Die Handlung
Ein Schiff mit Ionen-Antrieb nähert sich der Enterprise. Eine Frau beamt auf die Brücke und drückte einige Knöpfe an ihrem Armband, wo-rauf die gesamte Besatzung bewußtlos zusammenbricht. Als sie wieder erwachen, sind die Frau und das Raumschiff verschwunden - und mit ihr Spocks Gehirn. Es wurde in einer Operation aus seinem Körper entfernt. McCoy kann ihn ohne Gehirn noch 24 Stunden lang künstlich am Leben erhalten. Die Enterprise entdeckt die Ionenspur des anderen Schiffes und nimmt die Verfolgung auf. Doch dann verliert sie die Spur, die in das System Sigma Draconis führt. Hier gibt es gleich drei Planeten vom Typ M, die intelligentes Leben aufweisen. Auf jedem der Planeten befinden sich die Einwohner auf einer anderen Entwicklungsstufe. Da Uhura eine starke Energieausstrahlung vom 6. Planeten empfängt, setzt Kirk dort die Suche fort, obwohl die Bewohner dieses Planeten, der sich gerade in einer Eiszeit befindet, die primitivsten sind.
Er beamt mit Scotty, Chekov und zwei Sicherheitsoffizieren auf die Oberfläche. Dort werden sie von primitiven Männern angegriffen, die sie mit ihren Phasern aber leicht in die Flucht schlagen können. Einen der Männer können sie vorher noch ausfragen, und er redet von den anderen, die Schmerz und Freude geben. Von Frauen hat er noch nie etwas gehört und rennt in Panik davon.
Chekov und Scotty haben inzwischen unter- irdische Strukturen und eine Höhle mit Lebensmitteln und einer Lichtschranke entdeckt. McCoy beamt zu ihnen und hat Spocks Körper bei sich. Mit einer Fernsteuerung und einem Empfänger auf Spocks Kopf kann McCoy den Vulkanier zu kontrollierten Bewegungen veranlassen. Kirk, Spock, McCoy und Scotty gehen in die Höhle und lösen die Lichtschranke aus. Die Höhle entpuppt sich als Lift und fährt nach unten. Dort kommt ihnen eine Frau entgegen, und als sie die Männer mit einem Druck auf ihrem Armband betäuben will, kommt Kirk ihr mit seinem Phaser zuvor. Als sie wieder erwacht, befragen sie sie, doch Luma weiß von nichts.
Als Kirk seinen Kommunikator aktiviert, ertönt daraus Spocks Stimme. Sein Gehirn ist irgendwo in diesem Komplex, und durch das Funkgerät kann er mit seinen Kameraden sprechen. Dann kommt Kara, die Frau, die Spocks Gehirn gestohlen hat, und betäubt sie. Als Kirk, McCoy und Scotty wieder erwachen, sitzen sie in einer Versammlungshalle und tragen Metallgürtel, wie auch die anderen anwesenden Männer, die die Frauen bedienen, aber auch von diesen versorgt werden. Kara ist die Anführerin dieser Gemeinschaft und bietet ihnen an, gehen zu können. Kirk verlangt Spocks Gehirn zurück, doch Kara weiß nicht, wovon er redet. Es kommt heraus, daß Spocks Gehirn mit dem steuernden Computer dieser Zivilisation verbunden ist, es ist nun das Steuerungselement. Da Kirk keine Ruhe gibt, drückt Kara wieder einen Knopf an ihrem Armband, wodurch die Gürtel starke Schmerzen verursachen.
Die Frauen verlassen den Raum, und Kirk und seinen Begleitern gelingt es, die Männer zu überwältigen. Spock folgt ihnen, und schließlich finden sie den Raum mit Spocks Gehirn, das in einem schwarzen Kasten steckt. Kara aktiviert wieder ihre Schmerzgürtel, doch Kirk steuert Spock, der davon nicht beeinflußt wird, so daß er Kara das Armband entwendet und sie so von den Gürteln befreit. Kara hat das Wissen über den Raumflug und den Diebstahl des Gehirns dem Lehrer entnommen, einer Haube, die alle notwendigen Kenntnisse vorübergehend aus den Speicherbänken ihrer Vorfahren in das Gehirn des Benutzers überführt. Auf Kirks Verlangen setzt sie die Haube erneut auf, verliert prompt ihre Naivität und bedroht sie mit einem Phaser. Scotty kann sie ablenken, und Kirk entwaffnet sie wieder.
Kara weigert sich, Spocks Gehirn wieder in seinen Körper zu implantieren, da dies der Untergang ihres Volkes wäre. Daraufhin unterzieht sich McCoy dem Lehrer und hat vorübergehend nun alle Kenntnisse, um das Gehirn wieder in Spocks Körper einzusetzen. Allerdings läßt während der Operation das Wissen schon wieder nach, und eine erneute Prozedur mit dem Lehrer ist nicht möglich. McCoy ist schon ganz verzweifelt, doch nachdem er Spock seine Sprache wiedergegeben hat, kann dieser McCoy assistieren und ihm Anweisungen geben, was es dem Arzt ermöglicht, die Operation zu vollenden. Spock ist sofort wieder ganz der alte. Kirk macht der verzweifelten Kara klar, daß auch ohne Gehirn ein Überleben in dieser Welt möglich ist, wenn sie sich mit den Männern von der Oberfläche zusammenschließen und gemeinsam eine neue Kultur aufbauen.
