Die Handlung
Auf dem Planeten Janus VI befindet sich eine Bergbaustation, in der Pergium-Vorkommen abgebaut werden. Doch irgend etwas hat in den Tunneln auf dem Planeten in den letzten drei Monaten bereits 50 Leute getötet. Aus diesem Grund ruft die Station nun die Enterprise um Hilfe.
Kurz vor deren Eintreffen tötet die unbekannte Kreatur auch noch Schmitter. Kirk, Spock und McCoy beamen in die Station und werden von Vanderberg, deren Leiter, empfangen. McCoy untersucht Schmitters Leiche, während Kirk und Spock sich die Karten der Bergstollen ansehen. Die Morde begannen in den unteren Ebenen, doch nun werden immer weiter oben Leichen entdeckt. Die Kreatur kann sich anscheinend durch die Felsen bewegen, wie Menschen durch die Luft.
Im Büro entdeckt Spock auch einige Silizium-Kugeln, die die Leute unten gefunden haben. Von Schmitter ist nicht viel übrig geblieben. Er wurde durch eine stark ätzende Säure getötet.
Inzwischen schlägt die Kreatur wieder zu und entwendet die Pumpe vom Hauptkessel des Kernreaktors. Anscheinend verfügt dieses Wesen über Intelligenz, denn ausgerechnet dieses Teil kann nur schwer ersetzt werden. Scotty kommt nach unten und installiert ein Provisorium, das aber nicht lange halten wird. Kirk bereitet daher die Evakuierung der Station vor. Spock vertritt die Ansicht, daß dieses Wesen vielleicht aus Silizium aufgebaut sein und normales Phaserfeuer ihm daher nichts anhaben könnte. Seine Theorie stößt allerdings auf Skepsis.
Sicherheitschef Giotto und seine Mannschaft beamen auf den Planeten, und sie sind mit den stärkeren Typ II-Phaser ausgerüstet, um die Tunnel zu durchschwärmen. Auch Kirk und Spock beteiligen sich an der Suche. Die Kreatur tötet einen der Sicherheitsleute, doch Kirk und Spock können mit ihren Phasern ein Stück dieses Wesens absprengen, bevor es im Felsen verschwindet. Das abgesprengte Stück ist steinähnlich, das Wesen besteht also tatsächlich aus Silizium. Spock protestiert dagegen, es zu töten, da es vielleicht das Letzte seiner Art ist.
Kirk und er trennen sich, als sich ihr Tunnel gabelt, und Kirk findet in seinem Stollen wieder viele dieser Silizium-Kugeln. Plötzlich stürzt der Stollen hinter ihm ein, und vor ihm erscheint die Kreatur. Kirk bedroht sie mit seinem Phaser und hält sie so auf Distanz. Spock kommt hinzu und begeht mit dem Wesen eine Geistesverschmelzung, bricht sie aber sofort wieder ab, da er einen wahnsinnigen Schmerz verspürt. Das Wesen brennt dann in den Felsen: "NO KILL I". Spock nimmt wieder mit ihm Kontakt auf, während Kirk McCoy herbeiruft. Durch die Geistesverschmelzung wird die ganze Sache geklärt: Die Kreatur nennt sich Horta und ist die letzte ihrer Rasse. Alle 50000 Jahre stirbt die ganze Population aus bis auf ein Exemplar, das die Eier bewacht. Jahrelang lebte die Horta friedlich mit den Bergleuten zusammen, bis diese auf die Silizium-Kugeln stießen und sie bei ihren Arbeiten zerstörten. Sie wußten nicht, daß es sich um die Eier der Horta handelt. Die Horta reagierte daraufhin wie jede Mutter: Sie verteidigte ihre Jungen mit äußerster Härte und Entschlossenheit.
In einer Höhle entdeckt Kirk außer der gestohlenen Reaktorpumpe auch tausende zerbrochener Eier. McCoy kommt an und protestiert, als er sieht, daß er ein Wesen aus Silizium behandeln soll, aber dann findet er doch einen Weg, um der Horta zu helfen: Er verbindet ihre Wunden mit Thermozement.
Die Bergleute stürmen in den Tunnel und wollen die Horta regelrecht lynchen, doch Kirk nimmt das Wesen in Schutz und erklärt die Lage. Jetzt, da jeder über den anderen Bescheid weiß, können die Menschen und die Hortas friedlich auf dem Planeten leben. Schon bald schlüpfen die neuen Hortas, und die Symbiose beginnt: Die Hortas bauen ihre Tunnels durch den Felsen, und die Menschen bauen das Pergium ab.
Besprechung
In "The Man Trap" entpuppte sich der Salzvampir als das letzte Wesen seiner Art. Spock rief McCoy zu, er solle die fremde Kreatur töten, als sie dabei war, dem Captain das Salz auszusaugen. 20 Folgen später hat Star Trek sich weiterentwickelt: Kirk und Spock töten nicht, sondern nehmen mit der Horta Kontakt auf. Sie betrachten die Ereignisse aus der Sicht der Horta und machen die Situation beiden Seiten verständlich. Diese Einstellung, alles auch aus der Sicht des anderen zu verstehen, wird zu einem der wichtigsten Punkte der Star Trek-Philosophie.
