Inhalt:
Die Voyager trifft auf die Sikarianer, welche sich sehr gastfreundlich
geben und großes Interesse am Schicksal der Voyager-Crew zeigen.
Harry Kim findet heraus, daß die Sikarianer in der Lage sind, mittels
Raumfaltung in Sekundenschnelle bis zu 40000 Lichtjahre Entfernung zurückzulegen.
Und da muß Janeway feststellen, daß es mit der Gastfreundlichkeit
der Sikarianer doch nicht so weit her ist, da sie nur an den neuesten Geschichten
interessiert sind. B'Elanna, Seska und Carey planen, sich die Technik durch
andere Kanäle von den Sikarianern zu holen. Dabei werden sie von Tuvok
überrascht, der die Sache selbst in die Hand nimmt. Er tauscht den
Inhalt der Schiffsbibliothek gegen ein Modul, das die Raumfaltung ermöglicht.
Das Experiment mißlingt, die Voyager kann die Antineutronen, die
das Gerät zum Zwecke der Raumfaltung erzeugt, nicht kompensieren.
Kritik:
Bei Serien, die auf ein bestimmtes Ziel angelegt sind (wie hier die
Heimkehr der Voyager), dieses Ziel aber nicht erreichen (weil dann die
Serie ihrer Prämisse beraubt wäre) gibt es zwei Storykonzepte:
Storykonzept Nr. 1: Es wird eine Lösung gefunden, diese Lösung
hat aber einen Haken und wird daher nicht wahrgenommen. So etwas gab es
zum Beispiel in "Gilligan's Island", wenn die Gestrandeten eine
Möglichkeit, die Insel zu verlassen, ungenutzt verstreichen ließen,
in "Alf", wenn sich für Alf eine Möglichkeit ergab,
ins All zu seinen Artgenossen zurückzukehren, er es aber dennoch nicht
tut, oder "Quantum Leap" (dt.: Zurück
in die Vergangenheit), als Sam endlich wieder in seine Zeit zurückkehrte,
dann aber erneut in die Vergangenheit sprang, um seinen Freund zu retten.
Ein solches Storykonzept hatten wir in "The Eye of the Needle"
(dt.: Das Nadelöhr): Die Crew hätte in den Alphaquadranten zurückkehren
können, nur leider wäre man dort 20 Jahre zu früh angekommen.
(Obwohl man dann doch eigentlich von dort aus mit einer Zeitmaschine in
die Zukunft hätte reisen können...)
Das andere Story-Konzept: Zunächst läuft alles glatt, doch
dann klappt die "Auflösung der Prämisse" doch nicht.
Derartige Geschichten gab es zu Hauf in "Space 1999" (dt.: Mondbasis
Alpha), wo man zum Beispiel glaubte, einen neuen Heimatplaneten gefunden
zu haben oder in "The Fugative" (dt.: Dr. Kimble auf der Flucht),
wenn Dr. Kimble scheinbar kurz vor der Ergreifung des einarmigen Mörders
seiner Frau stand. Diesem Konzept folgte "Prime Factors".
"Prime Factors" ist dennoch eine der besten und spannendsten
Episoden der ersten Staffel, denn bis auf das Scheitern der Rückkehr
in den Alphaquadranten beinhaltete die Story so viele überraschende
Wendungen, daß die Spannung nie abriß. Die temporeiche Inszenierung
tat ihr übriges. Janeways Dilemma war sehr nachvollziehbar. Einerseits
weiß sie um das Bedürfnis der Crew, wieder in den Alpha-Quadranten
zurückzukehren, zugleich will sie die Föderationsprinzipien aufrechterhalten,
um sich gerade bei den Maquismitgliedern nicht unglaubwürdig zu machen.
Der Reiz der Story lag zusätzlich darin, daß diesmal Föderationsmitglieder
das Opfer der "Hauptdirektive" einer anderen Kultur wurden.
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