Voy: 35
"Lifesigns" (Lebenszeichen)

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Staffel2
34: "Death Wish"
36: "Investigations"

Szenenbild
US-Erstsendung:
26.2.1996

SAT1-Erstsendung:
16.8.1997

Regie:
Cliff Bole

Drehbuch:
Kenneth Biller

Musik:
Paul Ballargeon

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Raphael Sbarge
als Michael Jonas

Susan Diol
als Danara Pel

Martha Hackett
als Seska

Michael Spound
als Lorum

Rick Gainasi
als Gigolo

Inhalt:

Tom Paris tritt seine Schicht wieder einmal zu spät an. Die Voyager entdeckt ein Shuttleschiff mit einer bewußtlosen Vidiianerin an Bord. Sie wird auf die Krankenstation gebeamt. Der Holodoc entdeckt ein beschädigtes Gerät an ihrem Kopf, das ihre Gehirnfunktionen aufrecht erhalten soll. Dieses Gerät ermöglicht es dem Holodoc, das Bewußtsein der Frau in den Schiffscomputer zu laden und ihr einen holographischen Körper zu geben.

Die Vidiianerin kommt zu sich und ist fassungslos, weil sie zum ersten Mal seit ihrer Kindheit über einen gesunden Körper verfügt. Sie heißt Danara Pel und ist selbst Ärztin. Sie möchte die Zeit genießen, in der sie einen gesunden Körper hat, und zusammen mit den Holodoc besucht sie das Holodeck. Danara gibt dem Holodoc den Namen Schmullis, denn so hieß ihr Lieblingsonkel.

Chakotay stellt Paris wegen seines seltsamen Verhaltens zur Rede, erntet aber nur Spott und Aggression. Michael Jonas gibt diese Informationen an Seska weiter. Seska gibt ihm den Auftrag, die Warpspule zu sabotieren.

Kes überzeugt den Holodoc davon, daß er sich zu Danara hingezogen fühlt. Sie überredet ihn, es Danara zu sagen, weil es sonst nie erfahren wird, ob sie auch etwas für ihn empfindet. Als er das nächste Mal mit Danara zusammenarbeitet, erwähnt er plötzlich, daß er sich zu ihr hingezogen fühlt. Danara ist so überrumpelt, daß sie zunächst ihre Gefühle verleugnet. Der Holodoc holt sich Rat bei Paris, und das nächste mal trifft er sich mit Danara in einem speziellen Holodeck-Programm in einem 57er Chevy auf dem Mars.

Er kommt zum heftigen Streit zwischen Paris und Chakotay, und als Paris Chakotay auch noch niederschlägt, läßt ihn Janeway in die Zelle bringen.

Der Holodoc entdeckt inzwischen, daß jemand seine Behandlungsmethode sabotiert hat. Danara gesteht, daß sie es getan hat. Sie will nicht wieder in ihren kranken Körper zurück, auch wenn sie weiß, daß der Computer ihre Gehirnmuster nur noch wenige Tage halten kann. Aber sie hat Angst, daß der Holodoc sie in ihrem kranken Körper nicht mehr liebt. Doch der Holodoc kann sie überzeugen, daß er sie immer lieben wird. Danara kehrt in ihren kranken Körper zurück.

Kritik:

In "Death Wish" (dt.: Todessehnsucht) wurde uns ein gesundes Lebewesen gezeigt, das sterben will. Ob es nun geplant oder zufällig war, aber es paßt sehr gut, daß nun in "Lifesigns" eine Frau gezeigt wurde, die trotz ihr Krankheit leben will.

"Lifesigns" war eine solide Liebesgeschichte für den allseits beliebten Holodoc. Die Story erschien ein wenig vorhersehbar, sie war aber einfühlsam geschrieben. Die schauspielerischen Leistungen von Robert Picardo und Susan Diol als Dr. Danara Pel ließen auch keine Wünsche offen. Es wurde deutlich, daß das angeberische Verhalten des Holodocs ("I was just doing a job -- doing it exceptionally well, of course..."; dt.: Ich habe nur meine Arbeit getan, natürlich habe ich sie außergewöhnlich gut getan...) nur eine dünne Fassade ist.

