Voy: 37
"Deadlock" (Die Verdoppelung)

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Staffel2
36: "Investigations"
38: "Innocence"

Cover
US-Erstsendung:
18.3.1996

SAT1-Erstsendung:
6.3.1998

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Brannon Braga

Musik:
Dennis McCarthy

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Nancy Hower
als Wildman

Simon Billig
als Hogan

Bob Clendenin
als Vidiianer

Inhalt:

Ensign Wildman liegt in den Wehen. Tuvok scannt 20 Vidianerschiffe. Deswegen steuert Tom die Voyager in einen Plasmanebel. Dort hofft man, unbemerkt die Vidianer passieren zu können. Der Holodoc beamt das Baby aus dem Körper der Mutter. Es ist ein Mädchen. Wegen des Beamens sind einige Zellen des Kindes instabil. Als die Voyager aus dem Plasmanebel herauskommt, wird das Schiff von einer Subraumturbulenz erschüttert. Plötzlich ist fast die gesamte Antimaterie verschwunden. Janeway schlägt vor, Protonen-Entladungen in den Warpkern einzuleiten. Plötzlich wird die Außenhülle der Voyager von solchen Protonen-Entladungen getroffen. Der Inkubator des Holodocs, der mit einer osmotischen Drucktherapie die Zellschäden des Babys beheben sollte, verliert Energie. Wildmans Baby stirbt. Die Schäden auf der Voyager werden immer schlimmer. Kim wird durch ein Leck ins Vakuum gesogen. Als Kes einen Korridor entlangläuft, verschwindet sie vor den Augen von B'Elanna durch einen Raumspalt. Kes ist plötzlich auf einer völlig unbeschädigten Voyager, auf der sich eine weitere Kes befindet. Dort sind auch Kim und Wildmans Baby am Leben. Chakotay stellt fest, daß die Subraumturbulenz ein Diversionsfeld enthielt, das die Voyager verdoppelte. Janeway erinnert sich an ein Experiment auf der Akademie, mit dem Materie, nicht aber Antimaterie verdoppelt wurde. Torres gelingt es, mit der anderen Voyager Kontakt aufzunehmen. Sie schlägt vor, mit einem Ressonanz-Impuls der Deflektorschüssel das Diversionsfeld neu zu erzeugen und dann zu depolarisieren, um die beiden Voyager-Schiffe zu trennen. Die beschädigte Voyager hat jedoch nur noch genug Energie, um es einmal zu probieren. Der Versuch schlägt wegen zu hoher Turbulenzen im Plasmafluß fehl. Mit einem Multi-Phasen-Diskriminator gelangen Janeway und Kes auf die beschädigte Voyager. Die Quantenkohäsion beginnt auf beiden Voyagern zusammenzubrechen. Wenn nicht schnell gehandelt wird, verliert auch die andere Voyager die Antimaterievorräte. Plötzlich wird die nicht beschädigte Voyager von einem Vidiianerschiff angegriffen. Die Waffensysteme haben keine Energie. Die Vidiianer entern das Schiff und ermorden etliche Crewmitglieder. Janeway schickt Kim mit Wildmans Baby auf die beschädigte Voyager und aktiviert die Selbstzerstörung.

Kritik:

"Deadlock" war eine ausgesprochen spannende und aufwendig inszenierte Episode. Die actiongeladene erste Viertelstunde überzeugte durch ihr unglaubliches Tempo, das durch einen besonders schnellen Schnitt und rasante Kamerafahrten erzeugt wurde. Besonders überraschend war auch die Auflösung der Episode, als entgegen allen Erwartungen die unbeschädigte Voyager geopfert werden mußte.

Etwas plötzlich kam jedoch das Ende von "Deadlock". Immerhin hat die Voyager keine Energie mehr. Es ist so gut wie keine Antimaterie mehr da. Als Tuvok den Schadensbericht erstattet, sieht man, wie Janeway (wieder einmal großartig von Kate Mulgrew gespielt) nur mit Mühe einen verzweifelten Gesichtsausdruck unterdrücken kann. Ein Riß klafft von Deck 15 bis 14 sowie in Deck 1. Es gibt 632 (!!!) Brüche in der äußeren Hülle, weniger als 18 Prozent der Antimaterie sind noch vorhanden und die Warpkerne in beiden Warpgondeln sind durchgeschmolzen. Hier hätte einfach noch eine Episode nachfolgen müssen, die zeigt, wie man diese unglaublichen Schäden und Energiemängel beheben konnte. Zumindest hätte man eine außerirdische Rasse erwähnen sollen, auf deren Raumstation oder Planeten die Reparaturen durchgeführt werden konnten. So wurde leider keine befriedigende Erklärung geliefert, wie die Voyager-Crew diese enormen Schäden allein bewältigen konnte.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß man bis zum Ende eine spannende und originelle Episode genießen konnte, die einige Überraschungen und tolle Charaktermomente beinhaltete. Recht gelungen waren die Szenen, in denen sich die beiden Janeways gegenüberstanden, und rührend war das Ende, als Janeway vor ihrem Tod zu ihrem anderen Ich meinte: "Just give me a promise, Kathryn. Get your crew home." (Dt.: Versprich mir nur eines, Kathryn. Bring deine Crew nach Hause!)

Verblüffend war, wie schnell Ensign Wildman ihren Baby-Ersatz akzeptierte. Gut, es ist eine identische Kopie ihres gestorbenen Babys, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es so einfach ist. Hier hätten die Autoren ruhig noch ein paar Dialogzeilen einbauen können, in denen diese Problematik zumindest angedeutet wird. Auch in späteren Folgen hätte man das noch einmal aufgreifen können. Die Autoren von "Star Trek - Voyager" sind doch ganz offenbar sehr darum bemüht, konstante Elemente in die Serie einzuführen und lassen so die Voyager immer wieder mit den gleichen Gegnern zusammentreffen. Hier hätte sich eine Möglichkeit ergeben, einen Zusammenhalt zu anderen Episoden herzustellen, der zugleich sinnvoll ist. Dummerweise war Ensign Wildman nach "Basics Part 2" (dt.: Kampf ums Dasein, Teil 2) wie vom Erdboden bzw. von der Voyager verschwunden. Sie wurde in der Folge "Macrocosm" (dritte Staffel) noch einmal erwähnt, aber gesehen hat man sie bis zum Ende der dritten Staffel nicht mehr.

Eine kurze Anmerkung noch: Erstmals erfahren wir, daß Neelix auch repliziertes Gemüse, das heißt replizierte "Veggies", zum Kochen benutzt! Soll das vielleicht helfen, Energie zu sparen? Oder verbraucht das Replizieren von rohem Gemüse erheblich weniger Energie als das Replizieren einer fertigen Mahlzeit?

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Letztes Update:
25. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.