Inhalt:
Ensign Wildman liegt in den Wehen. Tuvok scannt 20 Vidianerschiffe.
Deswegen steuert Tom die Voyager in einen Plasmanebel. Dort hofft man,
unbemerkt die Vidianer passieren zu können. Der Holodoc beamt das
Baby aus dem Körper der Mutter. Es ist ein Mädchen. Wegen des
Beamens sind einige Zellen des Kindes instabil. Als die Voyager aus dem
Plasmanebel herauskommt, wird das Schiff von einer Subraumturbulenz erschüttert.
Plötzlich ist fast die gesamte Antimaterie verschwunden. Janeway schlägt
vor, Protonen-Entladungen in den Warpkern einzuleiten. Plötzlich wird
die Außenhülle der Voyager von solchen Protonen-Entladungen
getroffen. Der Inkubator des Holodocs, der mit einer osmotischen Drucktherapie
die Zellschäden des Babys beheben sollte, verliert Energie. Wildmans
Baby stirbt. Die Schäden auf der Voyager werden immer schlimmer. Kim
wird durch ein Leck ins Vakuum gesogen. Als Kes einen Korridor entlangläuft,
verschwindet sie vor den Augen von B'Elanna durch einen Raumspalt. Kes
ist plötzlich auf einer völlig unbeschädigten Voyager, auf
der sich eine weitere Kes befindet. Dort sind auch Kim und Wildmans Baby
am Leben. Chakotay stellt fest, daß die Subraumturbulenz ein Diversionsfeld
enthielt, das die Voyager verdoppelte. Janeway erinnert sich an ein Experiment
auf der Akademie, mit dem Materie, nicht aber Antimaterie verdoppelt wurde.
Torres gelingt es, mit der anderen Voyager Kontakt aufzunehmen. Sie schlägt
vor, mit einem Ressonanz-Impuls der Deflektorschüssel das Diversionsfeld
neu zu erzeugen und dann zu depolarisieren, um die beiden Voyager-Schiffe
zu trennen. Die beschädigte Voyager hat jedoch nur noch genug Energie,
um es einmal zu probieren. Der Versuch schlägt wegen zu hoher Turbulenzen
im Plasmafluß fehl. Mit einem Multi-Phasen-Diskriminator gelangen
Janeway und Kes auf die beschädigte Voyager. Die Quantenkohäsion
beginnt auf beiden Voyagern zusammenzubrechen. Wenn nicht schnell gehandelt
wird, verliert auch die andere Voyager die Antimaterievorräte. Plötzlich
wird die nicht beschädigte Voyager von einem Vidiianerschiff angegriffen.
Die Waffensysteme haben keine Energie. Die Vidiianer entern das Schiff
und ermorden etliche Crewmitglieder. Janeway schickt Kim mit Wildmans Baby
auf die beschädigte Voyager und aktiviert die Selbstzerstörung.
Kritik:
"Deadlock" war eine ausgesprochen spannende und aufwendig inszenierte
Episode. Die actiongeladene erste Viertelstunde überzeugte durch ihr
unglaubliches Tempo, das durch einen besonders schnellen Schnitt und rasante
Kamerafahrten erzeugt wurde. Besonders überraschend war auch die Auflösung
der Episode, als entgegen allen Erwartungen die unbeschädigte Voyager
geopfert werden mußte.
Etwas plötzlich kam jedoch das Ende von "Deadlock". Immerhin hat
die Voyager keine Energie mehr. Es ist so gut wie keine Antimaterie mehr
da. Als Tuvok den Schadensbericht erstattet, sieht man, wie Janeway (wieder
einmal großartig von Kate Mulgrew gespielt) nur mit Mühe einen
verzweifelten Gesichtsausdruck unterdrücken kann. Ein Riß klafft
von Deck 15 bis 14 sowie in Deck 1. Es gibt 632 (!!!) Brüche in der
äußeren Hülle, weniger als 18 Prozent der Antimaterie sind
noch vorhanden und die Warpkerne in beiden Warpgondeln sind durchgeschmolzen.
Hier hätte einfach noch eine Episode nachfolgen müssen, die zeigt,
wie man diese unglaublichen Schäden und Energiemängel beheben
konnte. Zumindest hätte man eine außerirdische Rasse erwähnen
sollen, auf deren Raumstation oder Planeten die Reparaturen durchgeführt
werden konnten. So wurde leider keine befriedigende Erklärung geliefert,
wie die Voyager-Crew diese enormen Schäden allein bewältigen
konnte.
Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß man
bis zum Ende eine spannende und originelle Episode genießen konnte,
die einige Überraschungen und tolle Charaktermomente beinhaltete.
Recht gelungen waren die Szenen, in denen sich die beiden Janeways gegenüberstanden,
und rührend war das Ende, als Janeway vor ihrem Tod zu ihrem anderen
Ich meinte: "Just give me a promise, Kathryn. Get your crew home." (Dt.:
Versprich mir nur eines, Kathryn. Bring deine Crew nach Hause!)
Verblüffend war, wie schnell Ensign Wildman ihren Baby-Ersatz akzeptierte.
Gut, es ist eine identische Kopie ihres gestorbenen Babys, aber ich kann
mir nicht vorstellen, daß es so einfach ist. Hier hätten die
Autoren ruhig noch ein paar Dialogzeilen einbauen können, in denen
diese Problematik zumindest angedeutet wird. Auch in späteren Folgen
hätte man das noch einmal aufgreifen können. Die Autoren von
"Star Trek - Voyager" sind doch ganz offenbar sehr darum bemüht, konstante
Elemente in die Serie einzuführen und lassen so die Voyager immer
wieder mit den gleichen Gegnern zusammentreffen. Hier hätte sich eine
Möglichkeit ergeben, einen Zusammenhalt zu anderen Episoden herzustellen,
der zugleich sinnvoll ist. Dummerweise war Ensign Wildman nach "Basics
Part 2" (dt.: Kampf ums Dasein, Teil 2) wie vom Erdboden bzw. von der Voyager
verschwunden. Sie wurde in der Folge "Macrocosm" (dritte Staffel) noch
einmal erwähnt, aber gesehen hat man sie bis zum Ende der dritten
Staffel nicht mehr.
Eine kurze Anmerkung noch: Erstmals erfahren wir, daß Neelix auch
repliziertes Gemüse, das heißt replizierte "Veggies", zum Kochen
benutzt! Soll das vielleicht helfen, Energie zu sparen? Oder verbraucht
das Replizieren von rohem Gemüse erheblich weniger Energie als das
Replizieren einer fertigen Mahlzeit?
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