Info:
Über keine andere Folge wird soviel geschimpft und gelästert wie über "Spock's Brain", doch seltsamerweise stellen sich dann doch immer wieder bei Umfragen unter amerikanischen Fans andere Folgen als die unbeliebtesten heraus, nämlich "And the Children Shall Lead" und "Spectre of the Gun". Doch wenn man sich unter den Fans umhört, kommt nichts gutes über "Spock's Brain" heraus.
Und das ist auch nicht ohne Grund. "Spock's Brain" enthält fast alle Elemente einer schlechten Folge. Das beginnt schon mit der Story an sich. Ein gehirnloser Körper, der künstlich am Leben erhalten wird, ist noch vorstellbar (man denke nur an all die hirntoten Menschen, die auf unseren Intensivstationen künstlich am Leben erhalten werden), aber diese Person dann über eine Fernsteuerung zu bewegen, das wird wohl niemand für möglich halten. Commodore Mendez sagte in "The Menagerie", daß man mittlerweile alle Organe ersetzen können - mit Ausnahme de Gehirns. Und selbst, falls das doch eines Tages möglich sei sollte, wird man kaum bei jeder Bewegung ein Klicken hören, als ob die Gelenke der hirnlosen Person mal wieder geölt werden müßten. Kara schafft schon die Meisterleistung, Spocks Gehirn ohne jede äußere Spur zu entfernen, was aber noch von McCoys Können übertroffen wird. Spock ist während der Operation hellwach und gibt McCoy Anweisungen. Und sofort nach der Operation (der letzte Nerv ist wieder verbunden, aber man bekommt absolut nichts davon mit, daß McCoy den Schädel und die Hautwunde verschließt, und in der Szene gibt es keine Schnitte) ist Spock wieder in perfekter körperlicher und geistiger Verfassung. Nicht einmal seine Frisur ist auch nur um eine Haarsträhne durcheinandergeraten. Seine Heilung nach dem Schuß in "A Private Little War" ging weitaus langsamer vonstatten. Die primitiven Männer, die sich Morg nennen, sehen aus wie Schauspieler mit schlechten Kostümen und angeklebten Bärten. Für wirklich primitive Menschen sehen sie viel zu manierlich aus. Shatner übertreibt es in den dramatischen Szenen, z.B. als er vor Kara auf die Knie fällt und sie fast anbetet. Dies ist aber nicht unbedingt Shatner anzulasten, da der Drehbuchautor und Regisseur da sicher auch ihre Finger mit im Spiel hatten. Zu Beginn ist noch ständig von Sigma Draconis VI die Rede, dann aber plötzlich von Sigma Draconis VII. Wenigstens wurde dieser Fehler nicht in die deutsche Synchronisation mit übernommen.
Auf Sigma Draconis VI leben schon seit Äonen die Frauen (Eymorg) unterirdisch. Sie haben in all den Jahren alle Kenntnisse verloren, da der Computer alles für sie übernimmt. Doch dieser braucht ein lebendes Gehirn, um funktionieren zu können. Mit dem Lehrer kann der Computer für einen gewissen Zeitraum sein Wissen auf eine Person übertragen. Von Zeit zu Zeit stirbt das Gehirn ab, und es wird ein neues benötigt. Die Männer leben auf der eiskalten Oberfläche und wissen noch weniger. Nur einige von ihnen werden von den Frauen als Sklaven gehalten und dienen auch der Fortpflanzung.
Zu Beginn der Episode schwärmt Scotty von dem Ionenantrieb des Schiffes, der anscheinend noch besser als der Warpantrieb ist. Anscheinend versteht man im 23. Jahrhundert unter Ionenantrieb etwas anderes als wir, denn in der Theorie gibt es diese Antriebsmethode auch schon bei uns. Er basiert darauf, daß elektrisch geladene Teilchen (Ionen) von einer elektrisch gleich geladenen Oberfläche abgestoßen werden und dadurch einen Rückstoß bewirken. Überlichtgeschwindigkeit bleibt aber auch damit ein Traum.
Spock trägt auf dem Planeten nicht seine übliche Uniform, sondern den Overall, den er schon in "This Side of Paradise" anhatte.
Die Szene, in der Schwester Chapel bewußtlos zusammenbricht, wird noch einmal für "The Way to Eden" verwendet.
Sigma Draconis VI ist eine weißgraue, leicht violette Kugel. Vom Weltall aus sieht man einige Gebirge, und es ist deutlich, daß dieser Planet von Eis bedeckt ist. In der deutschen Fassung ist die Musik in der Szene, in der der erste Landetrupp auf den Planeten beamt, eine andere als in der Originalfassung.
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