Inhalt:
Tuvok und Ensign Bennet sind mit einem Shuttle unterwegs, um nach Polytheranide
zu suchen, als es zu einem Absturz auf einem Mond der Drayan kommt. Bennet
stirbt. Tuvok legt ein Stasisfeld um Bennet, als plötzlich ein kleines
Mädchen namens Tressa aus dem Gebüsch kommt. Tressa meint, daß
sie ebenfalls mit einem Shuttle abgestürzt sei. Ihre Eltern seien
tot. Zwei weitere Kinder haben ebenfalls überlebt, Corin und Elani.
Alle drei haben furchtbare Angst vor einem Wesen namens Morak.
Janeway trifft sich inzwischen mit der Drayanerin Alicia. Alicia erklärt
Janeway, daß ihr Volk eine sehr technikfeindliche Philosophie vertritt.
Da die Drayaner Isolation bevorzugen, fordert Alicia Janeway auf, das Gebiet
zu verlassen.
Tuvok hört ein Schiff kommen, doch die Kinder haben große
Angst und erklären, daß diese Leute gekommen seien, um sie zu
töten. Die Voyager folgt der Ionenspur von Tuvoks Shuttle und erreicht
den Mond. Alicia meldet sich und erklärt den Mond für heilig.
Sie möchte, daß die Voyager das Gebiet sofort verläßt.
Am nächsten Morgen stellt Tuvok fest, daß Corin und Elani
verschwunden sind. Nun untersucht Tuvok eine Höhle nach dem geheimnisvollen
Morak und findet die Kleidungsstücke von mehreren Kindern. Als feststeht,
daß Tuvok auf dem Mond ist, fliegen Janeway und Tom Paris mit einem
Shuttle los, um ihn zu holen. Alle treffen sich auf der Mondoberfläche,
wo Alicia erklärt, daß Tressa kein kleines Mädchen ist.
Sie ist eine alte Frau, doch die Drayans altern rückwärts und
erreichen kurz vor ihrem Tod die Unschuld eines Kindes. Die Kinder werden
deswegen zur Höhle gebracht, weil man diesen Ort für den Ursprung
des Lebens hält.
Kritik:
Ähem... Ich will ja wirklich nicht kinderfeindlich erscheinen,
aber wenn man in der zweiten Staffel von "Star Trek - Voyager" auf Kinder
und Alienbabies völlig verzichtet hätte, ich hätte sie offen
gesagt nicht allzu sehr vermißt.
Kinder-Episoden gibt es seit der Classic-Serie in Star Trek etliche,
sie sind also sozusagen eine feste Star Trek-Tradition. Dummerweise wollen
mir im Moment keine wirklichen Spitzenfolgen einfallen, die mit Kinder
zu tun hatten. Mir fallen aber etliche Episoden ein, die schlicht unerträglich
waren. Unerträglich war "Innocence" nicht, zugegeben. Jedenfalls nicht
die ganzen 45 Minuten über. Spannend war die Folge allerdings auch
nicht. Oder um es anders auszudrücken: Das Schlaflied von Tuvok fand
ich reichlich überflüssig. Wer diese Folge sieht, braucht nun
wirklich keine Einschlafhilfe mehr.
Ein Shuttleabsturz, ein verdächtig nach Studiokulisse aussehender
Alien-Planet, goldige Kinder, ein singender Vulkanier und eine gelinde
gesagt etwas komische SF-Idee von Aliens, die rückwärts altern,
und schon hat man ihn; den nicht ganz so unschuldigen "Worst of Trek"-Eintopf,
den "Innocence" leider größtenteils ausmacht.
Daß es hier nicht in eine absolute Katastrophe ausartete, ist
gerade mal dem begabten Tim Russ zu verdanken, der den Vulkanier Tuvok
wieder einmal sehr überzeugend verkörperte. Auch die Kinder waren
zwar "cute", aber wenigstens nicht allzu brav, und die Jungdarsteller immerhin
beeindruckend gut. Außerdem gab es ein paar ganz interessante Dialoge,
die das Thema behandelten, wie emotionslose Vulkanier eigentlich ihre Kinder
erziehen. So stellt Tressa die Schlüsselfrage: "If vulcans don't feel
anything, does that mean you don't love them?" (Dt.: Wenn Vulkanier keine
Gefühle haben, heißt das, daß Sie sie nicht lieben?) Offenbar
haben Vulkanier ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl,
und ihre Kinder erziehen sie mit Hilfe von Meditationstechniken.
Die Idee um das rückwärtige Altern war nicht überzeugend,
außerdem erinnerte das alles doch sehr an die Classic-Zeichentrickepisode
"The Counter-Clock Incident" (dt.: Weltraumkosmetik; Videotitel: Flucht
aus einem anderen Universum).
Leider gab es nicht mehr den allergeringsten Hinweis auf irgendwelche
Schäden, die die Voyager in der Folge zuvor erlitten hatte. Wenn man
wenigstens, anstatt nach diesem ominösen Polytheranide-Mineral (nie
von gehört) zu suchen, versucht hätte, irgendwie die Antimaterie-Vorräte
wieder aufzufüllen... Hach ja!
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