Voy: 33
"Dreadnought" (Der Flugkörper)

Hauptseite
Staffel2
32: "Meld"
34: "Death Wish"
US-Erstsendung:
12.2.1996

SAT1-Erstsendung:
19.7.1997

Regie:
LeVar Burton

Drehbuch:
Gary Holland

Musik:
Dennis McCarthy

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Raphael Sbarge
als Jonas

Nancy Hower
als Wildman

Michael Spound
als Lorrum

Dan Kern
als Kellan

Inhalt:

Cover Auf der Krankenstation diskutieren der Holodoc und Kes mit Ensign Wildman über einen passenden Namen für das Baby. Inzwischen stößt die Voyager auf die Überreste von zerstörten Schiffen. Die Scanner verraten, daß das eine cardassianische Waffe verursacht hat. Da erkennt Torres, daß sie dafür verantwortlich ist. Vor einigen Jahren schickten die Cardassianer die Zielrakete "Dreadnought" mit unglaublicher Zerstörungskraft los, um eine Maquisbasis zu vernichten. Torres gelang es damals, die Rakete umzuprogrammieren und schickte sie gegen den Willen von Chakotay Richtung Cardassia. Die Rakete verschwand daraufhin in den Badlands, wo sie wohl ebenfalls in den Deltaquadranten transportiert wurde. Man folgt der Spur der Rakete und kann sie einholen. Sie befindet sich im Anflug auf den Planeten Rakosa. Der Oberste Minister Kellen beschimpft die Voyager als Bedrohung des Deltaquadranten und kann nur mit großer Mühe vom Gegenteil überzeugt werden. Torres beamt in das Innere der Rakete, um sie umzuprogrammieren. Torres gibt Anweisung, den Zielplaneten zu löschen und auf weitere Anweisungen zu warten. Wieder an Bord der Voyager diskutiert die Crew, wie man die Antriebssysteme der Rakete nutzbar machen kann. Doch plötzlich setzt die Rakete ihren Flug mit Warp 9 fort. Als man die Rakete mit Photonentorpedos beschießt, sendet der Computer der Rakete eine Nachricht und warnt die Voyager, sich fernzuhalten. Torres hatte ursprünglich 37 Sicherheitsschwächen vorhergesehen und die Rakete entsprechend programmiert. Das System errechnete weitere Situationen und entwickelte zusätzliche Abwehrtaktiken. Ein weiterer Versuch, die Rakete aufzuhalten, endet damit, daß die Voyager mit einer Plasma-Explosion konfrontiert wird, die viele Systeme lahmlegt. Minister Kellen kündigt an, eine eigene Flotte loszuschicken und läßt sich von Janeway nicht umstimmen. Torres beamt erneut ins Innere der Rakete. Die Maschine verdächtigt Torres, eine Verräterin zu sein und verweigert ihr Zugriffe zu wesentlichen Programmteilen. Es kommt zum Kampf zwischen der rakosanischen Flotte und der Rakete. Als drei der Schiffe zerstört werden, geben die Rakosaner auf. Torres versucht weiterhin, die Maschine davon zu überzeugen, daß der Planet nicht zum cardassianischen Imperium gehört. Doch die Maschine wird immer mißtrauischer und verdächtigt Torres, ein Spion der Föderation zu sein. Sie schaltet die Lebenserhaltung ab. Torres entdeckt ein cardassianisches Unterprogramm, das sie aktiviert. Beide Programme bekämpfen einander, und diese Situation kann Torres nutzen, um Zugang zur Warpantriebssektion zu bekommen. Janeway entschließt sich schließlich, Dreadnought zu vernichten, indem sie die Voyager sprengt. Alle bis auf Janeway und Tuvok verlassen das Schiff. In letzter Sekunde gelingt es jedoch Torres, so viele Schäden im Inneren der Rakete anzurichten, daß der Warpkern kurz vor dem Bruch steht. Torres wird in letzter Sekunde auf die Voyager gebeamt, und die Rakete explodiert.

Kritik:

"Dreadnought" war eine sehr spannende Episode, mit der die Autoren zeigen konnten, daß sie ihr Handwerk verstehen. Hier zauberten sie aus einer simplen "Der Countdown läuft"-Story ein fesselndes Drama, bei dem das Timing genau stimmte und das trotz des vorhersehbaren Ausgangs keine Sekunde langweilte.

Torres-Darstellerin Roxann Biggs-Dawson konnte hier besser noch als in "Faces" (dt.: Von Angesicht zu Angesicht) zeigen, was in ihr steckte. Ihre Verzweiflung und Entschlossenheit war glaubhaft, und der ständige innere Kampf, den Torres aufgrund ihrer gespaltenen Persönlichkeit führt, wurde hier symbolisch als intellektueller Kampf gegen einen von Torres selbst programmierten Computer dargestellt.

Weniger interessant waren die (allerdings sehr kurzen) Szenen, die mit der Hauptstory dieser Folge nichts zu tun hatten.

Zu Beginn der Episode erlebte man ein weiteres Kapitel in der Reihe "Suche nach einem Namen für den Holodoc". Anlaß war diesmal die schwangere Ensign Wildman, die sich einen Namen für ihr Baby überlegte, wobei der Holodoc zu jedem Namen Einwände erhob ("Cameron" ist die keltische Bezeichnung für "der, dessen Nase gekrümmt ist", Frederik ist eine bolianische Obszönität, Soral ist der Name eines geköpften Diktators usw.). Das ganze war nur mäßig witzig und daher recht überflüssig. Interessanterweise gab es eine ähnliche Szene in der DS9-Folge "Let He Who is without Sin". Dort stellte Odo fest, daß die O'Briens ihr Baby Sean nennen wollen, ein Wort, das auf bajoranisch "Sumpf" bedeutet.

Tom Paris führt sich in dieser Folge noch schlimmer auf. Was hinter diesem Verhalten steckte, sollten die Zuschauer erst vier Folgen später erfahren. Jonas lieferte wieder fleißig Berichte an Seska, letztlich war das aber nur eine Wiederholung der letzten Folge.

Kleine Anspielungen gab es auch diesmal auf die geheimen Empfindungen von Torres gegenüber Chakotay. Obwohl sie sich wegen der Rakete im Recht fühlte, hat sie noch immer ein schlechtes Gewissen, weil sie damals Chakotay durch ihr Handeln enttäuschte. ("He just said, in that damned soft voice of his, that I'd hurt him, that he thought he'd earned my trust." dt.: "Es sagte nur in dieser verdammt sanften Stimme, daß ich ihn verletzt habe und daß er geglaubt hätte, er habe mein Vertrauen verdient.")

Bemerkenswert ist noch, daß Janeway diesmal den Selbstzerstörungscode allein eingeben konnte. Das löste einige Spekulationen unter den Fans aus (Begründungen waren u.a. das kleine Schiff, das nach wie vor zurückhaltende Vertrauen von Janeway gegenüber Chakotay usw.), die Autoren gaben aber später zu, daß es schlicht ein Fehler gewesen sei und keine tiefere Bedeutung habe.

Eigenartig war noch, wie entschieden Janeway alle von Bord schickte, wie schnell sie aber bereit war, Tuvok zu erlauben, ebenfalls auf der Voyager zu bleiben. Wollte sie sich nun doch für die Beleidigungen in "Meld" (dt.: Gewalt) rächen?

Star Trek Shop
Top
32: "Meld"
34: "Death Wish"
Letztes Update:
25. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.