Offenbar schien Alexander den Autoren Probleme zu bereiten,
weil Worf nicht mehr so ungebunden war wie zuvor. So gesehen war die Frage,
ob Alexander an Bord der Enterprise bleiben wird oder auf ein klingonisches
Internat geht, halbwegs interessant, zumal ein Verschwinden von Alexander
naheliegend war, da er für die Autoren Vorteile gehabt hätte.
Man hätte nämlich trotzdem noch Alexander-Stories entwerfen können,
aber nicht mehr erklären müssen, weshalb Alexander nicht da ist
(wie in der Folge "Parallels", in welcher erwähnt wurde, daß
Alexander auf der Erde ist). Andererseits befand sich die Serie nun ohnehin
kurz vor ihrem Ende, es hätte sich ein Weggehen von Alexander nicht
besonders ausgewirkt.
Die Story selbst war reichlich hanebüchen und konstruiert, zumal
K'mtar durch die Tötung von Alexander allenfalls ein Paradox ausgelöst
hätte, was den Tod von Worf nicht verhindern würde. Besonders
ärgerlich ist es, daß gerade zum Ende der Serie die Autoren mit
derart abgedroschenen Episoden aufwarteten. Zwar war es zu begrüßen,
daß man sich endlich entschloß, das Augenmerk vermehrt auf
die Hauptfiguren zu richten, doch nützt das allein wenig, wenn die
Story nichts taugt. Wesentlich interessanter wäre es zum Beispiel
gewesen, Worfs angehende Beziehung mit Deanna zu thematisieren und Alexander
hierbei einzubeziehen.
Regie führte bei dieser Episode zum zweiten Mal Jonathan West,
welcher eigentlich als Kamera-Überwacher bei TNG zuständig ist
und bereits bei "I Borg" sein überzeugendes Regiedebüt
ablieferte. Das Kuriosum bezüglich des allseits präsenten Universal-Übersetzer
trieb neue Blüten, als Dr. Crusher offenbar die in klingonisch formulierten
Sätze nicht versteht. Der Universalübersetzer scheint bei klingonischen
Gesprächen nicht immer zu funktionieren.
Daß Picard in der siebten Season weniger Auftritte hatte als in
allen zuvor (um dann um so beeindruckender im Abschlußfilm - einer
reinen Picard-Folge - zurückzukehren), zeigte sich in dieser Folge
besonders kraß, weil Picard gleich zu Beginn die Enterprise verließ.
Allerdings kann man Picard bescheinigen: In dieser Episode hat er wirklich nichts verpaßt.
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