"Lifesigns" war die erste Episode, in der die Vidiianer auch mal von einer sympathischen Seite gezeigt wurden. Außerdem erfuhren wir, daß nicht alle Vidiianer von der Seuche befallen sind. Das ist auch logisch, sonst wären ja inzwischen längst keine Vidiianer mehr übrig.

Die Geschichte um den rebellierenden Tom Paris fand hier ihren ersten Höhepunkt. Die Story um Michael Jonas zeigte jedoch, daß Star Trek lieber bei den kompakt erzählten, in sich abgeschlossenen Episoden bleiben sollte. Gerade der Story-Arc um Michael Jonas, der in der Episode "Alliances" (dt.: Allianzen) begonnen hatte, begann langsam zu nerven. Star Trek ist nun mal keine Soap Opera, die davon lebt, den Zuschauer über Wochen hinweg mit der Auflösung bestimmter Fragen und Stories hinzuhalten. Das führt nämlich schnell dazu, daß verschiedene Handlungselemente in den einzelnen Episoden eher wiederholt als weitergesponnen werden und eine im Grunde gar nicht so originelle Story nur künstlich gestreckt wird und langsam aber sicher den Zuschauer langweilt.

Nichts gegen eine Verkettung der einzelnen Stories wie in TNG, wo zum Beispiel die vielen Klingonen-Episoden auch eine größere Geschichte bildeten. "Star Trek - Deep Space Nine" beherrscht das zur Zeit recht perfekt. Dort werden abgeschlossene Einzelstories aufeinander aufgebaut. In "Lifesigns" konnte man aber wirklich das Soap-Opera-Syndrom verfolgen: Die Jonas-Story stand auf der Stelle und es geschah quasi immer wieder das gleiche. Man sah zum wiederholten Male Michael Jonas, der Seska irgendwelche Informationen zukommen läßt. Besonders spannend ist das auf die Dauer nicht, und Star Trek sollte es nicht nötig haben, mit plumpen Soap-Tricks zu versuchen, den Zuschauer zum regelmäßigen Zuschauen zu bewegen.

Das besondere an Star Trek sind die in sich abgeschlossenen Episoden, in denen versucht wird, so viel Story wie nur irgend möglich in 45 Minuten hineinzupressen. Das Ergebnis sind quasi kleine Filmchen, jedes für sich mit einer eigenen, diskussionswürdigen Story. Star Trek ist eben keine Soap, bei der eine Folge der anderen wie ein Ei dem anderen gleicht. Jeder kann sich in der Regel noch an eine ganz bestimmte Star Trek-Folge und deren Inhalte erinnern, auch wenn es Jahre her ist, daß man sie gesehen hat. Bei einer Soap wie "Dallas" oder "Lindenstraße" ist sowas völlig unmöglich. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollte Star Trek von solchen Soap-Elementen die Finger lassen.

Es ist immer gefährlich, wenn man den Zuschauer mit unbeantworteten Fragen zappeln läßt. Der Zuschauer verliert dann nämlich schnell den Glauben daran, daß überhaupt noch irgendeine ihn interessierende Frage in der jeweiligen Episode beantwortet wird. Das kann leicht in Langweile ausarten, denn das Ende eine Episode interessiert mich doch nur dann, wenn ich mir davon die Auflösung des Plots erhoffe. So ging es mir hier mit dem Jonas-Plot. Ich fragte mich langsam, wie lange die Autoren dieses Jonas-Spielchen noch auf die Spitze treiben wollten. So spannend war das ganze nun auch wieder nicht, und die Jonas-Story wird durch die Verteilung auf sieben Folgen auch nicht eben besser.

Susan Diol spielte bereits in der TNG-Episode "Silicon Avatar" (dt.: Das Recht auf Leben) die Kolonistin Carmen Davila. Sie taucht in der Episode "Resolutions" (dt.: Entscheidungen) erneut als Dr. Danara Pel auf.

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Letztes Update:
25. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.