Besonders Spock entwickelt eine tiefe Beziehung zur Horta. Er kommt als erster auf die Idee, daß dieses Wesen auf Silizium aufgebaut sein könnte, und wehrt sich am stärksten gegen den Gedanken, sie zu töten. Dies wäre auch ein Verbrechen gegen die Wissenschaft. Dennoch zeigt Spock in dieser Folge wieder einmal seine starke Bindung zu Kirk: Wie auch in "The Man Trap" ist er bereit, das fremde Wesen zu töten, als Kirk sich in Lebensgefahr befindet.
Während seiner Geistesverschmelzung erlebt Spock solch starken Schmerz, daß sogar seine vulkanische Kontrolle dagegen nicht mehr ankommt. Später wird er quasi zur Horta und drückt mit weinerlicher, hoher Stimme die Trauer des Wesens aus. Beim ersten Kontakt geht Spock nur nahe an die Horta heran, und erst nach dieser Kontaktaufnahme wagt er, das Wesen zu berühren.
Die Entstehung von "The Devil in the Dark" ist etwas ungewöhnlich, denn der inzwischen verstorbene Janos Prohaska, der die meisten der "Monster" in Star Trek darstellte, kam eines Tages mit dem Horta-Kostüm ins Büro von Gene L. Coon, und führte ihm vor, wie die Horta ein Huhn verzehrt und hinten nur noch ein paar Knochen ausspuckt. Gene L. Coon schrieb anschließend innerhalb von drei Tagen ein Drehbuch passend zum Kostüm.
"The Devil in the Dark" beinhaltet eine interessante wissenschaftliche These: Eine Lebensform, die nicht auf Kohlenstoff, sondern auf Silizium besteht. Das Silizium-Atom ist wie das des Kohlenstoffs vierwertig, es kann also mit maximal vier anderen Atomen chemische Verbindungen eingehen. Diese hohe Wertigkeit ist notwendig, damit sich so viele verschiedene Bindungen entwickeln können, wie für die Entstehung von Leben notwendig sind. Im Gegensatz zum Kohlenstoff geht Silizium aber keine Wasser- und Sauerstoffverbindungen ein, sondern verbindet sich mit Sauerstoff in der Regel zu langen Ketten und Gittern. Das Ergebnis sind Sand und Glas. Nach unseren bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Leben, das auf Silizium besteht, nicht möglich. Aber Überlichtgeschwindigkeit ist auch nicht möglich. Wer weiß, vielleicht entdecken wir eines Tages doch eine Möglichkeit, schneller als das Licht zu reisen und entdecken dann auch Lebensformen, die auf Silizium basieren. Denn wenn man das Universum betrachtet, ist unser Wissen noch sehr gering, und wir wissen schlicht und einfach nicht, was noch möglich sein kann.
Der Beginn der Folge ist ungewöhnlich, da er auf Janus VI spielt und den Mord an Schmitter darstellt. Die Enterprise erscheint erst nach dem Vorspann. Es ist das einzige Mal, daß dies in der Classic-Serie geschieht.
Die Morde an den Menschen werden immer aus der Sicht der Horta dargestellt. Die Horta selbst bekommt der Zuschauer erst zu Gesicht, als auch Kirk und Spock sie sehen.
Janus VI ist der rot-weiße Standardplanet. Die Oberfläche selbst sieht man nicht, denn Kirk, Spock und McCoy materialisieren direkt in der Station. Allerdings sieht man zu Beginn der Episode den Stationskomplex, der in eine gigantische Höhle hineingebaut worden ist. Dieses Bild wird noch einmal für "The Gamesters of Triske-lion" verwendet.
Barry Russo sehen wir noch einmal in "The Ultimate Computer" in der Rolle des Commodore Wesley.
Der Bergleute tragen gelbe und orangene Overalls, die immer wieder verwendet werden und in den folgenden Episoden wieder auftauchen: "Operation: Annihilate!", "Metamorphosis", "The Deadly Years", "The Trouble with Tribbles", "By Any Other Name", "And the Children Shall Lead", "The Empath" und "Turnabout Intruder".
Die Horta, die häufig wegen ihres Aussehens als lebende Pizza beschrieben wird, wurde im Fandom ziemlich berühmt, einige Fans bastelten Modelle von ihr. Diane Duane baute eines ihrer Kinder, Lt. Naraht, in einige ihrer Romane ein, und der DS9-Roman "The Devil in the Sky" handelt von einer entführten Horta und ihren Kindern.
Zu "The Devil in the Dark" erschien bei Bantam Books ein Fotoroman, wie auch auf Deutsch in der Gong unter dem Titel "Der Teufel im Dunkeln".
Die Synchronisation leistete sich bei den ST-Memories einen groben Schnitzer, als sie bei dem Ausschnitt aus "The Devil in the Dark" den deutschen Titel "Hora rettet ihre Kinder" einblendete und Herbert Weicker (als Spock) immer von Hora sprach.
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